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27.03.2024 Versicherungskammer: Ertragsstark, stabil, neue Real Estate-Firma

Prof. Dr. Frank Walthes. Fotoquelle: Konzern Versicherungskammer
Der Konzern Versicherungskammer blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurück. Er hat sich in einem anspruchsvollen Marktumfeld erneut gut entwickelt. Den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen, welche aufgrund multipler Krisenherde in Deutschland und weltweit bestehen, trägt die Versicherungskammer Rechnung. Damit beweist der größte öffentliche Versicherer, dass er auch in unsicheren Zeiten ein verlässlicher Partner in der Gesellschaft, für die Politik, Kundinnen und Kunden, Mitarbeitende sowie seine Vertriebspartner bleibt.

Der Vorstandsvorsitzende des Konzerns Versicherungskammer, Prof. Dr. Frank Walthes, erläutert zusammenfassend: „Ich bin mit dem Geschäftsjahr 2023 absolut zufrieden. Angesichts Inflation und konjunktureller Schwankungen, um nur zwei kritische Beispiele der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu nennen, und vor dem Hintergrund, dass wir das zweitgrößte Schadenereignis unserer Konzerngeschichte zu bewältigen hatten, können wir auf eine überzeugend gute Gesamtleistung zurückblicken.“
Mit einem Plus von 4,4 Prozent konnte der Konzern bei den laufenden Beiträgen über alle Geschäftsfelder ein sehr gutes Wachstum erzielen. „Wir setzen auf organisches, profitables Wachstum. Und das ist uns 2023 wirklich gut gelungen“, sagt Walthes.

Im Zehn-Jahresvergleich liegt die Versicherungskammer beim durchschnittlichen laufenden Beitragswachstum mit 2,7 Prozent deutlich über Markt (Markt rund 2,1).
Schaden- und Unfallversicherung: 9,7 Prozent Wachstum

Im Geschäftsjahr 2023 wurden in der Schaden- und Unfallversicherung Beitragseinnahmen in Höhe von 3,20 Mrd. Euro erzielt. Damit gelang dem Konzern in diesem Bereich ein überdurchschnittliches Wachstum von 9,7 Prozent. Beigetragen haben dazu sowohl das Privat- als auch das Individualkundengeschäft – insbesondere die positiven Entwicklungen in der verbundenen Wohngebäude- und der Kraftfahrtversicherung stärkten das Wachstum.

Herausfordernd waren, neben einer Reihe von Großschäden, mehrere außergewöhnlich starke Naturschadenereignisse im Geschäftsgebiet der Versicherungskammer Bayern. Allein die Aufwendungen für das Sturmtief „Denis“, das im August in Oberbayern, vor allem in den Ortschaften Bad Bayersoien und Benediktbeuern, verheerende Schäden durch extremen Hagel sowie Sturm und Starkregen angerichtet hat, belaufen sich nach den aktuellen Hochrechnungen auf rund 255 Mio. Euro.

„Der Hagelsturm ‚Denis‘ hat uns den erhöhten Absicherungsbedarf aufgrund von Naturgefahren vor Augen geführt, weshalb die von unserer Zweckgesellschaft King Max Re emittierte Katastrophenanleihe (Cat-Bond) eine richtig gute Entscheidung war“, betont Walthes.

In der Kraftfahrt- und Sachversicherung stiegen außerdem inflationsbedingt die Schadendurchschnitte. Die vereinfachte Schaden-Kosten-Quote (brutto) erreichte vor diesem Hintergrund mit 103,8 (92,6) Prozent einen entsprechend hohen Wert. Die außerordentliche Ergebnisbelastung konnte insbesondere durch die Rückversicherung abgefedert werden, sodass der Konzern in der Schaden- und Unfallversicherung trotz der enormen Aufwände ein weitgehend ausgeglichenes versicherungstechnisches Ergebnis erzielte.

Kranken- und Pflegeversicherung: mehr als 3 Mrd. Euro Beitragseinnahmen

Die beiden Kranken- und Pflegeversicherer, die Bayerische Beamten-krankenkasse und die bundesweit tätige Union Krankenversicherung, erzielten ein Prämienvolumen von über 3,0 Mrd. Euro und wuchsen um 1,9 Prozent. Besonders gut hat sich das Geschäft bei der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) entwickelt, bei welcher der Konzern auch weiterhin ein hohes Potenzial sieht. Unterstützt wird dies durch neue digitale Lösungen zur Verwaltung der bKV-Verträge durch die Arbeit¬nehmenden und der individuellen Möglichkeit der Ausweitung des persönlichen Versicherungsschutzes.

Mehr als nur Pflegeversicherung: Alltagshelfer-Plattform „Karlå“ und Pflegeinnovationspreis

Im Zuge der Alterung der Gesellschaft und des zunehmenden Pflege¬bedarfs sehen die Kranken- und Pflegeversicherer der Versicherungs¬kammer dringenden Handlungsbedarf, weshalb sie sich auch über ihr originäres Geschäft hinaus engagieren. So haben sie 2023 zusammen mit einigen Sparkassen die digitale Alltagshelfer-Plattform „Karlå“ gegründet, die alternde Menschen und Helfende zusammenbringt, um Unterstützung im Alltag zu erhalten und diesen einfacher zu gestalten, was insbesondere in ländlichen Regionen von großer Bedeutung ist. Auch mit dem „Deutschen Pflege-innovationspreis“, den der Versicherer in diesem Jahr bereits zum achten Mal zusammen mit der Sparkassen-Finanzgruppe ausschreibt, wird der Fokus auf zukunfts-weisende Wohnformen und Versorgungslösungen im Alter gelegt.

Dringenden Reformbedarf mahnt Walthes bei der Finanzierung der Pflegeversicherung an, um die Leistungen der Sozialen Pflegeversicherung nicht weiter auszudehnen und kommende Generationen nicht weiter zu belasten. Dass bis heute kein nachhaltiges Finanzierungskonzept des Bundesgesundheitsministeriums in Sicht ist, hält der größte öffentliche Versicherer schlicht für unverantwortlich. Er plädiert für eine stärker kapitalgedeckte Pflegevorsorge, die beispielsweise über mehr Eigenvorsorge oder über eine vom Arbeitgeber geförderte betriebliche Pflegeversicherung erreicht werden könnte.

Lebensversicherung: Geförderte Altersvorsorge auf dem Vormarsch

In der Lebensversicherung lagen die Beitragseinnahmen bei 2,36 Mrd. Euro. Während sich die laufenden Beiträge in der Lebensversicherung in etwa auf Vorjahresniveau entwickelten, gingen die Einmalbeiträge zurück. Da die Sparerinnen und Sparer durch die gestiegenen kurzfristigen Zinsen wieder stärker auf klassische Anlageprodukte der Banken zurückgegriffen haben, machte sich dies bei dem traditionell starken Bankassurance-Versicherer deutlich bemerkbar. Die Versicherungskammer ist überzeugt, dass die Lebensversicherung langfristig die bessere Lösung für Kundinnen und Kunden ist, da nur eine Lebensversicherung lebenslange Rentenleistungen und das Einkommen bei Berufs- bzw. Arbeitsunfähigkeit garantiert. Insbesondere appelliert Walthes an Selbstständige, sich mit einer privaten Rentenversicherung, wie etwa der Basisrente, abzusichern, bevor mit dem Rentenpaket III die neue Altersvorsorgepflicht für Selbstständige in Kraft tritt und damit der Generationenvertrag weiter strapaziert wird.

Kapitalanlage: Nachhaltigkeit hat hohen Stellenwert

Der gesamte verwaltete Kapitalanlagenbestand des Konzerns Versicherungskammer, inkl. Drittgeschäft, stieg – nach Buchwerten – um rund ein Prozent auf 69,9 (69,4) Mrd. Euro. Das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen erreichte 1,4 (1,1) Mrd. Euro, die Nettoverzinsung beträgt 2,3 (1,8) Prozent.

Im Rahmen der Klimastrategie setzte die Versicherungskammer bei den Kapitalanlagen frühzeitig auf die Asset-Klasse Infrastruktur und ist seit mehr als zehn Jahren ein Branchenvorreiter. Als Buy-and-Hold-Investor liegt der Fokus auf Themen wie Energiewende, Digitalisierung und Daseinsvorsorge. Etwa 8 Prozent der rund 68 Mrd. Euro Assets under Management flossen bislang in Infrastrukturprojekte, überwiegend in Deutschland. „Diese Investitionen sind für uns besonders bedeutend, da sie gemeinwohlorientiert und nachhaltig sind“, betont Walthes. Durch den Betrieb der von der Versicherungskammer finanzierten Erneuerbare-Energien Anlagen wurden im Geschäftsjahr 2023 anteilig mehr als 1,6 TWh regenerativer Strom erzeugt. Damit könnten rund 600.000 Haushalte mit Ökostrom versorgt werden. Der Bruttostromverbrauch in Deutschland lag im Jahr 2023 bei 529 TWh.

Die Versicherungskammer konnte 2023, auch in Anbetracht des schwierigen Immobilienmarktumfelds, erfolgreiche Transaktionen abschließen und als Eigenkapitalinvestor mit einem langfristigen Anlagehorizont Marktopportunitäten nutzen. So wurde beispielsweise im Sommer 2023 die Calwer Passage in Stuttgart erworben. Mit der einzigartigen begrünten Fassade ist das Pionierprojekt die Vorzeige-Immobilie der schwäbischen Landeshauptstadt.

Mit Wirkung zum 01.04.2024 wird die Versicherungskammer Real Estate GmbH gegründet. Das eigenständige Unternehmen betreut künftig das Immobilienportfolio der Unternehmen des Konzerns Versicherungskammer mit einem Volumen von 7,7 Mrd. Euro. Zudem soll die Expertise der rund 100 Mitarbeitenden auch institutionellen Interessenten zur Verfügung stehen (nähere Infos folgen in Kürze).

Jahresergebnis: 340 Mio. Euro Jahresüberschuss

Erfreulich entwickelt hat sich auch das Jahresergebnis des Konzerns Versicherungskammer. Der Konzernjahresüberschuss lag bei 340,6 (304,4) Mio. Euro. Positiv auf das Ergebnis ausgewirkt haben sich moderate Steuerbelastungen, die guten Kapitalanlagenergebnisse sowie marktbedingt geringere Zinsanforderungen der Passivseite. Durch den Zinsanstieg ergaben sich, wie im Vorjahr, ein deutlich verminderter Zuführungsbedarf zu den Pensionsrückstellungen und Entlastungen bei der Zinszusatzreserve Leben. In der Krankenversicherung nutzt der Konzern die Ergebnisse zur Aufstockung der Rückstellung für Beitragsrückerstattung, wovon insbesondere die Kundinnen und Kunden profitieren.

Gesellschaftliche Verantwortung aus Tradition: Partner von Hilfsorganisationen
Der Konzern Versicherungskammer übernimmt seit jeher gesellschaftliche Verantwortung. Diese geht weit über die finanzielle Unterstützung von Vereinen, Initiativen etc. hinaus. Insbesondere für Hilfsorganisationen ist die Versicherungskammer ein wichtiger Partner. Das hat sich 2023 vor allem in den von den Unwettern in Oberbayern sehr stark betroffenen Gebieten gezeigt, indem bei den Einsätzen nach dem Hagel „Denis“ fast alle Notdächer aus ganz Bayern nach Bad Bayersoien und in den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen gebracht und von den Feuerwehren vor Ort angebracht wurden. Diese Notdächer hat die Versicherungskammer 2019 in jedem Regierungs¬bezirk in Bayern und in der Pfalz an zentralen Stellen deponiert. Aufgrund der Erfahrungen im Sommer 2023 wird die Versicherungskammer nun weitere „Module Notdach-Plane“ für schwerste Unwetter an verschiedenen Standorten in Bayern deponieren. Ein „Modul Notdach-Plane“ umfasst etwa 80 Notdächer und großformatige Planen.

Fitch bestätigt Finanzstärke AA-

Die Ratingagentur Fitch bestätigt dem Konzern Versicherungskammer im aktuellen Rating von 2023 die Finanzstärke AA-. Der Ausblick ist unvermindert stabil. Hervorgehoben werden das starke Unternehmensprofil und die sehr starke Kapitalausstattung. Zudem bezeichnet Fitch die Versicherungskammer als integralen Bestandteil der Sparkassen-Finanzgruppe.

„In Zeiten zunehmender Unsicherheit und Komplexität unterstreicht das Rating unsere verantwortungsvolle Fokussierung auf Privat¬kunden, kleine und mittlere Unternehmen sowie den öffentlichen Sektor“, betont Walthes.

























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