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20.09.2023 Startup-Investoren müssen diese Sonderkonjunktur nutzen

„Startups drohen in die Insolvenz zu rutschen“, titelte das Handelsblatt vor einigen Wochen. Tatsächlich ist die Finanzierungssituation vieler junger Unternehmen angespannt: Wie der Datendienst Pitchbook vermeldete, sammelten junge Unternehmen in Europa im ersten Halbjahr 2023 lediglich 8,9 Milliarden Euro an Kapital ein – so wenig wie zuletzt 2013. Diese Zurückhaltung hat einen wesentlichen Grund: Manch ein Venture-Capital-Fonds verzeichnet derzeit Ausfallquoten von 25 Prozent und mehr – kein Wunder, dass der Markt stockt.

Betroffen sind in erster Linie Startups, deren Geschäftsmodelle auch mittelfristig keine Gewinne versprechen oder bei denen Investoren keine Exit-Option sehen, etwa weil Börsengänge derzeit wenig gefragt sind. Trotz – oder gerade wegen des herausfordernden Marktumfelds, sollten Investoren den Blick nach vorn richten und sich auf Branchen fokussieren, die auf sämtlichen Zeitebenen Potenziale bieten. Wie etwa die Versicherungswirtschaft. Diese Branche steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Kunden fordern eine immer individuellere Beratung. Zugleich vollzieht die Berater- und Makler-Branche einen Generationenwechsel. Bereits die Digitalisierung von Altverträgen hebt kurzfristig große Potenziale. Wer mit diesen Daten kundenzentriert arbeitet, kann zusätzlich auch mittel- und langfristig Wachstum generieren.

Schlüssel zu Wachstum auf diesen Zeitebenen ist die zeitgemäße Beratung von Versicherungsnehmern. Dabei spielt der über viele Jahre erwähnte Gegensatz von digitaler und analoger Beratung keine Rolle. Vielmehr müssen digitale und persönliche Lösungen Hand in Hand gehen und zum jeweiligen Kunden passen. Auf welchen Kanälen Berater den Kontakt zu Versicherten suchen können, hängt von vielen Faktoren ab. Auch die Informationen darüber stecken zum großen Teil bereits im umfangreichen Datenschatz, den die Branche bislang nicht konsequent gehoben hat.

Inzwischen schicken sich gleich mehrere Startups aus der Versicherungswirtschaft an, die Transformation der Branche zu gestalten und mittels digitaler Werkzeuge und neuen Ideen Wachstum zu generieren. Ausgehend von der aktuellen Situation am Versicherungsmarkt hat sich die Kompass Group vorgenommen, ihre Umsätze zwischen 2023 und 2024 mehr als zu verdreifachen. Die Zahl der Kunden soll von aktuell rund 70.000 auf 220.000 wachsen. Dieses Wachstum kann sich, anders als bei vielen anderen Startups, schnell in konkreten Erträgen niederschlagen. Dann nämlich, wenn Berater dank digitalisierter Bestände und einem individuellen Beratungs-Ansatz auch organisches Wachstum generieren – aufgrund sich ständig wandelnder Lebenssituationen sowie dem wachsenden Bedarf an Absicherung sind Neu-Abschlüsse von Bestandskunden naheliegend.

Für Startup-Investoren bietet die Digitalisierung der Versicherungswirtschaft eine vielversprechende Sonderkonjunktur. Während viele Geschäftsmodelle von Investoren inzwischen ignoriert werden, konnten Insurtechs, wie etwa die Kompass Group, zuletzt Erfolge vermelden. Laut Medienberichten blicken auch internationale Investoren verstärkt auf den deutschen Versicherungsmarkt. Spätestens jetzt müssen auch deutsche Venture-Capital-Geber auf die Chancen innerhalb der Versicherungswirtschaft aufmerksam werden.

(Kommentar von Matthias Schmidt, CEO der Kompass Group)


















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