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22.06.2023 intel Fabrik Magdeburg: Aengevelt sieht wachsenden Immobilienmarkt

Der Immobilienmarkt befindet sich nach Analysen von Aengevelt Research bundesweit derzeit weitgehend in Schockstarre. Angesichts weiterhin steigender Zinsen, Baukostenerhöhungen, anhaltender Energie- und Lieferengpässe, Fachkräftemangel, demographischer Fehlentwicklungen und Flüchtlingszuwanderung gehen Baugenehmigungen und Transaktionen segment- und regionaldifferenziert noch weiter zurück, teilweise sinkt das Preisniveau deutlich.

In Magdeburg tragen stattdessen unermüdliches Engagement von Land und Stadt sowie ungebrochener Optimismus zum Transaktionsgeschehen bei: Das komplexe Vertragswerk zum Bau der intel-Chipfabrik ist unterzeichnet. Ab 2027 sollen auf Basis der Angaben der Vertragskontrahenten nach Berechnungen von Aengevelt Research bei intel selbst und bei Zulieferern mehr als 10.000 Arbeitsplätze entstehen, für die bedarfsgerechter und differenzierter Wohnraum benötigt wird. Auch in den gewerblichen Immobiliensegmenten steigt die Nachfrage nach Flächen und Baugrundstücken. Eine Herkulesaufgabe für Magdeburg und seine Umlandgemeinden.

Analog zu ähnlichen Ansiedlungen wie intel und benachbarten Branchen und Zulieferern an anderen Standorten hat Aengevelt Research die Arbeitsmarkteffekte der projektierten 30-Milliarden-Investition analysiert. Danach werden im intel-Werk im ersten Schritt mindestens 3.000 Arbeitsplätze entstehen, bei Zulieferern wie z.B. Ingenieurbüros und Komponentenherstellern weitere rund 6.000 Arbeitsplätze. Darüber hinaus ist mit der Schaffung weiterer Arbeitsplätze in den Bereichen Logistik, Einzelhandel, Dienstleistungen, Handwerk und anderen Branchen zu rechnen. In Summe kann damit bereits in der ersten Phase mit mehr als 10.000 neuen Arbeitsplätzen auf allen Qualifikationsstufen gerechnet werden. Mittel- bis langfristig führt dies zu einer steigenden Kaufkraft und damit zu einer wachsenden Nachfrage.

Auch wenn davon auszugehen ist, dass ein Teil der Beschäftigten in die Region Magdeburg arbeitstäglich einpendelt, wird die Nachfrage nach Wohnraum und anderen Immobiliennutzungen in Magdeburg und vor allem auch der großräumigen Umgebung deutlich wachsen.

Parallel dazu fördern Stadt und Land die Ausbildung spezialisierter Fachkräfte für die Halbleiterbranche. Dazu zählt z.B. der neue Studiengang für fortgeschrittene Halbleiter- und Nanotechnologie, der im Wintersemester 2023/2024 an der Uni Magdeburg startet, sowie die Ausbildung zum Mikrotechnologen bzw. zur Mikrotechnologin an der IHK Magdeburg, die voraussichtlich ab August 2024 angeboten wird.

Damit ist mit deutlich steigenden Studierenden- und Ausbildungszahlen zu rechnen. Auf diese Weise soll ein signifikanter Anteil der intel-Arbeitsplätze mit Fachkräften aus der Region besetzt werden. Zugleich ist mit Zuzügen in der Konstruktionsphase sowie nach Fabrikeröffnung zu rechnen.

„Die intel- und Supplier-Impulse werden für vielfältige Effekte am Immobilienmarkt der Region Magdeburg, insbesondere in den Segmenten Gewerbe, Wohnen und Einzelhandel, sorgen. Die dynamische Entwicklung dieser historisch herausragenden Ansiedlung ist damit eine Mammutaufgabe, die alle Immobilienbereiche vor gewaltige Herausforderungen stellt“, beschreibt Annett Lorenz-Kürbis, langjährige Niederlassungsleiterin von Aengevelt Magdeburg, die immobilienwirtschaftlichen Auswirkungen.

Differenzierte Wohnungsnachfrage

Aufgrund des Zuzugs von nationalen und internationalen Mitarbeitern und Auszubildenden entsteht eine räumliche und nach Wohnungstypen breit differenzierte Wohnungsnachfrage. Diese reicht von temporären Wohnflächen für die beim Bau der Chip-Fabrik tätigen Arbeiter und Techniker über Mikroapartments für Studenten und Young Professionals bis hin zum individuellen City-Wohnen und zu Eigenheimen im ländlichen Raum.

Nach den Erhebungen von Aengevelt Research verfügt die Stadt Magdeburg gegenwärtig nominell über rund 5.000 freie Wohnungen. Im Umland gibt es aktuell weitere signifikante Wohnreserven. Allerdings besteht für einen erheblichen Anteil dieser Bestände ein hoher Sanierungs- und Modernisierungsbedarf im Sinne der Nachhaltigkeitsanforderungen, sofern dies technisch und wirtschaftlich sinnvoll möglich ist.

Entsprechend wird sich nach Einschätzungen von Aengevelt Research der durch intel ausgelöste Mehrbedarf nur decken lassen, wenn einerseits große Teile des zur Zeit leerstehenden Wohnungsbestands substantiell modernisiert und andererseits die Neubauleistungen anspruchskonform und zeitgerecht deutlich gesteigert werden.

Dazu Annett Lorenz-Kürbis: „Für den Bedarf der ersten Phase bis 2027 ist der Wohnungsmarkt der Region u.a. auch angesichts aktueller Projektplanungen gut aufgestellt. Für die Zeit danach müssen indessen bereits jetzt Modernisierungs- und Neubauentscheidungen getroffen werden, um so Finanzierung, Planung, Genehmigung und Bauleistungen bezugsfertiggerecht auf den Weg zu bringen und genügend qualifizierte Wohnungen bereitzustellen. Entsprechend rechnen wir mittelfristig mit einer steigenden Nachfrage von Projektentwicklern und Bauträgern nach anspruchsgerechten Arealen und Baugrundstücken.“

Steigende Nachfrage auch an den gewerblichen Immobilienmärkten

In den Immobiliensegmenten Logistik, Büro, Dienstleistung und Einzelhandel wird die Nachfrage nach Flächen und Baugrundstücken in der Region ebenfalls steigen. Das bietet auch Chancen insbesondere für die angrenzenden Landkreise Börde, Salzlandkreis und Jerichower Land sowie Anhalt-Bitterfeld aufgrund ihrer großen Flächenpotentiale für entsprechende Gewerbeentwicklungen.

„Die intel-Ansiedlung und ihre vielfältigen Anstoß- und Multiplikatorwirkungen werden einen Nachfrage-Boom in den verschiedenen Immobiliensegmenten der Region Magdeburg auslösen“, fasst Dr. Wulff Aengevelt, geschäftsführender Gesellschafter von Aengevelt Immobilien, zusammen: „Wir registrieren bereits seit 2022, dass auch die Nachfrage nach Co-Working Spaces, Büroflächen und Gewerbeimmobilien steigt, denn die zahlreichen bundesweiten und internationalen Zulieferer, darunter auch ostasiatische und amerikanische Unternehmen, benötigen im projekterforderlichen Vorlauf ebenfalls adäquate Grundstücke, Gebäude und Flächen. Vor diesem Hintergrund und den sich daraus nunmehr konkret abbildenden Rahmenbedingungen stehen die Immobilienmärkte in der Region und der Landeshauptstadt Magdeburg vor einer mit der Wiedervereinigung vergleichbaren durchgängigen Bedarfssituation un d der sich daraus entwickelnden Dynamik. Und dazu ist der Startschuss hörbar gefallen.“













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