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14.06.2023 Nachfrage Kaufimmobilien: Kleinere Großstädte hängen Metropolen ab

Eine aktuelle Auswertung der Nachfrage nach Kaufimmobilien im Städtevergleich überrascht mit Spitzenpositionen von Städten, die sonst weniger im Rampenlicht stehen. In Heidelberg, Bochum und Mühlheim an der Ruhr kommen am meisten Anfragen von Interessent:innen auf eine Immobilie zum Kauf. Vier der sieben Metropolen schaffen es unter die Top 25 in Sachen Nachfrage.

• Die höchste Nachfrage nach Eigentumswohnungen besteht aktuell in Heidelberg.
• Unter den 25 nachfragestärksten Städten befinden sich vier von sieben Metropolen.
• Magdeburg im 5-Jahres-Vergleich beim Wachstum der Nachfrage an der Spitze.

Das ImmoScout24 WohnBarometer hat im ersten Quartal 2023 verdeutlicht, dass die Nachfrage nach Kaufimmobilien nach einem Abschwung in der zweiten Jahreshälfte 2022 insbesondere in den Metropolen wieder ansteigt. In welchen Städten die Nachfrage nach Eigentumswohnungen im Bestand für das erste Quartal 2023 am höchsten ist, zeigt nun eine weitere Auswertung. Unter den 25 Städten mit der höchsten Nachfrage sind vier von sieben Metropolen: Angeführt von Stuttgart folgen Köln, Düsseldorf und München. Am gefragtesten sind aktuell jedoch Eigentumswohnungen in den kleineren Großstädten Heidelberg, Bochum, Mühlheim an der Ruhr und Karlsruhe.

Nachfrage in Heidelberg und Bochum mehr als doppelt so hoch wie in Metropolen

Heidelberg liegt zwischen Frankfurt am Main und Stuttgart und führt mit seinen knapp 160.000 Einwohner:innen das Nachfrage-Ranking an. Das Kaufinteresse ist mehr als doppelt so hoch wie in Hamburg, Berlin und Frankfurt a.M. Die drei Metropolen liegen in Sachen Nachfrage auf dem gleichen Niveau und verpassen nur knapp das Top 25-Ranking. Mit günstigeren Immobilienpreisen lässt sich das starke Kaufinteresse in Heidelberg nicht erklären: Im ersten Quartal 2023 kostet eine Eigentumswohnung im Bestand im Schnitt 4.541 Euro pro Quadratmeter, das bedeutet Platz 9 im Städtevergleich der teuersten Wohnungen. Jedoch zeichnet sich die Universitätsstadt mit einem ausgeprägten Dienstleistungs- und Wissenschaftssektor innerhalb der Rhein-Neckar-Region als starker Wirtschaftsstandort aus. Und mit einem Bruttogehalt von 4.422 Euro pro Monat verdienen Heidelberger:innen in gesamt Baden-Württemberg sogar am besten.

„Die hohe Nachfrage nach Kaufimmobilien in Heidelberg ist ein Indiz dafür, dass die Immobilienpreise hier zum Marktumfeld passen“, erläutert Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „Denn trotz der hohen Zinsen, kehrt die Nachfrage nach Immobilien zum Kauf zurück. Daher werden jetzt dringend weitere Impulse und mehr Planungssicherheit von staatlicher Seite benötigt, damit dieser Trend weiter anhält und die breite Bevölkerung ihren Wunsch nach Eigentum realisieren kann. Das Programm "Wohneigentum für Familien", das zinsverbilligte Kredite für klimafreundliche Neubauten für Familien bereitstellt, ist ein guter Schritt in die richtige Richtung. Aber, wir brauchen viel mehr davon und viel einfachere, weniger bürokratische Lösungen."

Die zurzeit nachfragestärksten Städte liegen in Baden-Württemberg und im Ruhrpott
Platz zwei der nachfragestärksten Städte belegt Bochum. Hier kommen doppelt so viele Anfragen von Kaufinteressent:innen auf eine Immobilie wie in Hamburg, Berlin und Frankfurt a.M. Obwohl die Stadt an der Ruhr noch mit dem Strukturwandel zu tun hat, vollzog sie in den letzten Jahren eine dynamische Entwicklung. Sie bietet mit vielen Hochschulen und Forschungsinstituten sowie einer wachsenden Startup-Landschaft vielfältige Jobmöglichkeiten und zieht junge, gut ausgebildete Menschen an. Gleichzeitig ist der Quadratmeterpreis einer Bestandswohnung bei 2.538 Euro vergleichsweise günstig.

In Mühlheim an der Ruhr und Karlsruhe – auf Nachfrage-Rang drei und vier – ist das Kaufinteresse jeweils 80 Prozent höher als in den Vergleichsmetropolen. In Stuttgart fragen 60 Prozent mehr Interessenten an als in Berlin, Hamburg und Frankfurt a.M.
In 7 von 25 Städten ist die Nachfrage zurück auf das Niveau von 2018 gekehrt

Im ersten Quartal 2018 lagen die Bauzinsen bei 1,4 Prozent, seither haben sie sich fast verdreifacht. Entsprechend ging die Nachfrage in der Mehrzahl der Städte seither zurück. Der jüngste Aufwärtstrend konnte die durch die Zinserhöhung verursachte Nachfrage-Delle noch nicht ausgleichen. In 7 von 25 Städten ist die Nachfrage jedoch zurück auf dem Niveau von 2018 und liegt zum Teil deutlich darüber. Eindeutiger Nachfrage-Gewinner ist die Stadt Magdeburg. Hier hat sich das Kaufinteresse im Vergleich zu Anfang 2018 mehr als verdoppelt. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis einer Bestandswohnung liegt bei vergleichsweise niedrigen 1.940 Euro und sank im Gegensatz zu anderen Großstädten in 2022 nicht ab. Die gestiegene Nachfrage aufgrund der Ansiedlung des Chipherstellers Intel und der positiven Wirtschaftsaussichten dürfte ein entscheidender Faktor dafür sein.

Auf Platz zwei bei der Zunahme der Nachfrage liegt Freiburg im Breisgau mit einem Plus von 48 Prozent, nur knapp dahinter mit 46 Prozent folgt Hagen. Wieder unter den Top 5 zu finden ist Mühlheim an der Ruhr, jedoch mit etwas größerem Abstand und einer Nachfrage-Zunahme von 21 Prozent. Und auch Bochum findet sich mit einem um 16 Prozent gestiegenen Interessen an Eigentumswohnungen wieder unter den Top-platzierten Städten.













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