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02.06.2023 Zwei Tower: Henning Larsen gewinnt Wettbewerb für Ku’damm-Projekt

Fotocredits: Henning Larsen | SIGNA
Das Architekturbüro Henning Larsen aus Kopenhagen hat den städtebaulichen Wettbewerb für die Entwicklung des Grundstücks Kurfürstendamm 231 gewonnen. Die Büros David Chipperfield Architects, COBE und Mäckler Architekten belegen die Platze 2 bis 4.

Die Grundstückseigentümerin SIGNA Real Estate, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin hatten für die Neuentwicklung des Grundstücks ein Kooperatives Werkstattverfahren initiiert.

Sieben internationale Entwurfsteams mit Expertise in Architektur, Stadtplanung und Freiraumplanung waren aufgerufen, inspirierende Ideen und hohe stadträumliche Qualitäten für das Grundstück Kurfürstendamm 231 zu entwerfen. Aufgabe war es, vor dem Hintergrund der gründerzeitlich geprägten Baustruktur des Kurfürstendamms und mit Orientierung an den bestehenden Höhen der benachbarten Hochhäuser, eine verträgliche städtebauliche Konzeption mit bis zu zwei Hochpunkten zu entwickeln.

Der bestehende Standort des Warenhauses war hierbei durch weitere multifunktionale Nutzungen zu ergänzen. Mindestens 30 Prozent der entstehenden Flächenpotenziale sollen insbesondere für Wohnen, kulturelle und gemeinwohlorientierte Einrichtungen, soziale Infrastruktur und Bildungseinrichtungen genutzt werden.

Ein innovatives Ensemble mit zwei Hochhäusern für die City West der Zukunft
Der Entwurf von Henning Larsen führt den Gedanken des Hochhaus- Ensembles aus Upper West, Zoofenster und Huthmacherhaus fort, reiht sich mit zwei weiteren Hochhäusern in das existierende Ensemble ein und bringt es zum Abschluss. Eines entlang des Kurfürstendamms mit rund 134 Metern inklusive einer öffentlichen Panoramaterrasse, einen klaren Abschluss setzt ein weiterer Hochpunkt mit 80 Metern entlang der Augsburger Straße. Die Gesamtfläche des Entwurfs beläuft sich auf rund 134.000 m² oberirdischer BGF.

Der großzügige Hof mit der Kulturterrasse wird zum Herzen des Quartiers, gestaltet im Sinne eines aktiven und bunten Kiezzentrums und bringt so leben in den Block. Geschaffen wird ein gemischtes Quartier, welches 24 Stunden am Tag belebt ist.

Henning Larsen überzeugt mit ihrem Konzept, welches publikumsbezogenen Nutzungen einen hohen Stellenwert einräumt: die Anordnung der öffentlichen Freiräume adressiert einmal die Gesamtstadt mit der öffentlichen Dachterrasse mit 360 Grad Blick über die Stadt und dem großzügigen Innenhof mit der attraktiven Kulturterrasse und Blick auf den Breitscheidplatz und bietet Mehrwerte für die Stadtgesellschaft.

Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt: „Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit diesem besonderen Ort im Herzen der City West, freue ich mich, dass wir ein Konzept gefunden haben, das eine gute Grundlage zur Diskussion und Abstimmung mit den politischen Gremien und zur weiteren inhaltlichen Vertiefung bildet. Der Entwurf liefert sehr überzeugende Ansätze für einen qualitätsvollen Städtebau. Er hat großes Potential an diesem sensiblen Ort den besonderen Anspruch an einen qualitätsvollen und nachhaltigen Städtebau einzulösen. Im nächsten Schritt gilt es, das Konzept mit Leben zu füllen: Unser Anspruch ist es ein lebendiges und lebenswertes Stück Stadt zu entwickeln, das einen Mehrwert für die Stadtgesellschaft bietet und sich an den hohen Qualitäten des umgebenden Stadtraums misst. Hierfür werden wir vor allem die Themen Wohnen und gemeinwohlorientierte Nutzungen aber auch Themen der nachhaltigen, klimaresilienten Stadtentwicklung mit einer besonderen Relevanz vertiefend bearbeiten.“

Timo Herzberg, CEO SIGNA Real Estate: „Unser Ziel ist es, lebenswerte, lebendige und attraktive Stadtbausteine für alle mitzugestalten. Das Grundstück Ku’damm 231 im Herzen der Berliner City West steht dabei im besonderen Fokus. Der Entwurf von Henning Larsen zeigt, dass vertikale Nachverdichtung mit einer urbanen Nutzungsvielfalt möglich ist und Mehrwerte für alle bietet. Gleichzeitig geht er behutsam mit dem historischen Bestand im Kontext der Gedächtniskirche um und schafft neue Aufenthaltsqualitäten zwischen Ku‘damm und Los Angeles Platz.“

Christoph Brzezinski, Bezirksstadtrat Charlottenburg-Wilmersdorf: „Ich hoffe sehr, dass wir auf Grundlage des ausgewählten Entwurfs an diesem zentralen und hinsichtlich seiner Bedeutung für die City West herausragenden Standort einen wirklichen Mehrwert für den Bezirk schaffen können. Mit der angedachten Nutzungsmischung und vor allem dem öffentlich zugänglichen großzügigen begrünten Kulturhof sowie dem öffentlichen Dachgarten kann hier ein neues Stück Berlin im Herzen Charlottenburgs und für die Bürgerinnen und Bürger unseres Bezirks entstehen.“

Siegerentwurf Grundlage für städtebaulichen Masterplan

Das Land Berlin wird unter der Berücksichtigung der Empfehlungen des Gutachtergremiums und unter Einbeziehung des Vorhabenträgers einen städtebaulichen Masterplan erarbeiten, der die städtebaulichen Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung des Grundstücks formuliert. Dieser Masterplan bildet die Grundlage für die weitere planerische Entwicklung des Grundstücks der SIGNA. Das Baukollegium wird als unabhängiges Beratungsgremium das Vorhaben zu jeweiligen Planungsständen begutachten.

Über das Kooperative Werkstattverfahren

Das Verfahren wurde als zweiphasiges kooperatives Werkstattverfahren mit paralleler Mehrfachbeauftragung mit sieben international renommierten Planungsteams von September 2022 bis Juni 2023 durchgeführt.

In der ersten Phase hatten die Planungsteams im Dialog mit den öffentlichen und privaten Akteuren unter Berücksichtigung der angestrebten Nutzungsmischung eine städtebauliche Kubatur für den Block herausgearbeitet. Für die zweite Prozessphase wurden vier Arbeiten für eine vertiefende Bearbeitung durch ein Beratungsgremium ausgewählt. Diesem gehören Fachgutachtende der Fachdisziplinen Architektur, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur sowie Vertretungen von SIGNA und dem Land Berlin als Sachgutachtende an.

Teilnehmende Planungsteams (in alphabetischer Reihenfolge):

- BIG – BJARKE INGELS GROUP, Kopenhagen
- COBE, Kopenhagen
- David Chipperfield Architects, Berlin
- Henning Larsen, Kopenhagen
- Jo Coenen Architects & Urbanists, Amsterdam
- MÄCKLERARCHITEKTEN, Berlin
- Sergison Bates, Zürich/London











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