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25.05.2023 Richtfest im ROCKYWOOD: Mikroquartier am Hafen Offenbach

Fotocredit: Jan Bitter / PRIMUS developments GmbH
Der Holzhybrid ROCKYWOOD feiert Richtfest. Elf Monate nach dem Spatenstich steht das Ensemble am Offenbacher Hafen: Der Hamburger Projektentwickler PRIMUS developments GmbH engagiert sich ein weiteres Mal bei der Revitalisierung des Hafens Offenbach: Nur einen Steinwurf entfernt von seinem 2019 fertiggestellten Wohnbauprojekt MARINA GARDENS lässt das von Achim Nagel geführte Unternehmen am Hafenbecken zwischen dem EVO-Kohlelager und dem Neubaugrundstück der Hochschule für Gestaltung (HfG) ein fünfgeschossiges Büroensemble aus zwei Gebäuden errichten und setzt dabei auch wieder auf den nachwachsenden Baustoff Holz.

Auf insgesamt rund 10.000 Quadratmetern entsteht ein vitales Mikroquartier mit zwei fu?nfgeschossigen Bu?rogeba?uden um einen o?ffentlichen Platz. Das vom Berliner Architekten Eike Becker entworfene Ensemble besteht aus dem freigestellten Solita?r ROCKY an der Hafenpromenade und dem L-fo?rmigen Holzmodulbau WOOD entlang der Hafenallee. Mit ihren begrünten Dächern umschließen sie den erhöhten Platz, Playground genannt, der mit Bäumen und bunter Möblierung ausgestattetet ist. Auf dem Dach der ebenerdigen Garage mit rund 60 Stellplätzen, ergibt sich ein attraktiver Ort mit Blick auf die Frankfurter Skyline und den Main.

„Ich liebe dieses ROCKYWOOD!“, schwärmt Becker, und erzählt warum: Zum einen werde es zu wesentlichen Teilen aus Holz als nachwachsendem Rohstoff in Modulbauweise umweltfreundlich unter besonders guten Arbeitsbedingungen in der Halle gefertigt. „Zum anderen konnten wir hier besonders gut unsere sozialen und ökologischen Ziele erreichen und einen inklusiven Mehrwert für die Menschen in der Nachbarschaft. Der öffentliche Platz lädt zum gemeinsamen Spielen, Quatschen und Entspannen ein.“ Der gemeinnützige Boxclub werde dabei vielen Jugendlichen ein zweites zu Hause bieten.
New Work mit Ausblick

Im Nordwesten des Areals, an der Uferpromenade des Hafenbeckens, befindet sich der freigestellte Solitär ROCKY in Massivbauweise: Stützenfreie Loftbüros auf vier Etagen jeweils 400 Quadratmeter große Flex-Büros. Die bodentiefen Fenster bieten Aussicht auf den Offenbacher Hafen und die Frankfurter Skyline. Als Gegenstück entsteht im Südwesten das winkelförmige Holzhybridgebäude WOOD mit rund 8.000 Quadratmeter flexibler Bürofläche – trotz Holzmodulbauweise mit Spannweiten von bis zu elf Meter.

Seine vier auf einem Betonsockel ruhenden Obergeschosse werden in Holzmodulbauweise errichtet. Die Holzoberflächen der Konstruktion werden auch im Inneren sichtbar sein und eine warme Arbeitsatmosphäre schaffen. Der WOOD erhält im Erdgeschoss eine Glasfassade mit Aluminium-Pfosten und in den Obergeschossen eine vorgehängte Holzlamellen-Fassade. Rund drei Meter breite, sich zum Playground öffnende Laubengänge mit Edelstahlseilnetzen als Absturzsicherung erschließen die Obergeschosse und bieten Raum für sozialen und interdisziplinären Austausch.

Nachhaltigkeit – ökologisch und sozial

„ROCKYWOOD ist ein ökologisches, nachhaltiges Projekt und setzt Maßstäbe im ressourcenschonenden Bauen“, erklärt Bauherr Achim Nagel, Inhaber PRIMUS developments. Sein Unternehmen hatte sich mit dem Studentenwohnheim WOODIE in Hamburg-Wilhelmsburg als eines der ersten realisierten und mehrfach ausgezeichneten Projekte in Holzmodulbauweise einen Namen gemacht. Dank der seriellen Vorproduktion ließ sich die Bauzeit drastisch reduzieren. „Zudem erzielen wir mit dem natürlichen Baustoff Holz eine hervorragende Umweltbilanz“, erklärt Achim Nagel, „Holz bindet CO2, ist leicht und stabil, gut zu verarbeiten, isoliert gut und reguliert das Raumklima.“ Inzwischen hat PRIMUS sein WOODIE-Konzept auf anderen Gebäudetypen weiterentwickelt – wie zuletzt im Berliner Regierungsviertel mit dem Projekt LUISE. Hier entstanden 450 Büroarbeitsplätze für den Deutschen Bundestag; und auf der Lübecker Wallhalbinsel wird in ein dreigeschossiges Hotel mit 160 Zimmern in Holzmodulbauweise entstehen.

Für die Holz-Module vom WOOD im Hafen Offenbach werden ca. 2.600 Kubikmeter Holz verarbeitet, die über 2.600 Tonnen CO2 binden. Bauherr PRIMUS geht jedoch noch einen Schritt weiter. Nach dem von ihm entwickelten Kreislaufkonzept WOODCYCLE soll das verbaute Holz nachgepflanzt werden. In einem Zeitraum von 40 Jahren soll das Holz nachwachsen, das bei ROCKYWOOD verbaut wurde. Die Bauzeit von ROCKYWOOD wird rund 17 Monate betragen und Ende 2023 abgeschlossen sein. Die Halbierung der Bauzeit gegenüber einem konventionell erstellten Gebäude ist im Wesentlichen durch die serielle Holzmodulbauweise von Kaufmann Bausysteme (KBS) möglich. PRIMUS und KBS haben bereits bei dem Studentenwohnheim WOODIE in Hamburg und beim Abgeordnetenhaus LUISE in Berlin gezeigt, wie es geht.

Achim Nagel, Geschäftsführer der PRIMUS developments: „ROCKYWOOD wird der Prototyp eines neuen Gebäudetyps, der zeigt, wie mit den Mitteln der Digitalisierung das NEUE BESSERE BAUEN am Anfang der Zukunft des Bauens funktioniert.“ Auch in Hinblick auf die Zirkularität geht PRIMUS neue Wege und setzt beim ROCKYWOOD das erste Mal auf die Etablierung des Materialkatasters: „Wir müssen die Potentiale der digitalisierten Planung nutzen, und Neubauten in Zukunft als Materialbank verstehen“, sagt Lorenz Nagel. Die Plattform Madaster und der daraus resultierende Materialkataster ermögliche, so Lorenz Nagel, die jetzt verbaute Graue Energie zukünftig als Goldene Energie zu nutzen.

Nachhaltigkeit versteht sich hier auch jenseits klimagerechten Bauens: Durch die gemeinsame Anstrengung ist es den Akteuren gelungen, den Boxclub Nordend an dessen Standort im Hafen zu halten. Der bundesweit bekannte und für seine Präventions- und Integrationsarbeit vielfach ausgezeichnete Boxclub ist übergangsweise in einem Pavillon auf dem Hafen-Grundstück ansässig und erhält im Neubau neue Räumlichkeiten.

Für Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke ist das Büroensemble ROCKYWOOD kein beliebiges Projekt, sondern der ganz zentrale Meilenstein bei der Entwicklung des Hafens. Denn: „Nach der längst erfolgreich abgeschlossenen Wohnbauentwicklung kommt das Offenbacher Hafenviertel jetzt auch als Gewerbe- und Bürostandort einen ganz wichtigen Schritt voran“, so OB Schwenke. „Ich freue mich“, so Schwenke weiter, „dass hier jetzt nicht nur das deutsche E-Bike-Unternehmen E Bike Advanced Technologies seine Firmenzentrale ansiedeln und vom ROCKYWOOD aus Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung steuern wird. Ebenfalls werden sich die inhabergeführte Kommunikationsagentur TMS mit dem Schwerpunkt Point-of-Sale und die Personalvermittlungsagentur TOPPEOPLE hier niederlassen.“ Überdies entstehe ein Geo-Engineering-Cluster mit dem Entsorgungs- und Wiederaufbereitungsspezialisten Blasius Schuster als Treiber und den Umweltfachleuten der bereits im Hafen engagierten CDM Smith Consult. „Eine weitere Zukunftsbranche, die neu in Offenbach entsteht.“

„Offenbach insgesamt ist als Wirtschaftsstandort auf Wachstumskurs und überzeugt immer mehr Unternehmen“, so Schwenke. Das zeige sich am Innovationscampus mit den besonders bedeutsamen Ansiedlungen von Samson und BioSpring, wie auch am Kaiserlei, wo Axa, Helaba und Hyundai expandierten und Danfoss seine neue Deutschlandzentrale ansiedele sowie eben jetzt auch in aller Deutlichkeit im Hafen. „Dass es in den vergangenen Jahren gelungen ist, solch eine breite Entwicklung an allen Ecken der Stadt und nicht nur an einer Stelle anzustoßen, bedeutet eine große Chance für Offenbach“ so Schwenke.

Gemeinsam mit Daniela Matha, Geschäftsführerin des für die Entwicklung des Hafens verantwortlichen Stadtwerke-Unternehmens OPG, betont der OB, dass Rockywood im Sinne der Nachhaltigkeit nicht nur beim ressourcenschonenden Bauen, sondern auch bei einem ausgewogenen, sozial verantwortungsvollen Nutzungsmix Maßstäbe setze. In einer gemeinsamen Anstrengung des Investors und der Stadt sei es gelungen, den für seine Präventions- und Integrationsarbeit vielfach ausgezeichneten Boxclub Nordend zu halten und in den Neubau zu integrieren.

Dank der finanziellen Unterstützung durch die Stadt Offenbach und PRIMUS developments GmbH kann der Club sein neues Vereinsdomizil 20 Jahre lang mietfrei nutzen. Mit dem Projekt ROCKYWOOD, so Schwenke, werde zudem wie schon durch die Hafenschule oder das Hafencenter ein weiteres Stück Verbindung von Nordend und Hafen geschaffen. Dies sei wichtig, damit das neue Stadtviertel keine vom Rest der Stadt isolierte Entwicklung nehme. „ROCKYWOOD verfolgt mit seinem ganzheitlichen Ansatz hinsichtlich ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Verantwortung die gesetzlich vorgegebenen ESG-Kriterien – nur dass es die gesetzliche Verpflichtung noch gar nicht gab, als wir vor fünf Jahren mit dem Projekt gestartet waren“, so Achim Nagel, „mal wieder waren wir wohl der Zeit ein wenig voraus.“












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