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12.05.2023 Stadt der Zukunft: Photovoltaik fürs Büro, Second-Hand und Bio für mich

Die Frankfurter:innen haben deutliche Ansprüche an eine Stadt der Zukunft: Ein Ausbau des ÖPNV, mehr Sitzgelegenheiten und Sauberkeit in Parks und klimaneutrale Bürogebäude. Das und mehr zeigen die Ergebnisse der diesjährigen Quartierstudie des Projektentwicklers DC Developments in Zusammenarbeit mit dem digitalen Meinungsforschungsinstitut Civey. Zum dritten Mal wurden 10.000 in Deutschland lebende Menschen nach ihren Bedürfnissen zu Themen rund um den Wohnort befragt, dieses Mal mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit und was sie bereit sind, selbst für einen nachhaltigen Lebensstil zu tun.

Sharing is caring – Frankfurter:innen teilen gerne das Auto

Bei der Frage, was ihnen persönlich bei einer Stadt der Zukunft besonders wichtig ist, gaben 45,7 % der Frankfurter:innen einen Ausbau des ÖPNV an – Damit liegen sie 8,3 %P über dem Gesamtergebnis von 37,4 %. Dieser Wunsch nach einem Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes könnte der Grund dafür sein, dass die häufigste Antwort auf die Frage nach der Nutzung des ÖPNV pro Woche ist: gar nicht. Mit einem Wert von 28,6 % liegen sie damit allerdings noch weit unter dem Gesamtergebnis von 66,9 %. Bis zu einen Tag pro Woche nutzen 16 % der Befragten aus Frankfurt am Main den ÖPNV, am dritthäufigsten gaben sie mit 10,5 % an, den ÖPNV an bis zu fünf Tagen pro Woche zu nutzen. Insgesamt gaben 65,8 % der Befragten aus Frankfurt am Main an, den ÖPNV überhaupt zu nutzen, womit sie knapp hinter der deutschen Hauptstadt (66,7 %) und Spitzenreiter München (72 %) liegen, jedoch vor Hamburg (59,2 %) und den restlichen Top-7-Städten.

Wenn es um die Bereitschaft zum Verzicht auf Autofahren geht, um die eigene Lebensführung nachhaltiger zu gestalten, liegen die Frankfurter:innen im Vergleich zum Gesamtergebnis mit 46,1 % um 8,9 %P vorne. Sie befürworten auch am ehesten autofreie Fahrradzonen (32,3 %), autofreie Innenstädte (31,6 %) und ausgewählte autofreie Stadtgebiete (30,3 %) sowie die ausschließliche E-Mobilität in der Stadt (17 %). Mit den Werten liegen sie jeweils über den Gesamtergebnissen. Auch bei der Nutzung von Sharing-Angeboten führen sie mit 11,8 % den Top-7-Vergleich an und liegen um 8,4 %P über dem bundesweiten Durchschnitt.

Mehr Pflege des öffentlichen Raumes für eine höhere Aufenthaltsqualität

In anderen Bereichen zeigen Frankfurter:innen ebenfalls ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit: Sie verwerten (29,8 %) und kaufen (30,3 %) Gebrauchtware mehr als der Gesamtdurchschnitt (26,6 %, respektive 24,8 %) und im Vergleich zu den anderen Top-7-Städten in Deutschland. Beim Kauf von regionaler, saisonaler und Bio-Ware liegen sie mit 50,2 % im Durchschnitt (50 %). Auch die Bereitschaft weniger mit dem Flugzeug zu reisen, entspricht mit 39,5 % in etwa dem Durchschnitt von 39,9 %.
Die Studie zeigt darüber hinaus, dass der Wunsch nach Barrierefreiheit in Deutschland groß ist: Bei der Frage, wie moderne Bürogebäude gestaltet sein sollten, hat Barrierefreiheit in Frankfurt am Main einen hohen Stellenwert (54 %) und liegt nur etwas unter dem Bundesdurchschnitt (61,9 %). Ebenso bei der Frage nach dem, was der öffentliche Raum bieten sollte, damit Frankfurter:innen sich dort gerne aufhalten, gaben 28,5 % Barrierefreiheit an. Die wichtigsten drei Aspekte bei dieser Frage sind laut Studie: mehr Sauberkeit (81,2 %), Toiletten (65,5 %) und mehr Sitzmöglichkeiten (58,7 %). Dicht gefolgt von Gastronomie (56,1 %). Mehr Aufenthaltsorte wie Grünflächen und Parks sind für die meisten Befragten in einer Stadt der Zukunft am wichtigsten. Das zeigt sowohl das Ergebnis aus Frankfurt mit 47,8 % als auch das Gesamtergebnis von 45 %. Der Wunsch nach einer generationenübergreifenden Stadtgestaltung zeigt für Frankfurt am Main einen ähnlichen Wert (26,1 %) wie der Bundesdurchschnitt (27,1 %).

Das moderne Büro in der Mainmetropole

Die vier wichtigsten Aspekte, die in einem modernen Bürogebäude vertreten sein sollten, sind laut Studienergebnissen für Frankfurter:innen eine Photovoltaikanlage (54,8 %), Barrierefreiheit (54 %), der klimaneutrale Bau des Gebäudes (51,4 %) sowie Dachbegrünung (49,9 %). Damit unterscheiden sich die Ergebnisse teils nur gering von den Gesamtergebnissen, die folgende sind: 56,6 %, 61,9 %, 46,6 % und 47,9 %. Einen höheren Kaufpreis für eine nachhaltige Immobilie zu zahlen, wenn dadurch die Nebenkosten verringert werden, würden 47,7 % der befragten Personen in Frankfurt am Main. 21,9 % stimmten für unentschieden und 30,4 % lehnten dies ab. Diese Werte entsprechen in etwa denen der Gesamtergebnisse.

Die Frage nach der Bereitschaft, Wohnflächen zu teilen, und wenn ja, welche, zeigt bei allen Befragten deutschlandweit in etwa die gleichen Ergebnisse: Freizeiträume für Sport, Party, Werken und Spielen würden durchschnittlich jeweils ca. 30 bis 45 % mit anderen Personen teilen. Das Teilen von Ess- und Arbeitszimmer sowie der Küche kommt für nur jeweils unter 8 % in Frage und rund 44 % aller Befragten möchten keine der genannten Räume teilen.

Fazit

Ein Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes könnte die Bereitschaft der Frankfurter:innen steigern, den ÖPNV zu nutzen, so lange greifen noch viele auf das Auto als Verkehrsmittel zurück. In anderen Bereichen, wie dem Konsumverhalten, zeigen die Ergebnisse eine Tendenz zur Nachhaltigkeit. Nachhaltige Aspekte rund um Immobilien spielen bereits eine Rolle, sowohl im privaten als auch beruflichen Umfeld, sind jedoch teilweise mit höheren Kosten verbunden und dadurch noch keine Selbstverständlichkeit.












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