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03.05.2023 Berlin: Angebotsmieten und -preise steigen weiter, auch im Umland

In Berlin stellten heute die Immobilienbank Berlin Hyp AG und der globale Immobiliendienstleister CBRE den neuen „Wohnmarktreport Berlin 2023“ vor. Getrieben von makroökonomischen Entwicklungen und den Folgen des Ukrainekriegs erhöhten sich die Mieten am Berliner Wohnmarkt auch im Jahr 2022: Die mittleren Angebotsmieten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 9,5 Prozent auf 11,50 Euro pro Quadratmeter und Monat. Der Trend zu Neubauprojekten in den Außenbezirken und mit Schwerpunkt auf großvolumigem Mietwohnungsbau ist ungebrochen: Von den im Report erfassten 253 Bauvorhaben befinden sich nur 17,2 Prozent (2021: 19 Prozent) innerhalb des S-Bahn-Rings. Auch Angebotspreise für Eigentumswohnungen setzten ihren Aufwärtstrend unvermindert fort. Mit einem Plus von 8,3 Prozent gegenüber 2021 stiegen sie auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Vorjahr (8,2 Prozent). Die Anzahl der in Berlin angebotenen Mietwohnungen sank weiter, sodass fast ebenso viele Angebote für Eigentumswohnungen wie für Mietwohnungen verzeichnet wurden.

Dies sind Ergebnisse des aktuellen „Wohnmarktreport Berlin“, der jährlich gemeinsam von der Berlin Hyp und CBRE herausgegeben wird. Der Bericht analysiert die aktuellen Entwicklungen auf dem Berliner Wohnungsmarkt und wertete hierfür unter anderem mehr als 26.400 Mietwohnungsangebote und rund 26.700 Kaufangebote für Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser aus dem Jahr 2022 sowie 253 aktuelle Neubauvorhaben mit insgesamt rund 39.430 Wohnungen im Stadtgebiet aus.

„Für die vielen Wohnungssuchenden in Berlin verschärft sich die Situation weiter“, sagt Sascha Klaus, Vorstandsvorsitzender der Berlin Hyp AG. „Drastische Steigerungen bei den Zinsen und den Baukosten lösen so manche Kalkulation der Bauträger in Luft auf und haben den so dringend benötigten Neubau in der Hauptstadt fast zum Erliegen gebracht. Hinzu kommen die bereits seit längerem bekannten Herausforderungen wie der Mangel an Baugrundstücken, lange behördliche Bearbeitungszeiten und der Fachkräftemangel. Nachhaltig lösen können wir diese Probleme nur mit einer gemeinsamen Anstrengung aller beteiligten Akteure und einer Neuausrichtung der Berliner Wohnungspolitik, die zukunftsorientierte Impulse setzt.“

„Berlin bleibt, allen Krisen der vergangenen Jahre zum Trotz, ein Anziehungspunkt für Menschen aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt“, sagt Michael Schlatterer, Managing Director Residential Valuation bei CBRE. „Besonders der starke Zuzug aus dem Ausland, aber auch aus anderen Bundesländern, sorgt dafür, dass die Nachfrage nach Wohnraum in Berlin steigt. Das spiegelt sich nicht nur in den deutlich gestiegenen Miet- und Kaufpreisen wider, sondern auch im starken Interesse von Investoren an der Assetklasse Wohnen – sogar in geopolitisch wie ökonomisch unsicheren Zeiten“, ergänzt Schlatterer.

Neben der Marktanalyse widmet sich der diesjährige Report dem Themenkomplex ESG: Die Umsetzung des Klimapfads, mögliche Maßnahmen zur Dekarbonisierung und die Vorgaben der EU-Taxonomie stehen im Mittelpunkt der Beiträge von Prof. Dr. Manfred Norbert Fisch, Pamela Villanueva und Dr. Thorsten Huff. Manfred Norbert Fisch ist renommierter Experte für Energietechnik und ehemaliger Leiter des Instituts für Gebäude- und Solartechnik (IGS) der Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen und Umwelttechnik an der Technischen Universität Braunschweig. Pamela Villanueva berät als Head of ESG Strategic Advisory bei CBRE zu ESG-Strategien, deren Entwicklung und Umsetzung; Dr. Thorsten Huff verantwortet als Head of Sustainability bei CBRE die individuelle Nachhaltigkeitsberatung und ist Experte für Green-Building-Zertifizierungen.

Ausblick auf 2023

Auch im laufenden Jahr bleibt der Berliner Wohnimmobilienmarkts unter Beobachtung. „Besonders eine dringend notwendige Verwaltungsreform nach der Wiederholung der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus sowie die Beendigung der schädlichen Diskussion bezüglich der Prüfung einer Vergesellschaftung großer Wohnungsunternehmen werden entscheidende Aspekte für die weitere Entwicklung der Situation am Wohnungsmarkt sein“, erwartet Klaus.

„Die weiter auseinandergehende Schere von Angebot und Nachfrage, die Frage, wie viele Menschen nach Berlin kommen und wie diese untergebracht werden, genauso wie die Entwicklung des Zinsniveaus – die Entwicklungen in Berlin bleiben spannend und dynamisch“, sagt Schlatterer













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