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06.04.2023 Frankfurter Büromiete zieht abseits der Toplagen an

Der Frankfurter Büromarkt ist relativ verhalten in das Jahr 2023 gestartet. Zwar erreichte die Marktaktivität mit 133 abgeschlossenen Deals ein leicht höheres Niveau als im Vorjahreszeitraum (130). Der Flächenumsatz schrumpfte hingegen um mehr als ein Viertel auf 83.400 m² (Vorjahr: 114.100m²).

Die Trends aus dem Jahr 2022 haben sich weitgehend fortgesetzt: Es dominieren nach wie vor kleinere bis mittelgroße Abschlüsse in zentralen Lagen das Marktgeschehen. So waren zwei von drei Anmietungen kleiner als 500 m², oberhalb von 2.500 m² gab es lediglich fünf Abschlüsse. Gleichzeitig haben sich trotz eines zunehmenden Leerstands (von 8,5 auf 9,0 Prozent) die Büromieten weiter verteuert.

Im Unterschied zu den Vorquartalen konzentriert sich das Mietwachstum jedoch auf Produkte abseits des Premiumsegments. So verharrt die Spitzenmiete im ersten Quartal bei 46 Euro/m², während die Durchschnittsmiete im Vergleich zum Vorquartal um rund einen Euro auf 25,75 Euro/m² zulegt. „Die Büromieten ziehen mittlerweile im gesamten Frankfurter Stadtgebiet spürbar an, auch in Randlagen“, betont Stephan Leimbach, Head of Office Leasing JLL Germany. Zwar sei die Nachfrage nach Flächen an weniger zentralen Standorten deutlich schwächer als für innenstadtnahe Teilmärkte wie das Westend oder Bankenviertel. „Aufgrund notwendiger Umbaumaßnahmen sowie gestiegener Bau- und Kapitalkosten müssen die Vermieter aber auch dort die Mieten erhöhen und können es auch durchsetzen.“

Es muss jedoch auch die Objektqualität stimmen. Bestes Beispiel ist Leimbach zufolge die Vermietung im Holzhybridhaus Pioneer Timber im Europaviertel. Universal Investment hat hier einen Mietvertrag über rund 10.000 m² unterzeichnet – der mit Abstand größte Deal im ersten Quartal. „Dieser Abschluss zeigt, dass nicht nur die Lage ausschlaggebend für die Objektauswahl ist, sondern dass es immer in Verbindung mit dem Gebäude selbst und dessen Konzept zu bewerten ist. In diesem Fall war die Holzhybridbauweise ein wesentlicher Erfolgsgarant – denn das Europaviertel zählt nicht zu den absoluten Toplagen in Frankfurt.“

Leimbach rechnet damit, dass aufgrund des Mangels an Premiumflächen in Frankfurt gerade solche besonders nachhaltigen Objekte in Nebenlagen eine erhöhte Nachfrage von Büronutzern auf sich ziehen werden. Für das Gesamtjahr rechnet JLL mit einem Flächenumsatz in Höhe von 450.000 m². Der Leerstand dürfte im Jahresverlauf unter der Zehn-Prozent-Marke bleiben und die Spitzenmiete moderat auf 47 Euro/m² anziehen.












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