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27.02.2023 Wiesbaden Büromarkt: Nachfrageüberhang sorgt für Mietpreisanstiege

Nach Angaben von Colliers wurde 2022 im Bürovermietungsmarkt der Landeshauptstadt Wiesbaden ein Flächenumsatz von rund 59.800 Quadratmetern verzeichnet. Damit ordnet sich das Resultat rund 20 Prozent unterhalb des Vorjahresergebnisses ein, das maßgeblich von einem Großabschluss über 30.000 Quadratmeter durch das Land Hessen beeinflusst wurde. In Gegenwart der zahlreichen Unsicherheitsfaktoren präsentierte sich der Markt jedoch weiterhin in einer robusten Verfassung.

Ann Skrollan Persicke, Team Lead Office Letting Wiesbaden, Mainz & Darmstadt bei Colliers: „Abgesehen vom Größensegment zwischen 2.000 und 5.000 Quadratmetern war ein Rückgang des Flächenumsatzes in allen Nachfragegruppen festzustellen. Besonders spürbar war dies beim Flächenumsatz im Segment über 5.000 Quadratmeter, wenngleich wir dort mit drei Abschlüssen auf dem Niveau des langjährigen Durchschnittes rangierten. Eine höhere Aktivität wurde erneut durch die limitierten Optionen in Bestandsobjekten für Großnutzer ausgebremst.“

Mangel an modernen Flächen verschärft – Leerstandsquote knapp über Zwei-Prozent-Marke

Ende 2022 standen rund 53.050 Quadratmeter Bürofläche zur kurzfristigen Anmietung zur Verfügung, was einer Leerstandsquote von 2,1 Prozent entsprach. Somit verknappte sich das Angebot der Landeshauptstadt nochmals um 20 Basispunkte und verfestigte den Vermietermarkt. „Insbesondere bereinigt um strukturelle Leerstandsobjekte war das Angebot an modernen Optionen äußerst begrenzt, da attraktive Vakanzen bereits nach kurzer Vermarktungsdauer wieder vom Markt absorbiert werden. Einige Nutzer konnten daher ihre Umzugspläne nicht verwirklichen und verlängerten im Bestand. Aufgrund hoher Vorvermietungsquoten der Projektpipeline wird es auch in den Folgejahren nicht zu Entlastungen auf der Angebotsseite kommen“, hebt Persicke hervor.

Nachfrageüberhang sorgt für weitere Mietpreisanstiege

Die Mietpreisentwicklung setzte auch in 2022 ihren langjährigen Aufwärtstrend mit neuen Rekordwerten fort. Mit rund 0,40 Euro pro Quadratmeter legte die flächengewichtete Durchschnittsmiete auf 14,40 Euro pro Quadratmeter zu. Mit einem Wachstum von rund 4 Prozent steigerte sich die Spitzenmiete nochmals stärker und notierte Ende des Jahres bei 18,00 Euro pro Quadratmeter. „Treiber dieser Entwicklung waren steigende Konditionen für Bürobestände und Projekte in den nachgefragten Lagen. Mangels attraktiver Alternativen an qualitativ hochwertigen Flächen mündeten Gesuche von (Groß-)Nutzern in hochpreisigen Projektanmietungen“, betont Persicke.

Fazit und Prognose

Der Wiesbadener Bürovermietungsmarkt erwies sich auch in einem herausfordernden Umfeld als krisenresistent. „Die Landeshauptstadt profitiert von der regen Aktivität der zahlreichen öffentlichen Nutzer, die aufgrund des veralteten Gebäudebestandes und ESG-Vorgaben auch in den Folgejahren für eine hohe Nachfrage sorgen werden. Die überschaubare Fertigstellungspipeline und das geringe Leerstandsniveau in Kombination mit der stabilen Nachfrage werden auch zukünftig Aufwärtsdruck auf die Mietpreise bewirken“, bilanziert Persicke.







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