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24.02.2023 Stationärer Handel in Österreich erreicht fast Vor-Corona-Niveau

Der Umsatz des stationären Handels für das Gesamtjahr 2022 zeigt eine sehr positive Entwicklung. Die Umsätze stiegen gegenüber 2021 um nominell +8,1% auf € 72,5 Mrd. (Brutto inkl. USt.). Inflationsbereinigt ergibt das zwar ein leichtes Minus von 0,8%. Das Vor-Corona-Niveau ist aber damit noch nicht erreicht.

Der Lebensmitteleinzelhandel musste 2022 inflationsbereinigt einen Umsatzrückgang von minus 3,2% verkraften - das Minus hat auch sicherlich damit zu tun, dass der Lebensmittelhandel in der Coronazeit sehr gute Umsätze erzielt hat. Der Non-Food-Handel konnte real ein leichtes Plus von +1,3% erwirtschaften.

Sieht man sich die Umsatzentwicklung im Detail nach Branchen an, so ist es der Modehandel, der mit einem Plus von 17,8% gegenüber dem Vorjahr besonders hervorsticht, auch hier wurde das Vor-Corona-Niveau nicht erreicht, aber die Richtung stimmt.

Historisches Minus für Onlinehandel

Der Onlinehandel verliert zum ersten Mal seit Jahren, die Umsätze sind real um 7,8% und nominell um 3,2% zurück gegangen, die Menschen haben sich darauf gefreut, nach COVID wieder shoppen zu gehen. Wie lange dieser Effekt anhalten wird, bleibt allerdings abzuwarten.

Ausblick in die Zukunft

Der berühmte Blick in die Zukunft wird aufgrund der unvorhergesehenen Ereignisse immer schwerer, da sowohl extreme Ausschläge nach oben (z.B. Ende des Krieges) oder nach unten (zB Verschärfung des Konflikts) kaum bewertbar sind.

Aufgrund des derzeitigen Wissenstandes ist davon auszugehen, dass sich der Umsatz auf dem Niveau von letztem Jahr stabilisiert. Wir dürfen dazu aus dem Report von McKinsey „The state of Fashion 2023“ zitieren, der davon ausgeht, dass es in Europa im Modehandel generell ein leichtes Minus bis zu einem leichten Plus geben wird (-4% bis +1%). Das Luxussegment hingegen soll ein Plus von 3% bis 8% verzeichnen, d.h. die Kunden, die über die finanziellen Möglichkeiten verfügen, werden weiter bzw. sogar noch mehr Geld für Luxusgüter ausgeben, da sie kaum oder nicht von der Krise betroffen sind.

Was bedeutet das nun für den Teilmarkt Einzelhandel im Immobilienbereich? Die Nachfrage nach neuen Flächen ist stabil, vor allem aus dem Luxussegment, aber auch die Nachfrage von neuen interessanten Brands ist vorhanden, die Mieten im Luxusbereich werden gleichbleiben bzw. leicht steigen; von einer geringe Marktanpassung leicht nach unten ist aus zu gehen, da die Energiekosten und damit die Inflation den möglichen Gewinn reduziert.

Wien

Wien hat nicht nur eine Sonderstellung innerhalb Österreichs sondern auch in Europa, da es eine vergleichsweise große Hauptstadt im Verhältnis zu der Einwohnerzahl ist. Auch in Bezug auf das Tourismusaufkommen braucht Wien keinen Vergleich scheuen, hier wurde fast das Vor-Corona-Niveau erreicht. Es ist daher kein Wunder das die Frequenzen in den wichtigen Highstreets um ca. 8-10% gegenüber VorCorona gestiegen sind.

Teilmärkte Wien im Detail

Wien Innere Stadt

Kein Stein bleibt auf dem Anderen, so könnte man den Luxusbereich in der Wiener Innenstadt am besten beschreiben.

Vor allem das Luxussegment lief in Wien ausgezeichnet, was auch der Grund ist, dass neue Brands Shops eröffnen werden sowie Ihre bestehenden Stores erweitern und umsiedeln.

Weiters positiv zu bemerken ist, dass durch die Fertigstellung von Begegnungszonen neue Teilmärkte erschlossen und/oder verbessert wurden. Hier sind vor allem der Bauernmarkt sowie der Neue Markt zu erwähnen, diese Beispiele zeigen uns, dass die Stadt noch ausreichend Entwicklungspotential hat

Mieten:

Kärntner Straße: € 150 - 400,-/m²
Graben: € 200 - 450,-/m²
Kohlmarkt: € 400 - 600,-/m²
GQ: € 200 - 300,-/m²
Herrengasse: € 80 - 150,-/m²
Seilergasse: € 100 - 190,-/m²


Mariahilfer Straße
Die Mariahilfer Straße befindet sich durch den U-Bahn-Bau sowie der Neuerrichtung des KADEWE in einer Umbruchphase, vor allem der untere Teil leidet im Moment sehr unter den Baustellen, nichts desto trotz entwickelt sich der Rest der Mariahilfer Straße positiv.

Mieten:

Mariahilfer Straße: € 40 - 150,-/m²
Nebenlagen Mariahilfer Straße: € 30 - 70,-/m²

Favoritenstraße
Die Favoritenstraße ist die wichtigste Einkaufsstraße in dem einwohnerreichsten Bezirk Wiens. Sie hat sich grundsätzlich von der Frequenz positiv entwickelt, es gibt auch zahlreiche neue Projekte, die sich in Fertigstellung befinden. Aufgrund der geringen Expansionstätigkeit der internationalen Ketten, liegt jedoch die Favoritenstraße derzeit kaum in deren Fokus.

Mieten Favoritenstraße: € 25 - 75,-/m²

Einkaufsstraßen in den Bundesländern
Graz als zweitgrößte Stadt Österreichs hat die höchste Shoppingcenter-Dichte, wodurch die Innenstadt erheblich unter Druck geraten ist. Es gab daher kaum namhafte Vermietungen.

In Linz entwickelt sich die Landstraße weiterhin seitwärts. Die Arkade Taubenmarkt wird komplett renoviert, was sich nachhaltig positiv auf den Standort Landstraße auswirken sollte. Es ist daher anzunehmen, dass die Umsätze bis dahin stabil bleiben werden.

Aufgrund des starken Tourismus sowie des geringen Flächenangebots bleiben die Mieten in Salzburg relativ stabil.

Mieten:

Graz: € 60 - 75,-/m²
Linz: € 60 - 90,-/m²
Salzburg: € 60 - 150,-/m²

Stefan Goigitzer: "Ich erwarte ein weiteres spannendes Jahr vor allem in Wien! Die Nachfrage nach neuen Flächen ist vorhanden und aufgrund der Sonderstellung Wiens was Kaufkraft und Tourismusaufkommen im Verhältnis zu Restösterreich betrifft, kann man in diesem Teilmarkt von einem Umsatzplus ausgehen.“






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