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10.02.2023 Zunehmendem Mangel an Heim- und Pflegeplätzen entgegensteuern

Angesichts von mehreren Insolvenzen von Senioren-Wohn- und Pflegeheimbetreibern warnt der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) vor bedrohlichen Engpässen für die Versorgung einer alternden Gesellschaft. „Wir müssen aus den Fehlern bei der Wohnungswirtschaft lernen und einem zunehmenden Mangel an Heim- und Pflegeplätzen früh entgegensteuern“, warnt ZIA-Vizepräsidentin Iris Schöberl. „Finanzielle Schwächen bei den Betreibenden könnten eine extreme Zurückhaltung beim Bau neuer Immobilien auslösen.“ Das zweitälteste Land der Welt solle „diese Warnsignale ernst nehmen, wenn es für die Zukunft von Seniorinnen und Senioren buchstäblich vorsorgen will“.

Hintergrund: Aufgrund der demografischen Entwicklung und einer wachsenden Anzahl von Pflegebedürftigen werden in Deutschland Schätzungen zufolge etwa 160.000 zusätzliche Pflegeplätze bis 2030 gebraucht. Aktuell verschärfen Insolvenzen von Senioren-Wohn- und Pflegeheimbetreibenden oder auch einzelne Heimschließungen aufgrund gestiegener Kosten die Situation weiter. Pflegeheimbetreiber haben mit extrem gestiegenen Kosten für Wärme und Energie zu kämpfen. Zwar können diese die Energiekostenübernahme mit dem Kostenträger neu verhandeln, leider findet dies aber zeitlich sehr verzögert statt.

Kurzfristig können staatliche Sofortprogramme zur Stabilisierung von Einrichtungen Abhilfe schaffen, bevor die Betreibenden in Insolvenzgefahr kommen. Der ZIA fordert daher die Umsetzung der von der Bundesregierung bereits angekündigten finanziellen Entlastungen für Betreiber von Senioren-Wohn- und Pflegeimmobilien, um diesen Negativtrend in der aktuellen Situation zu stoppen. Deren wachsende finanzielle Engpässe könnten zudem auf Dauer auch den Markt für Pflegeimmobilien bremsen.

Wegen weiterer Negativ-Effekte – steigende Zinsen, dramatisch hohe Energiekosten, steigende Baukosten – entsteht zunehmend Druck auf Investorinnen und Investoren, der sie abschrecken könnte: Der dringend benötigte Neubau kommt ins Stocken. Hierfür müssen Lösungen gefunden werden, um die Schaffung zusätzlichen Wohnraums für Pflegebedürftige wieder attraktiv zu machen.

„Wir beobachten schon jetzt einen Rückgang der Investitionen. Angesichts der weiteren Bevölkerungsentwicklung muss aber die Politik hier dringend gegensteuern“, sagt Schöberl. Hinzu kommt ein ausgeprägter Mangel an Fach- und Hilfskräften. „Es braucht dringend Personal und attraktiven Wohn- und Lebensraum für ältere und pflegebedürftige Menschen in Deutschland. Das sind wir ihnen schuldig“, so Schöberl.

Der ZIA betont zugleich, dass Betreiberinnen und Betreiber mit Vermieterinnen und Vermietern hier im Schulterschluss agieren müssen.





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