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20.01.2023 Preisanpassungen: Neue Chancen für Immobilieninvestoren in Europa

Nach einem herausfordernden vergangenen Jahr erwartet Savills für 2023 neben positiven Aussichten im Value-Add-Segment neue Chancen für Investitionen mit Blick auf Core- und Core Plus-Immobilien. Laut dem aktuellen Report „European Property Themes 2023“ des weltweit tätigen Immobiliendienstleistungs-Unternehmens zählen demnach erstklassige Mehrfamilienhäuser sowie Logistikimmobilien, hochwertige Bürogebäude, mittelgroße Lebensmittelmärkte und Rechenzentrenportfolios zu den Top Investitionszielen in den kommenden zwölf Monaten.

Im Mehrfamilienhaussektor erwartet Savills 2023 einen Schwerpunkt der Transaktionsaktivität in den Großstädten Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, der nordischen Länder und Spaniens. Grund für diese Annahme ist ein deutliches Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, was zu einem signifikantem Mietwachstum führen dürfte und somit Investoren anzieht. Im Logistiksegment verzeichnen Deutschland, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande und Spanien aktuell historisch niedrige Leerstandsquoten. Da zusätzlich von einem Rückgang der spekulativen Projektentwicklungen auszugehen ist, wird auch hier der Aufwärtsdruck auf die Mieten fortgesetzt.

Für Value-Add-Anleger könnten laut Savills in diesem Jahr insbesondere gut positionierte Fachmarkt- und Einkaufszentren in den südeuropäischen Ländern – wo die Inflation und der Pro-Kopf-Verkaufsflächenbestand im Vergleich zu den weiteren europäischen Märkten relativ niedrig sind – zu einem gefragten Investitionsziel werden. Einen Anreiz für diese Investorengruppe bietet zudem die Repositionierung von Bürobestandsgebäuden mit einem niedrigen energetischen Standard – vor allem in Städten mit einem hohen Anteil entsprechender Bestände wie Frankfurt oder Paris sowie in Ländern, in denen die Frist zur Erreichung hoher Gebäudeenergiestandards kurz ist, wie z. B. in den Niederlanden. Weitere Investitionsmöglichkeiten bieten Studierendenwohnheime in italienischen und spanischen Städten. Hier wird ein deutlicher Anstieg der Studierendenzahl erwartet, zugleich zählen die Versorgungsquoten zu den niedrigsten in Europa. Zudem erfährt das Life-Science-Segment in Westeuropa einen Nachfrageschub und stellt damit ein attraktives Anlageziel insbesondere in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien und der Schweiz dar.

„Wir sehen bereits ein Abklingen einiger externer Faktoren, die den europäischen Investmentmarkt im vergangenen Jahr stark ausgebremst haben. Zu den positiven Anzeichen zählen die Stabilisierung der Zinssätze sowie eine Abflachung der Energiepreise und der Inflationsrate. Infolgedessen erwarten wir, dass sich im Jahresverlauf die Preisvorstellungen von Eigentümern und Käufern annähern werden“, kommentiert Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe bei Savills, und ergänzt: „Die zunehmende Transparenz der erzielbaren Marktpreise dürfte Verkäufer dazu ermutigen, ihre Immobilien zu marktgängigen Preisen auf den Markt zu bringen und somit Liquidität freizusetzen."

Auch Lydia Brissy, Director European Research bei Savills, sieht für das laufende Jahr insbesondere Chancen für risikofreudige Anleger: „Während die Marktsituation im Verlauf des vergangenen Jahres zweifellos schwieriger geworden ist, verspricht 2023 mehr Möglichkeiten für Investoren, die bereit sind, ein gewisses Risiko einzugehen, indem sie Value-Add-Objekte nach einer starken Preiskorrektur neu positionieren."

Nach Einschätzung der Savills-Experten sollten Investoren folgende Immobilientypen und Entwicklungen in den unterschiedlichen Risikoklassen im Jahr 2023 in Europa im Blick behalten:

Core / Core Plus

• Erstklassige Mehrfamilienhäuser, insbesondere in Großstädten in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den nordischen Ländern und Spanien
• Erstklassige Logistikimmobilien in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Spanien
• Erstklassige Büroimmobilien in zentralen Teilmärkten mit niedrigen Leerstandsquoten, wie beispielsweise in Berlin, München, London, Paris und Stockholm
• Mittelgroße Lebensmittelmärkte, insbesondere Discounter in praktisch allen europäischen Städten
• Europäische Rechenzentrenportfolios. Weil die Betreiber einen hohen finanziellen Bedarf für ihr Kerngeschäft haben, rechnet Savills in den kommenden 2-3 Jahren mit vermehrten Sale-Lease-Back-Aktivitäten in diesem Segment.

Value-Add

• Erstklassige Fachmarkt- und Einkaufszentren in Südeuropa (Frankreich, Italien, Spanien und Portugal)
• Repositionierung älterer Büroimmobilien auf grüne Standards, insbesondere in Märkten mit hohem Anteil an älteren und unsanierten Bestandsgebäuden, wie in Paris und Frankfurt und in Ländern, wo die Frist für die Erreichung hoher Gebäudeenergiestandards knapp bemessen ist, siehe Amsterdam in den Niederlanden.
• Projektentwicklung neuer Studierendenwohnheime in spanischen oder italienischen Städten
• Life-Science-Immobilien in Westeuropa – insbesondere in Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und der Schweiz, da die steigende Nachfrage nach digitaler Gesundheit die Investitionen in diesem Sektor angekurbelt hat.

Opportunistisch

• Neupositionierung von notleidenden Immobilien nach starker Preiskorrektur





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