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21.12.2022 Von der autogerechten zur lebenswerten Stadt: Beispiel Kölner City

Die Kölner Ehrenstraße macht es vor: nachdem der Verkehr in diesem Frühjahr beruhigt wurde, ist die Passantenzahl massiv gestiegen. 22 Prozent mehr Passanten zwischen Montag und Freitag – das entspricht durchschnittlich rund 4.000 Menschen zusätzlich pro Tag – waren im Mai im Vergleich zu März unterwegs. Im März war die Ehrenstraße noch für den Automobilverkehr geöffnet. Ähnliche Werte zeigen sich am Wochenende, samstags stieg die Anzahl der Passanten um 17 Prozent, was durchschnittlich rund 6.200 Menschen entspricht. Sonntags stieg die Passantenanzahl um 25 Prozent oder in Zahlen ausgedrückt um rund 2.000 Menschen. Das sind Ergebnisse einer aktuellen Auswertung von Hystreet.com.

Insgesamt passierten die Ehrenstraße von Montag bis Freitag täglich rund 21.600 Passanten im Mai, während es im März durchschnittlich rund 17.600 waren. An einem durchschnittlichen Samstag im Mai passierten die Ehrenstraße rund 42.800 Personen, im Vergleichszeitraum März rund 36.600.

Besonders auffällig: Insbesondere in den Spitzenzeiten am Samstag nutzen besonders viele Menschen die Straßenmitte. Die engen Bürgersteige sind im Vergleich zum vorher durch PKWs genutzten Straßenraum weniger attraktiv als die neu erschlossene Nutzungsfläche. Bei der Auswertung von Hystreet.com fiel außerdem auf, dass morgens die Menschen eher in Richtung Stadtmitte unterwegs sind. In den Abendstunden laufen sie dagegen eher in Richtung Stadtring.

Ehrenstraße als positives Beispiel für neue Räume in der Innenstadt

„Die Passantenzahl ist die Messzahl für die Attraktivität unserer Innenstädte. Das Beispiel Ehrenstraße zeigt deutlich, wie eine sinnvolle Lenkung der Verkehrsströme neue Räume für die Menschen schafft. Innenstädte werden auch in Zukunft Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens sein, wenn man den Menschen den Raum gibt, den sie brauchen. Die Stadt Köln hat die richtige Entscheidung getroffen“, sagt Nico Schröder, Geschäftsführer von Hystreet.

Mit seinen Daten hat Hystreet.com erstmals eine Grundlage geliefert, um den Erfolg der Maßnahme in der Kölner Ehrenstraße zu messen. „Frequenzmessungen sind die Grundlage für strategische Verkehrsplanung“, sagt Schröder. „Mit unseren Daten können wir Passantenströme messen und somit den Zulauf in die Innenstädte prognostizieren. Eine wichtige Grundlage für Städte und Kommunen, um auf dem Weg von der autogerechten zur lebenswerten Stadt die richtigen Entscheidungen zu treffen. In der Kölner Ehrenstraße ist dies gelungen.“

Gestärkt aus der Krise – 30 Prozent mehr Passanten

Verglichen mit dem Zeitraum 1.Januar bis 30. November aus dem Jahr 2018 konnte die Ehrenstraße 2022 rund 30 Prozent an Passanten mehr mobilisieren. Das bedeutet einen Zuwachs von 1,2 Mio. real gezählter Passanten. Die Schildergasse beispielsweise verlor leicht unter gleichen Bedingungen (das Jahr 2019 schied aufgrund der umfangreichen Baumaßnahmen auf der Ehrenstraße als Vergleichszeitraum aus). „Die Verkehrsberuhigung hat die Ehrenstraße trotz aller Krisen attraktiver gemacht und neue Potenziale geweckt.







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