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09.12.2022 Nachhaltige Büroimmobilien erwirtschaften höhere Mieten

Eigentümer und Vermieter nachhaltiger Büroimmobilien profitieren von einem geringeren Leerstandsrisiko und von höheren Mieten. Das gilt vor allem, wenn die Nachhaltigkeit über Zertifizierungen transparent nachgewiesen wird. Büroimmobilien mit einer Green Building-Zertifizierung erwirtschaften in Europa durchschnittlich etwa sechs Prozent höhere Mieten. Ohne Berücksichtigung von Faktoren wie Größe, Lage, Alter und Zustand sind es gar 13 Prozent. Während nicht-zertifizierte Gebäude eine durchschnittliche Leerstandsquote von rund acht Prozent aufweisen, sind es bei zertifizierten Objekten im Durchschnitt nur ca. sechs Prozent. Das ist das Ergebnis eines aktuellen Reports des globalen Immobiliendienstleisters CBRE. Die Analyse umfasste die Büroimmobilienmärkte in 18 europäischen Ländern und untersucht Immobilien mit insgesamt fast 300 Millionen Quadratmeter Fläche.

Rund 20 Prozent aller europäischen Büroimmobilien verfügen über ein Green Building-Zertifikat – ein Plus von sechs Prozentpunkten gegenüber dem Jahr 2019. Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil zertifizierter Flächen am Büroflächenumsatz auf 32 Prozent (2019: 30 Prozent). Das mit Abstand am häufigsten vorliegende Zertifikat ist BREEAM aus dem Vereinigten Königreich.

„Nachhaltigkeitskriterien spielen bei der Auswahl von Büroimmobilien eine immer größere Rolle und entsprechend gewinnen auch offizielle Zertifikate, mit denen die Nachhaltigkeit von Objekten nachgewiesen werden kann, an Bedeutung“, sagt Prof. Dr. Alexander von Erdély, CEO von CBRE in Deutschland. „Dennoch beobachten wir, dass Green Building-zertifizierte Gebäude nach wie vor nicht die Norm sind. Hohe Kosten für den Bau beziehungsweise die energetische Ertüchtigung einer Immobilie schrecken manche Entwickler und Eigentümer. Unser Report beweist jedoch, dass sich Investitionen in Nachhaltigkeit auch ökonomisch auszahlen.“

„Nachhaltigkeit wird aufgrund zunehmend strengerer politischer Vorgaben und einer wachsenden Bedeutung von ESG-Kriterien für alle Unternehmen immer mehr zum wirtschaftlichen Faktor,“ ergänzt Pamela Villanueva, Head of ESG Strategic Advisory bei CBRE in Deutschland. „Wer seine Immobilien nicht frühzeitig in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit zukunftsfest macht, geht mit Blick auf den Werterhalt seiner Assets ein großes Risiko ein. Zudem haben Green Building-zertifizierte Immobilien einen Wettbewerbsvorteil. In der Regel geringere Betriebskosten, eine bessere Reputation, aber auch die Verbesserung des Arbeitsklimas monetarisieren sich ganz konkret in höheren Mieten.“

Deutliche Unterschiede innerhalb Europas

Der Anteil zertifizierter Büroimmobilien unterscheidet sich stark in den verschiedenen europäischen Märkten und Städten. Während zertifizierte Gebäude in Aarhus, Malmö und Rom weniger als fünf Prozent ausmachen, sind es in Amsterdam, Bratislava, Budapest, Prag, Stockholm und Warschau mehr als 40 Prozent. Insbesondere in Zentral- und Osteuropa ist der Anteil zertifizierter Gebäude aufgrund eines vergleichsweise modernen Gebäudebestands hoch. In Deutschland ist der Anteil an Büroobjekten mit Green Building-Zertifikat im europäischen Vergleich hingegen gering. Den größten Anteil verzeichnet Frankfurt am Main, mit etwas mehr als 20 Prozent. In den anderen Top-5-Städten steigerten sich die Anteile seit 2019 kontinuierlich, wenn auch auf niedrigerem Niveau: in Berlin auf sieben Prozent, in Düsseldorf und Hamburg auf acht Prozent und in München auf neun Prozent.






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