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06.12.2022 Kemper-Stiftung zeichnet beste Abschlussarbeiten aus

Die Kemper-Stiftung für Immobilienlehre und -forschung hat wieder drei herausragende Abschlussarbeiten aus den Immobilien- und Baustudiengängen der HAWK in Holzminden ausgezeichnet. Die drei Preisträger*innen punkteten bei der Auswahljury nicht nur durch eine hervorragende Abschlussnote von 1,0, sondern auch durch eine große Aktualität bei der Auswahl der Themen ihrer Bachelor- und Masterarbeiten. Die Verleihung fand im Rahmen des Personalmanagement-Kongresses „Practice meets Campus“ vor über 300 Studierenden, Alumni und Unternehmensvertreter*innen statt.

Das Schreiben einer Abschlussarbeit sei für viele Menschen eine schwierige und einsame Zeit, begleitet von der Frage: „Werde ich das schaffen?“ – So leitete Gerhard Kemper, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Kemper-Stiftung, die Preisvergabe ein. „Diese jungen Leute haben es nicht nur geschafft, sie haben mit der Note eins bestanden und uns dazu noch sehr beeindruckt.“ Denn die Bewertung mit der Bestnote sei lediglich die Grundvoraussetzung für die Auswahl der Preisträger*innen, erklärte Kemper. „Für uns ist die akademische Qualität der Arbeit und die Relevanz des Themas ausschlaggebend.“ Zusammen mit Prof. Dr. Jens Oeljeschlager übergab er die Preise an Adrian Nack, Philip Granz und Lilith Radlauer. Die Absolvent*innen stellten anschließend ihre Arbeiten in Kurzvorträgen vor.

Adrian Nack erhielt den Förderpreis der Kemper-Stiftung für seine Bachelorarbeit im Studiengang Immobilienwirtschaft und -management. Er beschäftige sich in seiner Arbeit mit dem Thema „Einfluss von physischen Klimarisiken auf die Immobilienbewertung“. Dafür betrachtete er Klimarisiken wie Waldbrände, Schneefall oder auch den allgemeinen Temperaturanstieg in Deutschland und befragte 93 Teilnehmende aus der Immobilienwirtschaft. „Dort war das Meinungsbild, dass Klimarisiken in Zukunft sehr relevant sein werden und es bisher zu wenig Standardisierung in diesem Bereich gibt“, erklärte Nack. In diesem Bereich gebe es weiterhin einen hohen Forschungsbedarf.

Unter dem Titel „Nachnutzungspotenzial von strukturellem Einzelhandelsleerstand in den 1 A-Lagen deutscher Mittelstädte am Beispiel Osterholz-Scharmbeck“ untersuchte Philip Granz in seiner Masterarbeit im Studiengang Immobilienmanagement Konzepte, die die Zukunft von Innenstädten sichern könnten. Durch den Onlinehandel, die Coronavirus-Pandemie und den demographischen Wandel hätten sich die Leerstände in deutschen Innenstädten ausgebreitet, erklärte Granz in seinem Kurzvortrag. In seiner Arbeit entwarf er eine Nachnutzungsmatrix und analysierte Chancen, Risiken, Rahmenbedingungen und Herausforderungen verschiedener Konzepte. Logistikdienstleistungen, innovative Bürokonzepte, Pop Up-Stores oder Mikroappartements könnten in Zukunft die Leerstände füllen. „Überall wo es Herausforderungen gibt, gibt es auch neue Chancen“, findet Granz. Städte, Mieter und Vermieter müssten dafür allerdings neue Wege gehen, Flexibilität beweisen und die Kommunikation untereinander fördern.

Lilith Radlauer schrieb ihre Thesis im Masterstudiengang Energieeffizientes und Nachhaltiges Bauen zum Thema „Nachhaltiges Bauen im Europäischen Kontext – Status Quo sowie Handlungsempfehlungen““. Dafür verglich sie den Status quo in Bezug auf ökologisch-nachhaltiges Bauen in den Ländern Frankreich, Dänemark und Deutschland. Sie erarbeitete 17 Kriterien, die sie miteinander verglich und auf deren Basis sie ein Scoring-Modell entwickelte. „So hat sich gezeigt, dass Dänemark im Vergleich am besten abschneidet“, berichtete sie. Deutschland lande nach diesem Scoring-Modell auf dem zweiten und Frankreich auf dem dritten Platz. „Aus dieser Bewertung konnte ich ablesen, dass es in Deutschland noch einen großen Handlungsbedarf gibt, was die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben und die Einsparung von Ressourcen angeht.“ Dabei sollten die Verantwortlichen sich nicht davor scheuen, einen Blick zu den europäischen Nachbarn zu werfen und dort Inspiration zu suchen.

Die Förderpreise sind dotiert mit jeweils 800 Euro für die beste Bachelor- und 1.000 Euro für die beste Masterarbeit.








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