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02.12.2022 Trumpf: Richtfest für nachhaltiges Bildungszentrum mit Smart Factory

Der Entwurf des Berliner Architekturbüros Barkow Leibinger setzt auf eine funktionale und zugleich nachhaltige Konstruktion in Holzbauweise.
Maschinen per Tablet steuern, Arbeitsanweisungen aus der Cloud empfangen und mit einer App ganze Produktionsanlagen überwachen: Für die Mitarbeitenden des Laserspezialisten Trumpf SE + Co. KG ist die vernetzte Produktion längst Arbeitsalltag. Damit für die anspruchsvollen Aufgaben auch künftig hochqualifizierte Spitzenkräfte gewährleistet sind, schafft Trumpf ideale Bedingungen für die Aus- und Weiterbildung. So investiert das Hochtechnologieunternehmen rund 14,5 Millionen Euro in ein neues klimafreundliches Bildungszentrum – mit integrierter Smart Factory. Das auf Bau und Immobilien spezialisierte Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE begleitet Trumpf bei diesem ambitionierten Bauvorhaben, das gestern Richtfest feierte.

So viele Auszubildende wie noch nie starteten in diesem September ihre Ausbildung oder ihr duales Studium bei Trumpf in Ditzingen. Für die meisten ist ein enger IT-Bezug unerlässlich oder darauf liegt sogar der Fokus: Neben Ausbildungsfeldern für die digitale Vernetzung bildet Trumpf beispielsweise auch Fachkräfte im Bereich Cybersicherheit aus. „Wir bilden in 17 Berufen aus und setzen dabei verstärkt auf Ausbildungs- und Studiengänge im digitalen Bereich. Künftig können unsere Nachwuchskräfte den Umgang mit Schlüsseltechnologien sogar in der hauseigenen Smart Factory erlernen“, sagt Marco Klein, Leiter Aus- und Weiterbildung bei Trumpf. „Damit wir die Anforderungen unserer Auszubildenden und dual Studierenden gerecht werden, haben wir sie eng in die Planung unseres smarten Bildungszentrums einbezogen und das Konzept gemeinsam ausgearbeitet.“

Neben der Smart Factory beherbergt das neue Bildungszentrum Werkstätten sowie Kreativ- und Kollaborationsbereiche, moderne Seminarräume und eine große Event-Fläche für bis zu 400 Personen. Der Entwurf des Berliner Architekturbüros Barkow Leibinger setzt dabei auf eine funktionale und zugleich nachhaltige Konstruktion in Holzbauweise. „Beim Ausbau unserer Kapazitäten am Standort muss unser modernes Ausbildungszentrum alle digitalen Anforderungen erfüllen, aber genauso muss dessen ökologischer Rahmen stimmen, die Bauweise nachhaltig sein“, sagt Klein.
Industriell vorgefertigt ist schneller gebaut - und mit nachwachsenden Rohstoffen gut fürs Klima

„Holz als Baustoff hat eine lange Tradition – und dank seiner Umweltfreundlichkeit auch eine große Zukunft fürs Bauen“, erklärt Turan Cinkilic, Projektleiter von Drees & Sommer. „Holz verfügt über exzellente thermische, statische und witterungsbeständige Eigenschaften. Als nachwachsender Rohstoff, der CO2 speichert, ist gerade heimisches Holz ohne lange Transportwege ein umweltfreundlicher Baustoff.“ Ein weiterer Vorteil: Holz lässt sich recht einfach vorfertigen, was ihn zum idealen Begleiter modularen Bauens macht. Durch die industrielle Vorfertigung lassen sich nicht nur erhebliche Zeit- und Kostenvorteile bei der Planung, Produktion und Montage realisieren. Je mehr Arbeitsschritte bereits vorab in der Halle ausgeführt werden, desto einfacher wird die Arbeit für die Monteure vor Ort auf den Baustellen. Zudem steigert die Vorfertigung die Qualität der Bauteile, da die einzelnen Module millimetergenau hergestellt werden können.

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Eine vergleichsweise kurze Bauzeit von 14 Monaten gilt es trotz Materialmangel und gestörter Lieferketten einzuhalten. Dafür müssen auf der Trumpf-Baustelle alle Rädchen ineinandergreifen. „Ohne eine perfekt abgestimmte Koordination aller beteiligten Akteure kann so ein komplexes Vorhaben schnell ins Wanken geraten“, weiß Turan Cinkilic. Der Baumanager setzt daher auf eine strukturierte Planung mittels dem sogenannten Lean Construction Management. „Im Kern geht es bei Lean Construction darum, sämtliche Prozesse zu perfektionieren, wann immer möglich Arbeitspakete parallel statt nacheinander auszuführen und Probleme frühzeitig zu erkennen. Daher haben wir vor Baubeginn gemeinsam mit allen Gewerken einen detaillierten Projektablaufplan aufgesetzt. Wir nutzen eine digitale Tafelplanung als Steuerungsinstrument, die gleichzeitig als visuelles Frühwarnsystem dient.“ Dieser Plan ist auf den Tag genau durchgetaktet und schafft zu jedem Zeitpunkt Klarheit, wie viele Mitarbeiter, welche Materialien und welche Maschinen zu welchen Zeitpunkten benötigt werden. Zudem können anhand der Tafelplanung bestimmte Kennzahlen wie etwa die Termintreue pro Firma, die Qualität auf Tagesbasis oder auch die Nutzung der Engpassressourcen analysiert und gegengesteuert werden. Gleichzeitig ist das System flexibel genug, um auch Unvorhergesehenes abzufedern und kurzfristige notwendige Änderungen zu integrieren.

Noch ist von dem neuen Bildungszentrum von außen nur der Rohbau zu sehen. Im Gebäudeinneren haben jedoch bereits die Installations- und Ausbauarbeiten begonnen. Schon im April soll die smarte Lernfabrik in Betrieb gehen. Dann wird die Lean-Methodik von der Baustelle in die Lehrproduktion umziehen.








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