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28.10.2022 Nachfrageüberhang am Industrie-/Logistikimmobilienmarkt Frankfurt

Der Frankfurter Industrie- und Logistikimmobilienmarkt erreichte in den ersten drei Quartalen 2022 einen Flächenumsatz von 244.000 Quadratmetern und lag damit 61 Prozent unter dem Volumen des Vorjahreszeitraums. Etwa 90.000 Quadratmeter entfielen dabei auf das dritte Quartal. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

„Im dritten Quartal setzte der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt von Frankfurt am Main sowie der Rhein-Main-Region den bereits im gesamten Jahresverlauf beobachtbaren Trend geringer Flächenumsätze fort. Es mangelt dabei nicht an der Nachfrage, sondern an der Flächenverfügbarkeit“, sagt Marc Snehotta, Team Leader Industrial & Logistics Frankfurt. „Zwar entfielen drei der fünf größten Abschlüsse des laufenden Jahres – allesamt Vermietungen in Neubauflächen – auf das dritte Quartal, dabei handelt es sich jedoch um bereits seit längerem bekannte Abschlüsse, bei denen erst jetzt die Baugenehmigung erfolgte.“ Insgesamt zeigte sich jedoch ein spürbarer Mangel bei Neubauflächen. Auf diese entfielen lediglich 68.000 Quadratmeter – was einem Anteil von 28 Prozent entspricht (18 Prozentpunkte weniger als in den ersten drei Quartalen 2021).

„Die Pipeline neuer Projekte und damit neuer Flächen ist äußerst überschaubar – und im Bestand gibt es praktisch keinen Leerstand. Bei der Nachfrage hingegen spiegeln sich die Herausforderungen der deutschen Wirtschaft noch nicht – es wird weiterhin nach großen Flächen gesucht, die es im Rhein-Main Gebiet nicht gibt. Die Nutzer müssen sich daher folglich den zweitbesten Standort mit Verfügbarkeiten für ihre Zwecke in Deutschland überlegen“, erklärt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics bei CBRE in Deutschland.

Das knappe Angebot beeinflusst auch die Mieten, die entsprechend ansteigen. Zu beobachten war dies zuletzt vor allem bei den Durchschnittsmieten, da es aufgrund mangelnder Abschlüsse für Top-Flächen in Top-Lagen keine ausreichende Evidenz bei den Spitzenmieten gibt. „Viele Bestandsmieter wollen ihre Mietverträge bereits früher neu zu verhandeln und gehen entsprechend proaktiv in Gespräche. So wollen sie sich ihre Flächen sichern, da sie befürchten, keine passenden Alternativen zu finden“, sagt Snehotta.

Alle drei Nutzergruppen verzeichneten deutlich rückläufige Flächenumsätze. Trotz eines Rückganges um 53 Prozent des Flächenumsatzes bildeten Logistiker mit einem Anteil von 41 Prozent noch immer die aktivste Gruppe. Ihnen folgten Handelsunternehmen (inklusive Onlinehändler) mit 32 Prozent und Produktionsunternehmen mit lediglich neun Prozent.

Prognose für das Gesamtjahr 2022

„Im Gesamtjahr 2022 wird der Flächenumsatz am Frankfurter Industrie- und Logistikimmobilienmarkt angebotsbedingt kaum mehr als 300.000 Quadratmeter betragen“, analysiert Snehotta.




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