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21.10.2022 Trendwende am Immobilienmarkt setzt sich fort

Der deutsche Immobilienmarkt ist weiterhin stark von den aktuellen Geschehnissen rund um Energiekrise, Zinssteigerung und Inflation geprägt. Dies spiegelte sich bereits im zweiten Quartal in den erstmals sinkenden Kaufpreisen wider. Der Negativtrend setzt sich zwischen Juli und September fort, wie die aktuelle Auswertung von McMakler Research, der Plattform für Immobilienmarktanalysen von McMakler, zeigt. Des Weiteren lässt sich eine steigende Nachfrage nach Immobilien mit erneuerbarer Energieversorgung beobachten. Der Marktreport umfasst die Kaufpreis-, Nachfrage- sowie Angebotsentwicklung in den deutschen Bundesländern und den Top-7-Städten im dritten Quartal 2022. Ergänzend wurden die von McMakler ausgestellten Energieausweise1 ausgewertet, um die Nachfrage- und Preisgestaltung von Immobilien mit Blick auf die jeweilige Versorgungsart zu untersuchen. Die Analyse basiert u.a. auf den realen Transaktionsdaten von McMakler und bildet daher das momentane Marktgeschehen ab.

Immobilien mit erneuerbaren Energieressourcen besonders gefragt

Beim Vergleich von Immobilien mit den jeweiligen Energieressourcen wie Gas, Öl, Strom und erneuerbaren Energiequellen verzeichnet Letzteres im aktuellen Jahr eine steigende Nachfrage2 von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Den höchsten Nachfragerückgang weisen Wohnimmobilien mit Gasversorgung auf (-13,5 Prozent). Ebenfalls weniger nachgefragt sind Immobilien mit Öl (-9,8 Prozent) und Strom (-9,4 Prozent).

Bei der Betrachtung der einzelnen Heizarten zeigen sich laut Auswertung für Immobilien mit einer erneuerbaren Energieversorgung Quadratmeterpreise, die weit über den durchschnittlichen Quadratmeterpreisen liegen. Beispielsweise wurden für das dritte Quartal 2022 in München im Schnitt 11.754 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Gefolgt von Frankfurt am Main mit 8.501 Euro je Quadratmeter sowie Stuttgart mit Quadratmeterpreisen in Höhe von 8.139 Euro für Wohneigentum mit einer erneuerbaren Energieversorgung. Hingegen wurden in Köln für Wohnimmobilien mit einer Ölheizung Kaufpreise von 5.246 Euro je Quadratmeter aufgerufen und damit die günstigsten Preise innerhalb der A-Städte mit Blick auf die jeweilige Heizungsart. Ebenfalls vergleichsweise günstig sind die Kaufpreise mit einer Ölversorgung in der Bundeshauptstadt (5.301 Euro je Quadratmeter).

“Die Politik muss dringend mehr für die Energiebilanz von Wohnimmobilien in Deutschland tun. Eine krisenfeste Energieversorgung hat derzeit eine hohe Priorität bei Immobilienbesitzern und Interessenten – das bestätigt die sinkende Nachfrage nach Immobilien mit Gas- oder Ölversorgung aus unserer Analyse. Es ist davon auszugehen, dass Immobilien ohne zukunftssichere Versorgung mittelfristig einen signifikanten Wertverlust verzeichnen werden”, schätzt Felix Jahn, CEO und Gründer von McMakler, die Marktsituation ein.

Negativtrend auf dem deutschen Immobilienmarkt setzt sich fort

Der Trend von sinkenden Immobilienpreisen setzt sich auch im dritten Quartal fort. So sind die Immobilienpreise in Deutschland zwischen Juli und September um durchschnittlich 0,3 Prozent gesunken. Auf Bundesländerebene verzeichnet Hamburg mit 1,2 Prozent den höchsten Rückgang. Es folgen Bremen mit einem Rückgang von 1,0 Prozent sowie die Bundeshauptstadt mit 0,9 Prozent Preisrückgang im dritten Quartal 2022. Die höchsten Kaufpreise wiesen neben Hamburg mit 5.698 Euro pro Quadratmeter, Berlin mit 4.938 Euro je Quadratmeter sowie Bayern mit durchschnittlich 3.684 Euro pro Quadratmeter für Wohneigentum auf. Auffällig ist, dass die Bundesländer im Osten Deutschlands entgegen dem Negativtrend eine leichte Aufwärtsbewegung verzeichnen. Das betrifft die Länder Sachsen-Anhalt (+1,0 Prozent), Thüringen (+0,6 Prozent) und Sachsen (+0,5 Prozent).

Kehrtwende in allen Top-7-Städten: Höchster Preisrückgang in Stuttgart

Im Vergleich der A-Städte zeigt sich in allen Top-Lagen weiterhin ein Rückgang der Kaufpreise. Besonders Stuttgart weist im Quartalsvergleich mit Quadratmeterpreisen in Höhe von 5.776 Euro den höchsten Preisrückgang (-1,6 Prozent) auf. Auch in der Hansestadt sanken die Kaufpreise um 1,2 Prozent bei 5.699 Euro je Quadratmeter. Gefolgt von Frankfurt am Main mit 6.184 Euro pro Quadratmeter und einem Rückgang von 1,1 Prozent.

Weiterhin starker Anstieg an Angeboten – Nachfrage verzeichnet Abwärtstrend

Das Immobilienangebot in Deutschland ist laut McMakler Research auch im dritten Quartal 2022 weiter gestiegen – auf 20,4 Prozent (2. Quartal 2022: +16,2 Prozent). Das wachsende Angebot lässt sich in allen Bundesländern beobachten. Allen voran stieg das Angebot in Bayern am stärksten (+25,1 Prozent), gefolgt von Hamburg (+24,1 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (+23,4 Prozent). Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Immobilien weiterhin rückläufig. Bundesweit ist diese aktuell um durchschnittlich 9 Prozent gesunken und ist damit gegenüber dem Vorquartal abgeschwächt (2. Quartal 2022: -13,1 Prozent). Mehr Bewerber je Immobilie gab es im dritten Quartal nur in den drei Bundesländern Saarland (+7,9 Prozent), Hamburg (+4,5 Prozent) sowie Sachsen (+3,3 Prozent).

“Der Immobilienmarkt reagiert sichtlich auf die aktuellen Geschehnisse, die durch die Leitzinserhöhung und Inflation geprägt sind. Dies spiegelt sich in weiterhin fallenden Kaufpreisen wider. Die Zinsen werden voraussichtlich weiter ansteigen, daher sind Kaufinteressierte gut beraten, jetzt zu kaufen”, ergänzt Jahn.







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