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27.09.2022 A-Städte: Die meisten geförderten Wohnungen entstehen in Hamburg

Die Neubaumieten in Deutschlands A-Städten entwickeln sich uneinheitlich. München verzeichnete im ersten Halbjahr 2022 ein Plus von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in Hamburg waren es 1,3 Prozent. In Stuttgart (minus 0,6 Prozent) und Köln (minus 1,35 Prozent) gaben die Neubaumieten leicht nach. Die meisten neuen Wohnungen pro 1.000 Haushalte sind 2021 in Frankfurt und München entstanden. Auch im Mittel der letzten fünf Jahre führen diese beiden Städte das Feld an: In Frankfurt kamen pro Jahr und 1.000 Haushalte 10,3 neue Wohnungen hinzu, in München waren es 9,6. Schlusslichter beim Fünfjahresmittel sind Stuttgart (4,9) und Köln (4,2). Beide Städte konnten 2021 allerdings mit einer erhöhten Baudynamik punkten. Wohnungen fehlen nach wie vor in allen sieben A-Städten, dies allerdings in sehr unterschiedlicher Intensität. Berlin hat mit fast 100.000 Wohnungen das größte Wohnungsdefizit. In Düsseldorf fällt die Angebotslücke mit 8.600 fehlenden Einheiten am geringsten aus. Die von den Städten angestrebte Ausweitung des Angebots an gefördertem Wohnraum gelingt nur in Hamburg. Dort ist jede vierte neue Einheit eine Sozialwohnung. In Berlin erfüllt nur jede 15. Wohnung dieses Kriterium.

Felix von Saucken, Head of Residential bei Colliers, erläutert die großen Unterschiede der Mietentwicklung in den sieben A-Städten: „In München und Hamburg gingen sowohl Baugenehmigungen wie auch Fertigstellungen 2021 deutlich zurück. In Köln hingegen sehen wir im Vorjahr einen starken Anstieg der Fertigstellungen, in Stuttgart ein deutliches Plus bei den Baugenehmigungen.“

Nur in Berlin und Hamburg wuchs die Bevölkerung auch 2021 noch. In den übrigen A-Städten schrumpft die Einwohnerzahl seit 2020. Die für die Wohnungsnachfrage maßgebliche Zahl der Haushalte steigt in allen sieben Städten aber nach wie vor an. Deshalb klaffen Nachfrage und Angebot weiterhin auseinander, dies allerdings in unterschiedlicher Intensität: In Berlin fehlen fast 100.000 Wohnungen, in Düsseldorf präsentiert sich der Markt mit 8.600 fehlenden Einheiten weitaus ausgeglichener. Dazu von Saucken: „In Berlin ist die Zahl der Haushalte seit 2012 sehr viel dynamischer gestiegen als das Neubauvolumen. Düsseldorf hingegen verzeichnete einen geringeren Zuzug und eine im Vergleich dazu höhere Neubaudynamik.“ Alle Städte konnten seit 2019 ihr Wohnungsdefizit geringfügig abbauen.

Den längsten Atem im Wohnungsneubau beweist Frankfurt am Main. In den zurückliegenden fünf Jahren entstanden dort pro 1.000 Haushalte jährlich 10,3 Wohnungen. In München waren es immerhin 9,6 Einheiten, immer noch mehr als doppelt so viel als beim Schlusslicht Köln. München verzeichnete innerhalb dieses Zeitraums auch das größte Plus bei Einwohneranzahl und Haushalten.

Die von allen Städten angestrebte Ausweitung des Angebots an geförderten Wohnungen lässt sich 2021 nur für Berlin, Hamburg und Düsseldorf in Zahlen messen. In den anderen Städten liegen die entsprechenden Daten noch nicht vor. In Berlin fällt das Ergebnis ernüchternd aus: Es entstanden lediglich 1011 geförderte Wohnungen, das sind 6,4 Prozent aller neu gebauten Einheiten. In Düsseldorf kamen 218 geförderte Wohnungen hinzu (9,2 Prozent des gesamten Wohnungsneubauvolumens). Hamburg hingegen stellte den Haushalten mit geringem Einkommen 1.900 neue geförderte Wohnungen zur Verfügung. Das entspricht einem Anteil am Neubauvolumen von 24 Prozent. „Diese Zahlen bestätigen, was wir bereits seit einigen Jahren beobachten“, kommentiert Felix von Saucken: „Nur Hamburg hat die wesentlich am Prozess Beteiligten – Behörden und Bezirke, öffentliche und private Wohnungswirtschaft – in einem kooperativen Modell zueinander geführt. Und nur dort wird das von den Städten verfolgte Ziel, mindestens 30 Prozent des Neubaus als geförderten Wohnraum entstehen zu lassen, zumindest halbwegs erreicht. Alle anderen A-Städte bleiben weit hinter dieser Marke zurück.“

Der zur EXPO REAL 2022 erscheinende Colliers Residential Investment Report 2022/2023 untersucht die Wohnungsmärkte von 42 deutschen Städten hinsichtlich Standortdaten, Kauffällen, Umsätzen, Neubauquoten, Preis- und Mietentwicklungen und anderer Faktoren. Daraus abgeleitet zeigt der Report Prognosen für die kommenden Jahre auf.








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