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09.09.2022 EZB-Entscheid: Abwarten der Institutionellen am Immobilienmarkt

„Die EZB hat es der Fed gleichgetan und die drei Leitzinsen um 75 Basispunkte erhöht, nachdem sie diese im Juli bereits um 50 Basispunkte angehoben hatte. Damit bleibt die EZB ihrem Preisstabilitätsmandat und ihrem ‚mittelfristigen 2-Prozent-Ziel‘ treu. Nach Ansicht der Zentralbanker befindet sich Europa trotz dieser Maßnahmen noch nicht in der Rezession (für 2023 sind 0,9 Prozent Wachstum prognostiziert).

Der Immobilienmarkt ist in Bezug auf seine Empfindlichkeit keineswegs mit den Finanzmärkten vergleichbar. Immobilien werden anhand von Modellen bewertet, in die langfristige Annahmen einfließen. Die schrittweise Anhebung der EZB-Leitzinsen soll den Akteuren genau die Möglichkeit geben, sich auf eine neue Normalität einzustellen. Was wir derzeit auf dem Immobilienmarkt sehen, ist eine abwartende Haltung der institutionellen Anleger, aber keine erzwungenen Verkäufe, keine rasche Verschlechterung der Fundamentaldaten und keine Bedrohung der Liquidität der Assets.

Als europäischer Vermögensverwalter, der in über elf Länder und fünf Immobilien-Assetklassen (Büro, Wohnen, Gesundheitswesen, Einzelhandel und Hotel) diversifiziert ist, liegt unser Hauptaugenmerk auf dem Miet-Cashflow und der Allokation. Die Inflation macht sich bei den Mieten positiv bemerkbar, sofern die Pächter zahlungsfähig sind. Dies ist bei der überwiegenden Mehrheit der erstklassigen Unternehmen, Betreibern von Gesundheits- und Senioreneinrichtungen sowie bei ausgewählten Mietern von Wohnimmobilien in europäischen Großstädten der Fall. Die Diversifizierung nach Assetklassen, Management und Ländern für einen defensiven Portfolioansatz wird die Anleger durch den Sturm bringen.“

(Daniel While, Head of Research, Strategy and Sustainability bei Primonial REIM, kommentiert die Ergebnisse der gestrigen EZB-Sitzung)




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