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02.09.2022 Interessante Investitionen möglich: Erholungstendenz im Gastgewerbe

Der Mai markiert im deutschen Gastgewerbe den ersten Monat der Hauptsaison und bietet sich entsprechend für Jahresvergleiche an. Dabei zeigen Auswertungen der Zahlen des Statistischen Bundesamtes durch Aengevelt, dass das Gastgewerbe die Corona-Krise im Mai 2022 nahezu überwunden hat. So erreichten nach zweijähriger Durststrecke mit massiven Einbrüchen die realen Umsätze in der Gastronomie wieder 85 % des Vor-Corona-Niveaus, im Beherbergungsgewerbe sind es sogar 87 %.
Zwar ist aktuell eine inflationsbedingte Eintrübung der Umsatzentwicklung im Gastgewerbe möglich. Indessen gehen Experten davon aus, dass dies nur vorübergehend wäre und Hotel- und Gastronomieimmobilien deshalb nicht in der Breite von Insolvenzen und Leerständen bedroht sind. Entsprechend können sich hier bei richtiger Auswahl interessante Investitionsmöglichkeiten bieten.

Die Umsätze im Gastgewerbe sind traditionell sehr starken saisonalen Schwankungen unterworfen. Deshalb sind nur Vergleiche mit dem jeweiligen Vorjahresmonat zulässig. Im Gastgewerbe bietet sich hierfür der Mai an, denn er den ersten Monat der Hauptsaison, die sich bis September zieht. Beim Beherbergungsgewerbe sind die saisonalen Schwankungen typischerweise stärker ausgeprägt als bei der Gastronomie, die einen weiteren Umsatzgipfel im Dezember aufweist. Abgesehen von diesen saisonalen Schwankungen sind die Umsätze sowohl in der Hotellerie als auch in der Gastronomie in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten (seit der Finanzkrise 2008) in realen Preisen weitgehend konstant geblieben.

Dann sorgten die Lockdowns für einen Einbruch. Im ersten Pandemiejahr 2020 brachen die Maiumsätze in der Gastronomie um 54 % ein, in der Hotellerie sogar um 79 %, jeweils inflationsbereinigt und im Vergleich zu den Maiumsätzen vor Ausbruch der Pandemie. Der Beginn der Hauptsaison des Jahres 2021 war kaum besser; die Hauptsaison war auf die Monate August und September verkürzt. Der Winter 2021/22 war immer noch sehr schwach, allerdings bereits etwas besser als die Lockdown-Winter in den beiden Vorjahren. Im Mai 2022 ist nun wieder eine Normalisierung in Richtung des Vor-Corona-Niveaus zu erkennen.

Zwar haben nach einer Umfrage der Unternehmensberatung McKinsey vom Juni 2022 73 % der Verbraucher aufgrund von Preissteigerungen bereits ihr Konsumverhalten verändert – insbesondere durch den Einkauf günstigerer Eigenmarken und Discounterartikel. Restaurant- und Kneipenbesuche sowie Kurz- und Urlaubsreisen gehören ebenfalls zu den Ausgabepositionen im Budget privater Haushalte, bei denen Einsparungen vorgenommen werden können.

Da laut Branchenexperten solche Dämpfungseffekte allerdings nur vorübergehenden Charakter hätten, sieht Aengevelt dadurch keine nachhaltig negativen Auswirkungen auf die Perspektiven für Hotel- und Gastronomieimmobilien.

Tatsächlich haben viele Hotel- und Gastronomiebetriebe die Lockdowns für Modernisierungen genutzt, so dass sie jetzt zum Teil besser dastehen als vor der Pandemie.
Zudem wird die Gastronomie von einer breiten Bewegung zur Revitalisierung der Innenstädte profitieren, die derzeit auch durch das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ gefördert wird.

Bei Hotels ist allerdings zu differenzieren: So sind z.B. auf Geschäftsreisende spezialisierte Stadthotels und Tagungshotels noch weiter von der Normalisierung entfernt, weil auch weiterhin zahlreiche Konferenzen und Seminare virtuell durchgeführt werden. Andere Häuser wiederum profitieren von der zunehmenden Attraktivität deutscher Tourismusziele.

Insgesamt zeigt sich, dass Hotel- und Gastronomieimmobilien bei stimmigen Parametern interessante Investitionsmöglichkeiten darstellen können. Allerdings rät Aengevelt dazu, Objekte, Lage, Mieter und Konzepte hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit sorgfältig zu prüfen, um Fehlinvestitionen zu vermeiden.






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