News RSS-Feed

30.08.2022 Architektur: Der beste Wolkenkratzer des Jahres steht in Amsterdam

Der Sieger: Valley in Amsterdam. Copyright: Marcel Steinbach. Fotos der ersten zehn Plätze gibt's auf dem DEAL-Magazin Instagram-Kanal.
Der weltweit renommierteste Architekturpreis für Wolkenkratzer, der Emporis Skyscraper Award, geht in diesem Jahr an das Valley in Amsterdam. Der vom niederländischen Architekturbüro MVRDV entworfene Gebäudekomplex besteht aus drei Türmen und hat ein einzigartiges, von Berghängen und Tälern inspiriertes Design. Der Wolkenkratzer befindet sich in Amsterdams wichtigstem, internationalen Geschäftszentrum Zuidas und umfasst Büros, Wohnungen, Geschäfte sowie kulturelle Einrichtungen.

Der Gewinner wurde von einer internationalen Expertenjury aus mehr als 600 Wolkenkratzern ausgewählt, die im vergangenen Jahr fertiggestellt wurden und mindestens 100 Meter Höhe erreichen. Die prestigeträchtige Auszeichnung, die von Emporis (www.emporis.com), dem internationalen Anbieter von Gebäudedaten, vergeben wird, wird in diesem Jahr zum 22. Mal verliehen und ist aus der internationalen Architekturszene nicht mehr wegzudenken. Der begehrte Award geht zum zweiten Mal seit der Einführung im Jahr 2000 an einen Wolkenkratzer aus den Niederlanden.

Bei der Entscheidung für das Valley als diesjährigen Sieger, zeigte sich die Jury besonders von der außergewöhnlichen und innovativen architektonischen Gestaltung des Wolkenkratzers beeindruckt. Die drei Türme des Gebäudes wechseln nahtlos zwischen einer reinen Glasfassade und vorstehenden, mit Stein verkleideten Fenstern und Balkonen, die an eine zerklüftete Berglandschaft erinnern. In der Mitte befindet sich ein öffentlich zugängliches, terrassenförmiges Tal, dem das Valley seinen Namen verdankt. Das schroffe Aussehen des Gebäudekomplexes sorgt dafür, dass keine Wohnung der anderen gleicht und so eine Vielzahl von völlig einzigartigen Wohneinheiten entsteht. Das 75.000 m² große Projekt punktete bei der Jury auch durch den Einsatz zahlreicher umweltfreundlicher Technologien. Die rauen Ränder des Gebäudes werden zudem mit 13.000 verschiedenen Pflanzen und Bäumen bepflanzt. In den kommenden Jahren wird Valley nach und nach grüner werden und sein endgültiges Aussehen erreichen. "Das Valley wirkt wie eine Oase in einem Geschäftsviertel, das von regulären Bürogebäuden dominiert wird. Es ist nicht nur ein herausragendes architektonisches Statement, sondern auch ein exzellentes Beispiel für eine nachhaltige und klimafreundliche Bauweise", so die Jury.

Der zweite Platz geht an das höchste Gebäude auf der Liste: 111 West 57th Street in New York City, entworfen von SHoP Architects. Mit einer Gesamthöhe von 435 Metern ist das Wohngebäude das derzeit dritthöchste Gebäude in New York City. 111 West 57th Street ist auch der schmalste Wolkenkratzer der Welt mit einem spektakulären Verhältnis von Breite zu Höhe von nur 1:24. Der nadelförmige Turm wurde als Ergänzung zur Steinway Hall gebaut, einem historischen Gebäude aus dem Jahr 1925, das als ehemaliger Sitz des Klavierherstellers Steinway & Sons und als Konzertsaal bekannt ist. Die Jury lobt vor allem die elegante und zugleich dramatische Form, die den Wolkenkratzer zu einem modernen Meisterwerk macht und die berühmte Skyline Manhattans um ein neues Wahrzeichen erweitert.

Auf den dritten Platz wählte die Expertenjury den von A&A Architects entworfenen NV Tower in Sofia, Bulgarien. Das Designkonzept des Gebäudes ist inspiriert vom Bergbau, der Haupttätigkeit des Bauträgers Minstroy Holding. Der Wolkenkratzer weist Elemente auf, die an Kristalle und Berge erinnern. Jedes Stockwerk des Gebäudes ist nach einem eigenen Kristall benannt und in den jeweiligen Farben des Kristalls gestaltet. Die Jury lobt den NV Tower als ein ganzheitlich harmonisches Projekt, das architektonisch die Umgebung widerspiegelt und sich somit perfekt in das Stadtbild von Sofia einfügt. Es ist das erste Mal in der Geschichte des Emporis Skyscraper Awards, dass sich ein Projekt aus Bulgarien unter den Top 10 befindet.

Mit vier Gebäuden in den Top 5, die nur knapp über 100 m sind, ist das diesjährige Ergebnis ein klarer Indikator dafür, dass Kriterien wie Nachhaltigkeit, Innovation und ein cleveres Design eine viel wichtigere Rolle für die Zukunft von Wolkenkratzern spielen als die Jagd nach immer neuen Superlativen. "Die Jury konzentriert sich auf viele andere Qualitäten als nur Höhe und neue Rekorde. In den letzten Jahren hat sich die Art und Weise, wie Wolkenkratzer entworfen und gebaut werden und wie sie von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, deutlich verändert. Wir sind sehr gespannt, was die Zukunft für die Wolkenkratzerarchitektur bereithält", sagt Daniel Schuldt, Senior Manager bei Emporis.






Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!