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19.08.2022 Studentisches Wohnen und Mikroapartments: Kein Investorenmangel

Im ersten Halbjahr 2022 erreichte der Investmentmarkt für studentisches Wohnen und Mikroapartments in Deutschland ein Transaktionsvolumen von 760 Millionen Euro. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2021 ist das ein Anstieg um elf Prozent. Zudem liegt das Ergebnis deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Halbjahre von 620 Millionen Euro. Mehr als 60 Prozent des Transaktionsvolumens entfielen auf die Top-7-Städte. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

„Am deutschen Investmentmarkt für studentisches Wohnen und Mikroapartments können wir eine Zurückhaltung der Investoren aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten bisher nicht beobachten. Im Gegenteil – im zweiten Quartal erreichte das Transaktionsvolumen mit 410 Millionen Euro das höchste Quartalsvolumen seit Ende 2017“, sagt Sebastian Schütte, Senior Director Residential Investment. Ähnlich wie im gesamten Wohnsegment waren Einzeltransaktionen dominant, da kaum größere Portfolios auf den Markt gebracht wurden. „Da es sich noch um eine recht junge Assetklasse handelt, gibt es bisher im Vergleich zu anderen Segmenten eher wenige Portfolios“, sagt Schütte. Dennoch wurde erstmals seit 2020 wieder ein Portfolio gehandelt. Dabei handelte es sich um vier Objekte, die im zweiten Quartal veräußert wurden. Eine weitere Großtransaktion jenseits der 100-Millionen-Euro-Marke fand im ersten Quartal in Hamburg statt. Diese Transaktion betraf jedoch kein Portfolio, sondern eine einzelne Projektentwicklung. „Insgesamt setzt sich der Trend zu Neubauobjekten weiter fort“, sagt Jirka Stachen, Director Research bei CBRE. „Treiber dieser Entwicklung sind die verstärkten ESG-Anforderungen an Betreiber und Eigentümer. Des Weiteren steigen die Studentenzahlen wieder, was ebenfalls den Bedarf an weiteren Unterkünften zunehmen lässt. Insbesondere Studenten aus dem Ausland sind die Zielgruppe vieler Objekte, aber auch Wochenpendler und Berufsstarter, die in den großen Städten kaum Angebote auf dem traditionellen Wohnungsmarkt finden“, erklärt Stachen. Der Anteil von Forward-Deals am Transaktionsvolumen stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund zehn Prozentpunkte auf nun mehr als 80 Prozent.

Mit einem Plus von 234 Millionen Euro waren Asset- und Fondsmanager die stärkste Nettokäufergruppe. Auf Platz zwei folgten offene Immobilienfonds sowie Spezialfonds, die mit einem Plus von 200 Millionen Euro das stärkste Halbjahr seit 2018 erreichten. Nach vielen Jahren ohne signifikante Investitionen in die Assetklasse waren auch Immobilienaktiengesellschaften/REITs wieder aktiver. Sie verzeichneten ein Plus von etwa 60 Millionen Euro. Der Anteil internationaler Investoren lag mit 35 Prozent leicht unter dem Vorjahresniveau von 45 Prozent und dem Durchschnitt der vergangenen fünf Halbjahre von 40 Prozent. „Dennoch dringen aus anderen europäischen Ländern immer mehr neue Konzepte in den Markt, auch wenn durch die Gesetzgebung in Bezug auf gewerbliche Beherbergung und Wohnnutzung in Deutschland enge Grenzen gesetzt sind“, sagt Schütte.

„Trotz der starken Nachfrage stieg die Spitzenrendite leicht an – bedingt durch die Veränderungen im Zinsumfeld“, sagt Tim Schulte, Senior Director Valuation Advisory Services Residential. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legte die Spitzenrendite leicht um 0,1 Prozentpunkte auf nun 3,46 Prozent zu. „Zudem fokussieren sich Investoren weiterhin auf Core- und Core-Plus-Objekte, um Risiken zu vermeiden“, erklärt Schulte.

Prognose für das Gesamtjahr

„Trotz der geopolitischen Unsicherheit überwiegt der Optimismus bei den Investoren, die im Segment weiterhin investieren wollen. Diese Stimmung spiegelte auch der ‚CBRE Investor Intentions Survey‘ wider, der zeigt, dass studentisches Wohnen und Microliving bei Investoren an erster Stelle stehen“, sagt Stachen.

„Für das Gesamtjahr ist durchaus ein Transaktionsvolumen jenseits der 1,5-Milliarden-Euro-Marke denkbar – was zuletzt 2017 erreicht wurde“, prognostiziert Schütte.









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