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20.07.2022 Stabiler Flächenumsatz bei Industrie- und Logistikimmobilien in NRW

Im ersten Halbjahr 2022 erreichte der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen einen Flächenumsatz von 777.000 Quadratmetern. Verglichen mit dem starken Vorjahreszeitraum ist das ein Rückgang um vier Prozent. Im Vergleich zum Durchschnitt der ersten Halbjahre der vergangenen fünf Jahre ist es jedoch ein Anstieg um elf Prozent. Mit einem Anteil von 22 Prozent am Flächenumsatz blieb die Bedeutung der Eigennutzer in etwa auf dem Niveau des Vorjahresszeitraums (minus zwei Prozentpunkte). Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

„Die verschiedenen Unsicherheiten, die aktuell die deutsche Wirtschaft belasten, führen am Industrie- und Logistikimmobilienmarkt von Nordrhein-Westfalen bisher zu keinen Einbrüchen der Flächennachfrage. Ganz im Gegenteil – aktuell wird der Markt eher von einem Nachfrageüberhang geprägt“, sagt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics und Teamleiter für das Marktgebiet Nordrhein-Westfalen bei CBRE in Deutschland. „Auch in Nordrhein-Westfalen wird die Zahl verfügbarer Flächen geringer. Auf der Grünen Wiese wird kaum noch gebaut – und durchaus vorhandene Brownfields haben jahrelange Vorlaufzeiten durch Abriss und Entsorgung, so dass die großen Neuentwicklungen erst ab 2023 und 2024 verfügbar werden.“

Mit 280.000 legte das Ruhrgebiet im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent zu. Aber auch im Ruhrgebiet geht das Angebot nach Jahren sehr guter Flächenumsätze deutlich zurück.

Die Region Mönchengladbach verzeichnete gar einen Anstieg um 81 Prozent auf 78.000 Quadratmeter. In allen anderen Regionen war der Flächenumsatz hingegen rückläufig. In Düsseldorf waren nach einem Rückgang um 25 Prozent lediglich 108.000 Quadratmeter zu verzeichnen. In der Region Köln ging der Flächenumsatz um acht Prozent auf 125.000 Quadratmeter zurück. Und auch in den anderen Gebieten von Nordrhein-Westfalen ging der Flächenumsatz um 17 Prozent auf 187.000 Quadratmeter zurück. „Wir beobachten eine zunehmende Kompromissbereitschaft der Logistiknutzer in Nordrhein-Westfalen. Wer beispielsweise in Düsseldorf keine verfügbaren Flächen mehr findet, weicht in das westliche Ruhrgebiet aus“, erklärt Koepke. „Inzwischen gibt es im Westen des Bundeslandes kaum noch freies Angebot“ Der Anteil des Flächenumsatzes in Neubauten ging verglichen mit dem ersten Halbjahr 2021 um 19 Prozentpunkte auf 50 Prozent zurück.

Die Marktanteile der drei großen Nachfragegruppen aus Handel (inklusive Onlinehändler), Produktion und Logistik waren mit 27 Prozent beziehungsweise zweimal 29 Prozent auf einem sehr ausgeglichenen Niveau. Bei Händlern sowie Unternehmen aus der Produktion gab es jedoch deutliche Veränderungen im Vorjahresvergleich. Während der Flächenumsatz von Handelsunternehmen um 50 Prozent zurückging, legten Produktionsunternehmen um 140 Prozent zu. Logistiker wiesen eine Steigerung um sieben Prozent auf.

Prognose für das Gesamtjahr 2022

„Da sich die Nachfrage weiterhin sehr dynamisch entwickelt, bleibt vor allem das Angebot der limitierende Faktor am Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen. Im Gesamtjahr dürfte die Marke von 1,5 Millionen Quadratmetern dennoch erreicht werden“, prognostiziert Koepke. „In den Jahren 2020 und 2021 war das zweite Halbjahr in Nordrhein-Westfalen jeweils deutlich umsatzstärker als das erste. Ob das in diesem Jahr wieder so wird, ist abhängig von der weiteren geopolitischen und wirtschaftlichen Entwicklung.“







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