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16.06.2022 Deutschland im Unicorn-Ranking auf Platz 4 laut GP Bullhounds

GP Bullhound, die international tätige Technologie-Investment und M&A-Beratung, veröffentlicht die diesjährige Ausgabe ihres "Titans of Tech"-Berichts, in dem die Entwicklung des europäischen Tech-Start-up-Ökosystems in den vergangenen zwölf Monaten beleuchtet wird.

In Europa existieren laut dem Report mittlerweile 283 Unicorns – ein Anstieg um das 10-fache gegenüber 2014. 125 Tech-Start-ups erreichten im vergangenen Jahr Einhorn-Status, was durch nie dagewesene Mega-Runden und zahlreiche Börsengänge begünstigt wurde. Die kumulative Wertschöpfung der letzten zwölf Monate vor dem Ende des Berichtszeitraums betrug über eine Billion USD. Im gleichen Zeitraum entstanden so viele neue Einhörner (Start-ups mit einer Bewertung von über einer Milliarde USD) wie in den letzten drei Jahren zusammen.

Zu der jüngsten Kohorte der deutschen Unicorns gehören Unternehmen wie der Mikromobilitätsanbieter TIER, Neobroker Trade Republic oder der Quick-Commerce-Dienstleister FLINK. GP Bullhound hat außerdem Start-ups aufgelistet, die dem Einhorn-Status nahe sind und diesen in den nächsten zwei Jahren erreichen könnten. Zu den deutschen Soonicorns zählen unter anderem die Liquiditätsplanungs-Lösung Agicap und das Umfrage-Tool Typeform.

Angesichts der Unsicherheit in Bezug auf die Inflation, Zinssätze und den Krieg hat sich das Wachstum des Ökosystems insgesamt jedoch verlangsamt. Dies liegt unter anderem an einem Umschwung der Investoren von Wachstums- auf Value-Aktien (Aktien unterbewerteter Unternehmen).

Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem diesjährigen Bericht zusammengefasst:

• Eine Billion Dollar Gesamtwert: Das europäische Ökosystem hat einen neuen Meilenstein erreicht, mit einem Anstieg von über 260 Milliarden Dollar im Jahresvergleich.

• 125 neue Einhörner: mehr in einem Jahr als in den letzten drei Jahren zusammen, doch der Zuwachs verlangsamt sich deutlich.

• Deutschland erreicht dieses Jahr mit 13 neuen Einhörnern und einem Wertzuwachs von über 20 Milliarden Platz vier hinter Großbritannien, Israel und Schweden: Auf die drei größten Einhorn-Unternehmen entfallen rund 530 Mrd. $, die Hälfte des Wertes aller Einhörner in Europa.

• Resiliente Wachstumsfinanzierung: Die Wachstumsfinanzierung brach im Vorjahresvergleich um 50 Prozent in Q2 2022 ein, stabilisiert sich jedoch beim Vor-Corona-Durchschnitt.

• Stabile Finanzierungsquellen: Wachstumsinvestoren machen den Löwenanteil der europäischen Finanzierungslandschaft aus; nur 18 Prozent alternatives / Public Equity Kapital sind durch kurzfristige Kürzungen gefährdet.

• IPO-Einbruch wird durch M&A kompensiert: Die Zahl der Börsengänge ist von 18 im Jahr 2021 auf nur einen einzigen bisherigen im Jahr 2022 gesunken; Übernahmen unter anderem durch Big Tech deuten auf eine kommende Konsolidierungswelle hin, was eine Zukunftsperspektive für viele Unternehmen darstellen kann.

• Unternehmenssoftware und Fintech besonders erfolgreich: 94 neue milliardenschwere Unternehmen, ca. 75 Prozent der neuen Einhörner in Europa stammen aus den Sektoren Cybersecurity und Insurtech. Zusammen verzeichneten diese 14 neue Einhörner mit einem Gesamtwert von über 20 Mrd. USD

• Adyen verliert Titanen-Statur: Durch die Korrektur an den Börsen steht kein europäisches Unternehmen mehr jenseits der 50-Milliarden-Dollar-Marke, dennoch entwickeln sich zahlreiche Fintechs sehr stark.

Julian Riedlbauer, Partner und Leiter des Deutschlandstandorts von GP Bullhound, kommentiert die Ergebnisse folgendermaßen: "Die vergangen zwei Jahre haben jegliche Rekorde gebrochen.” Laut Riedlbauer sorge die gestiegene Unsicherheit an den Kapitalmärkten nach den zurückliegenden Höhenflügen derzeit für eine leichte Überkorrektur. “Dennoch ist das "Dry Powder", also die Kapital-Zusagen, die noch nicht investiert wurden, aber welche die Fonds von ihren Limited Partnern erhalten haben, so hoch wie nie zuvor. Neue Fonds werden geraised, kein einziger VC hat einen kompletten Investitions-Stopp angekündigt und wir sehenin ausgewählten Deals nach wie vor Megarunden,” ergänzt Riedlbauer. Im Vergleich zu 2021 seien Risikokapitalgeber und Wachstumsaktienfonds jetzt jedoch vorsichtiger, so der M&A-Berater. Er schließt mit dem Fazit: “Wir sehen einen stärkeren Fokus auf Qualität. Vielversprechende Unternehmen werden weiterhin gute Angebote erhalten und in der Lage sein, strukturierte und wertschöpfende Fundraising- und Exit-Prozesse durchzuführen. Ich glaube fest an die langfristige Zukunft des europäischen Tech-Ökosystems."






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