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16.06.2022 Projektentwicklungsmarkt Berlin zeigt Bremsspuren

Der größte Projektentwicklungsmarkt der Bundesrepublik, Berlin, schrumpft. In der Hauptstadt fällt der Flächenrückgang mit 1,7 % jedoch geringer aus als im Schnitt aller sieben deutschen A-Städte, wo zwischen den Analysejahren 2021 und 2022 das Entwicklungsvolumen um 3,6 % zurückging. Doch während der Wohnungsbau unter den Nutzungsarten im Durchschnitt der Metropolen mit 7,6 % die größten Einbußen hinnehmen musste, fiel der Rückgang in Berlin in diesem Segment mit 1,1 % vergleichsweise milde aus. Im nach Wohnen zweitwichtigsten Projektentwicklungssektor Büro ging das Volumen in Berlin dagegen um 5,7 % zurück. Nur Hamburg verzeichnete mit 10,1 % höhere Einbußen. In den übrigen A-Büromärkten wurden stabile oder sogar steigende Projektentwicklungsvolumina ermittelt.

„Die Wohnbestandshalter tragen in Berlin erheblich zu der Stabilität auf dem Projektentwicklungsmarkt bei. Einige Rückgänge gehen auf Planungsverschiebungen von Großprojekten zurück, die auch in der Hauptstadt angesichts von schwieriger werdenden Marktbedingungen nicht ausbleiben“, kommentiert Sven Carstensen, Vorstand von bulwiengesa, beim Berliner „Developer Talk“, den das Analysehaus kürzlich in Kooperation mit der BF.direkt AG veranstaltete. Im Rahmen der Eventreihe, die bis September in den deutschen A-Städten zu Gast sein wird, präsentieren bulwiengesa und BF.direkt standortspezifische Informationen zum jeweiligen Projektentwicklermarkt. Sie beruhen auf dem „Development Monitor“ sowie den „Developer Profiles“, einem neuen interaktiven Online-Tool mit Informationen zu ausgewählten Projektentwicklern.

Speckgürtel gewinnt an Bedeutung

Für Berlin macht André Adami, Bereichsleiter Wohnen bei bulwiengesa, einen Trend zum Umland aus: „Die Bedeutung des Speckgürtels nimmt weiter zu. Zum Wohnen ist Berlin vielen zu teuer geworden. Hinzu kommt, dass längere Pendelwege in Kauf genommen werden, da mehr Menschen von zuhause aus arbeiten.“ So wird der Anteil der fertiggestellten Quadratmeter im Umland der Hauptstadtregion von 17 % im laufenden Jahr auf 36 % im Jahr 2026 steigen. Das geht aus der Vorausberechnung der Wohnprojektentwicklungen hervor.

Dabei gibt es zwischen Stadt und Umland etwa in der Investorenstruktur erhebliche Unterschiede. So dominieren in beiden Teilmärkten private Investoren, in Berlin zu 67 %, doch im Speckgürtel sogar zu 92 %. Während aber in der Hauptstadt kommunale Wohnungsunternehmen 30 % des Marktes abdecken, sind es im Speckgürtel nur 5 %. Auch die Wohnungsstruktur unterscheidet sich: Eigentumswohnungen machen innerhalb Berlins 27 % aus, außerhalb nur 14 %. Auf den Mietwohnungsbau entfällt im Umland 32 % des Projektentwicklungsmarkts, in Berlin dagegen 60 %. „Der Anteil des Mietwohnungsbaus in der Hauptstadt ist in den letzten Jahren nochmal deutlich gestiegen. Das liegt vor allem an den Aktivitäten der kommunalen Wohnungsunternehmen“, so Adami.

BF.direkt fördert Transparenz auf dem Projektentwicklermarkt

Manuel Köppel, CFO der BF.direkt, kommentiert: „Der Projektentwicklermarkt zeigt Bremsspuren, auch in Berlin. Die Grundstücksverfügbarkeit, die auch in den anderen Metropolen den Development-Sektor bremst, ist natürlich auch in der Hauptstadt ein gewichtiger Faktor. Hinzu kommen stark anziehende Baukosten und steigende Zinsen. Doch wir sehen bereits Hinweise auf eine Stabilisierung der Zinsentwicklung. Insgesamt rechnen wir mit einer baldigen Beruhigung des Markts.“

Francesco Fedele, CEO der BF.direkt AG, ergänzt: „In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit sind Informationen und Transparenz auf dem Markt wichtiger denn je. Daher unterstützen wir bulwiengesa beim digitalen Ausbau des Development Monitor und der Developer Profiles. Das hilft auch uns als Finanzierungsberater, die Marktlage richtig einzuschätzen und Trends zu erkennen.“






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