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09.06.2022 Invest: 80% der Institutionellen planen kurzfristig keine Anpassung

80 Prozent der institutionellen Investoren planen trotz Ukraine-Krieg, Inflation und anziehenden Zinsen keine kurzfristige Anpassung ihres allgemeinen Investitionsverhaltens. Lediglich die verbleibenden 20 Prozent gaben an, kurzfristige Veränderungen vorzunehmen. In Bezug auf Immobilienfondsbeteiligungen wollen die Anleger verschiedene Anpassungen vornehmen: So gab die Hälfte der Befragten Anleger an, langfristige Zinsbindungen anzustreben. Rund ein Drittel will die Eigenkapitalquote bei Fondsbeteiligungen erhöhen. Und ein weiteres Drittel gab an, erst einmal abzuwarten.

Jörn Zurmühlen, Vorstand der Real Exchange AG, kommentiert: „Vor allem auf dem Primärmarkt für offene Immobilien-Spezialfonds ist die Unsicherheit, die aus der aktuellen geopolitischen Lage resultiert, angekommen. Auf dem Sekundärmarkt dagegen spüren wir diese bremsenden Effekte allerdings derzeit noch nicht. Hier gibt es eher eine steigende Tendenz.“

Dem Barometer zufolge nimmt der Sekundärmarkt für offene Immobilien-Spezialfonds an Fahrt auf. Bei rund 35 Prozent (+32 pp) der institutionellen Anleger ist das Interesse an Verkäufen gestiegen. Gleiches gilt für die Rückgabe von Fondsanteilen an den AIFM: Für 29 Prozent (+14 pp) der Befragten ist dies zunehmend im Fokus. Dabei ist der Hauptgrund für die Rückgabe von Fondsanteilen mit rund 60 Prozent (-7 pp) die Portfoliooptimierung bzw. die Reduzierung der Beteiligungsquote in Immobilienfonds.

Die Unzufriedenheit mit der Fonds-Performance bzw. dem Fondsmanagement ist mit 43 Prozent (-16 pp) ein zweiter wichtiger Punkt. Mit 30 Prozent erachten die institutionellen Investoren Gewinnmitnahmen bzw. Stopp-Loss-Strategien unverändert als dritte wichtige Motivation für Sekundärmarkttransaktionen. Deutlich zugenommen haben als Gründe für Verkäufe von Immobilien-Fondsanteilen die Liquiditätsbeschaffung (17 Prozent, +13 pp) und die Rückgabe bei der KVG aufgrund eines nicht zufriedenstellenden Ergebnisses (13 Prozent +10 pp). Auch geopolitische Gründe bzw. volkswirtschaftliche Entwicklungen (20 Prozent) sind als Motivation erstmals hinzugekommen.

Zudem gaben rund 47 Prozent (+21 pp) der Befragten an, dass in den kommenden zwölf Monaten mehr Sekundärmarkttransaktionen sehen, obgleich zwei Drittel (+19 pp) keine eigenen Umplatzierungen planen.

ESG rückt in den Hintergrund, Käufermotivation mit neuen Schwerpunkten

„Im Rahmen der geopolitischen Ereignisse scheint die ESG-Thematik derzeit ein wenig in den Hintergrund gerückt zu sein. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell sich der Fokus verändern kann“, sagt Zurmühlen. Während im ersten Quartal noch rund 43 Prozent der Investoren diesem eine entscheidende Rolle bei Umplatzierungsüberlegungen gaben, sind es jetzt nur noch 10 Prozent. 60 Prozent (+32 pp) sehen Nachhaltigkeit dagegen zumindest als teilweise relevant an.

Auf Käuferseite hat sich die Gewichtung der Gründe für den Erwerb von Fondsanteilen auf dem Sekundärmarkt ebenfalls verändert. Die Portfoliooptimierung bzw. -umschichtung und Diversifizierung ist für 57 Prozent (+18 pp) der Befragten im Fokus. Für 47 Prozent (+6 Prozent) sind bessere Renditen und Kaufpreise bzw. schnellerer Kapitalabruf wichtig. Abgenommen hat die Bedeutung eines schnelleren Returns (43 Prozent, -16 pp).

Heiko Böhnke, Vorstand der Real Exchange AG, sagt: „Die Vorteile von Sekundärmarkttransaktionen kommen jetzt zum Zuge. Investoren planen den Umbau ihrer Portfolien und können hier die höhere Transaktionsgeschwindigkeit durch den Erwerb von Fondsanteilen nutzen. Weitere wichtige Argumente für den Sekundärmarkt sind das Wegfallen der Abrufrisiken durch mangelnde Objektverfügbarkeit, das Vermeiden von Finanzierungsrisiken durch Zinsänderungen, das Vorhandensein von stillen Reserven und die Transparenz über Co-Investoren.“

Dies sind die zentralen Ergebnisse des vierten REAX-Trendbarometers zum „Sekundärmarkt von institutionellen Immobilienfonds“, der Real Exchange AG (REAX), dem führenden Berater und Vermittler für Sekundärmarkttransaktionen für institutionelle Immobilienfondsanteile.

Das REAX-Trendbarometer zum „Sekundärmarkt von institutionellen Immobilienfonds“ bezweckt die Erhöhung der Sekundärmarkttransparenz und wird mehrfach im Jahr erhoben und veröffentlicht. Hierzu hat die REAX 800 institutionelle Investoren, Fondsmanager und Fondsinitiatoren im Zeitraum vom 02. bis 20. Mai 2022 befragt.

Der REAX ist es ein Anliegen, den Menschen in der Ukraine zu helfen und ihre Solidarität zu zeigen. Daher spendet das Unternehmen für jeden Umfrageteilnehmer einen bestimmten Betrag an die „Hilfe für die Ukraine - Hanseatic Help e.V." Insgesamt werden für das aktuelle Trendbarometer 2.500 Euro übergeben. Die Spende wird von den REAX-Vorständen am 30. Juni 2022 überreicht werden.






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