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07.06.2022 Konjunktur und Märkte in volatiler Übergangsphase

Der Übergang von einem langen selbsttragenden Aufschwung in eine Rezession sorgt für Unsicherheit und hektische Bewegung. Die Indikatoren müssen auf die neuen Niveaus geeicht werden. „Klare Konjunkturtrends sorgen in der Regel für klare Indikator-Signale“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH. „Derzeit haben viele Signale aber eine geringere Haltbarkeit.“

So wechselte die Vates-Ampel, die konjunkturelle und monetäre Indikatoren mit Sentimentindikatoren kombiniert, seit Jahresbeginn bereits siebenmal die Signalfarbe, schwankte zwischen hellgrün und hellrot, was eine Aktienquote von hundert Prozent bis hin zu null Prozent bedeutet. „Dass wir häufigere Signalwechsel haben als normalerweise, ist der besonderen konjunkturellen Phase geschuldet“, sagt Bente. „Grundsätzlich ist die Ampel wenig frequent in ihren Wechseln, wenn es einen klaren konjunkturellen Trend gibt.“ Dabei geht es nicht um Aktienmarkttrends, sondern um den konjunkturellen Trend. „Stabile konjunkturelle Trends liegen entweder im selbsttragenden Aufschwung oder in einer Rezession vor“, sagt Bente. Diese beiden klaren Konjunkturumfelder liefern tendenziell deutlich weniger Signale als die Perioden dazwischen.

So ist es auch möglich, dass es zwar rezessive Anzeichen gibt und der Aktienmarkt darauf reagiert, am Ende eine Rezession aber doch noch vermieden wird. „Dies ist dann ein Midcyle Slowdown, also eine konjunkturelle Wachstumsabschwächung irgendwo in der Mitte des Zyklus“, so Bente. „Rückblickend wird das als harmlos angesehen, aber ex ante war natürlich die Situation genauso gefährlich, wie wenn es zu einer Rezession gekommen wäre.“ Während dieser Transition Period weiß niemand, ob am Ende eine Rezession steht oder sich die Konjunktur noch fangen kann. „In einer solchen Übergangsphase befinden wir uns derzeit“, so Bente.

Weil der Aktienmarkt naturgemäß sehr heftig und auch sehr unmittelbar auf Rezessionen reagiert, muss in solchen Phasen der Habachtmodus eingeschaltet sein. Nur so lassen sich Bärenmärkte umschiffen. „Die großen Bärenmärkte liegen immer in Rezessionsphasen“, sagt Bente. „Und genau diese mit niedrigen Aktienquoten zu umschiffen und noch eine auskömmliche Rendite zu erzielen, ist das Ziel des Vates Parade Fonds.“ Insofern ist es nur natürlich, dass die Signale derzeit häufiger kommen und die Aktienquote immer wieder angepasst wird.

Denn: Nicht nur die Konjunktur, auch der Aktienmarkt ist auf Richtungssuche. „Daher kann der Aufwärtstrend erneut aufgenommen werden, wenn der konjunkturelle Trend nachhaltig wieder positiv ist. Oder umgekehrt wandelt er sich von einem Bullenmarkt in einen Bärenmarkt, weil die Konjunktur in eine Rezession kippt“, sagt Bente. Sobald es Klarheit gibt, wohin die Reise geht, ist die Signalfrequenz dann häufig wieder etwas geringer. Allerdings ist die Signalfrequenz in der Rezession immer noch höher als im selbsttragenden Aufschwung. „Ganz einfach deswegen, weil die Rezessionsphasen zeitlich in der Regel kürzer sind als der Aufschwung, sowohl auf der Konjunkturebene, vor allen Dingen aber am Aktienmarkt“, sagt Bente. Der Aktienmarkt fällt um ein Vielfaches schneller, als er steigt. Dementsprechend wird eine Abwärtsbewegung, die vielleicht nötig ist, um die Rezession korrekt einzupreisen, in der Regel viel schneller am Aktienmarkt vollzogen: in Tagen, im Extremfall sogar an einem Tag – im Crash. „Einen Crash nach oben, also einen Anstieg von 15 oder 20 Prozent an einem Tag gibt es eben nicht“, so Bente.

Doch auch wenn die Anpassung der Aktienquoten nach Signalwechseln derzeit häufiger erfolgt als in anderen Phasen: „Selbst in der jetzigen Phase, in der wir für unsere Verhältnisse überdurchschnittlich viele Wechsel erleben, sind es doch selten zwei oder mehr pro Monat“, sagt Bente. „Und da dies bei uns im Portfolio immer mit Futures umgesetzt wird und das eigentliche Aktienportfolio unberührt bleibt, fallen auch keine oder nur sehr geringe Transaktionskosten an.“








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