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05.05.2022 Großprojekt Potsdam: BFA plant Verdichtung der historischen Kasernen

Der Eventhof. Foto: ©Bollinger+Fehlig Architekten
Das Berliner Architekturbüro Bollinger+Fehlig Architekten (BFA) hat den mit mehreren Architekturbüros geführten städtebaulichen Fachdiskurs zur Verdichtung von Teilen der historischen Kasernenanlage in Potsdam-Krampnitz für sich entscheiden können. Das im Zuge des Fachdiskurses von BFA gemeinsam mit Nolte + Gehrke Partnerschaft von Landschaftsarchitekten erarbeitete Konzept überzeugte sowohl die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung in Potsdam als auch die Vertreter des Entwicklungsträgers Potsdam, des Eigentümers Deutsche Wohnen SE sowie der QUARTERBACK Immobilien AG, die als Projektentwickler im Auftrag der Deutsche Wohnen im neuen Quartier aktiv ist.

„Wir freuen uns, dass wir für unseren Entwurf diese breite Zustimmung erhalten haben“, sagt Eva Gubalke, Projektleitung für das Projekt Krampnitz von BFA. „Mit der Entwicklung von Krampnitz entsteht im Potsdamer Norden ein komplett neues und vielfältiges Stadtquartier, dessen südöstlicher Auftakt vom historischen Kasernengelände markiert wird. Gerade diesen exponierten Teil des Entwicklungsgebiets mitgestalten zu können, ehrt uns sehr. Wir waren uns der großen Herausforderung bewusst, hier ökologische und soziale Nachhaltigkeit sowie die städtebaulich-ästhetische Einbindung der Kasernenbauten in einem schlüssigen Konzept zusammenzuführen. Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, die Projektbeteiligten mit unseren Ideen zu überzeugen.“

Grundidee des Entwurfs von BFA ist, die ehemaligen Kasernen als historischen Rahmen für individuelles Wohnen und Leben sowie kreatives Arbeiten im Grünen zu begreifen. Die denkmalgeschützten Bestandsbauten der Deutsche Wohnen SE, die derzeit von Müller Reimann Architekten für Wohnnutzungen umgeplant werden, bleiben ablesbar und bilden den Genius Loci der Klinkerhöfe. Die monumentalen Innenhöfe werden jedoch behutsam durch vor allem L-förmige Wohnbauten neu zoniert und zur zentralen Allee hin stärker abgegrenzt. Die Allee kann so zugleich durch gewerblich nutzbare Erdgeschosszonen belebt werden, was in den Bestandsgebäuden nicht möglich ist. Damit soll der städtebauliche Masterplan im Bereich des südlichen Alleenrings im Sinne einer Urbanisierung qualitativ weiterentwickelt werden, während die neu gegliederten Höfe zu angemessen dimensionierten öffentlichen Räumen für Spiel und Erholung werden.

Vorbehaltlich einer entsprechenden noch ausstehenden Anpassung der Masterplanung und des Bebauungsplans sollen so im Südosten des Entwicklungsbereiches Krampnitz rund 300 preisgedämpfte Wohneinheiten, davon 200 Wohneinheiten durch Verdichtung, sowie rund 4.500 Quadratmeter Erdgeschossflächen zur gewerblichen und gastronomischen Nutzung entstehen, um einen urbanen Charakter des Quartiers zu entwickeln.

Alle neuen Baukörper sind mit einer Basishöhe von drei Geschossen geplant. Die Traufkante liegt damit unwesentlich höher als die des Bestands. Zur Markierung von besonderen Stadträumen sowie am Übergang zu den höheren Gebäuden des Masterplans im Westen kommen ein- bis zweigeschossige Aufsätze hinzu. Diese sollen mit einem kleinen Gemeinschaftsraum auch die Zugänge zu den gemeinschaftlich genutzten Dachgärten bilden, welche den ausgesprochen grünen und naturnahen Charakter des Quartiers fortschreiben. Alle Ergänzungsbauten sollen nach Möglichkeit in nachhaltiger Holz- oder Hybridbauweise errichtet und hinsichtlich ihrer Fassadengestaltung einheitlich und ruhig gestaltet werden, um so als ablesbar neue Schicht innerhalb des Ensembles der Kasernenanlage mit ihren fein gestalteten Klinkerfassaden zu entstehen.

Insgesamt umfasst das Entwicklungsgebiet Krampnitz rund 140 Hektar, auf denen in den kommenden 10 bis 20 Jahren Wohnraum für rund 10.000 Menschen geschaffen wird.








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