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19.04.2022 Mit künstlicher Intelligenz Gebäude auf den Klimapfad bringen

Deutschland verfehlt die Klimaziele zum wiederholten Mal. Der größte Handlungsdruck zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks liegt im Gebäudesektor – immerhin werden hier rund 40 Prozent des klimaschädlichen Gases emittiert. Es müssen schnell Lösungen zur Anwendung kommen, die den Ausstoß von Kohlendioxid jetzt verringern. Ein sehr erfolgversprechender Weg ist die Nutzung künstlicher Intelligenz.

Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein. Doch die vom Umweltbundesamt veröffentlichten Daten zum CO2-Ausstoß 2021 in Deutschland zeigen, dass die festgelegten Ziele zur Emissionsminderung erneut nicht eingehalten wurden. Einen großen Anteil daran trägt der Gebäudesektor, der die festgelegten Emissionsmengen im zweiten Jahr in Folge überschreitet, wenn auch knapp – statt der angestrebten 113 Millionen Tonnen CO2 wurden vergangenes Jahr etwa 115 Millionen Tonnen emittiert. „Zwar sind die Zahlen noch vorläufig, doch sie zeigen, dass der Immobiliensektor noch immer vor großen Herausforderungen steht“, sagt Abel Samaniego, Gründer und CEO des Düsseldorfer Proptech-Unternehmens DABBEL.

Insbesondere beim Energiesparen sei noch Luft nach oben, die einerseits durch umfangreiche Sanierungen, andererseits durch eine intelligentere Gebäudesteuerung erreicht werden könnten. Ersteres erfordere hohe Investitionen und nehme viel Zeit in Anspruch, während Letzteres durch Technologien und Produkte bereits möglich sei. Samaniego fügt hinzu: „Die Rahmenbedingungen, die die Politik hinsichtlich der Erreichung der Umweltziele setzt, gehen allesamt in die richtige Richtung, doch bis zur Umsetzung vergeht viel zu viel Zeit. Angesichts der Klima- und Energiekrise bleibt uns aber keine Zeit mehr. Wir müssen jetzt handeln.“

Mit künstlicher Intelligenz CO2-Emissionen im Gebäudesektor reduzieren

Eine Möglichkeit, um Emissionen im Immobiliensektor schnellstens zu reduzieren und Energie einzusparen, sei der Einsatz künstlicher Intelligenz. „Mithilfe von künstlicher Intelligenz lassen sich Bestandsimmobilien um bis zu 40 Prozent energieeffizienter betreiben“, erklärt Samaniego. Gut ein Drittel der gewerblich genutzten Immobilien weltweit – Büro-, Logistik-, Handelsimmobilien sowie Hotels und Gebäude der öffentlichen Hand – hätten die nötigen Voraussetzungen für den Einsatz einer künstlichen Intelligenz bereits: eine Gebäudeleittechnik, die die Heizungs-, Lüftungs-, und Kühlungsanlage steuert. „Wenn eine solche Gebäudeleittechnik vorhanden ist, ist es leicht möglich, dem Gebäude mit künstlicher Intelligenz einen ‚Nachhaltigkeitsschub‘ zu verleihen – das trifft momentan auf etwa 62 Milliarden Quadratmetern an Fläche weltweit zu“, sagt Samaniego. Seine auf künstlicher Intelligenz basierende Software arbeite zusätzlich zur bestehenden Gebäudeleittechnik und mache dabei faktisch den gleichen Job wie ein menschlicher Facility Manager, mit dem Unterschied, dass tausende von Variablen in Echtzeit berücksichtigt werden. Auch für ältere Gebäude, die nicht über die benötigte Infrastruktur verfügen, gebe es Lösungen. „In einem zweiten Schritt muss unser Fokus auf der Nachrüstung von Bestandsimmobilien liegen, damit sich auch diese intelligent steuern lassen“, sagt Samaniego.

Künstliche Intelligenz als Schlüsseltechnologie

Für Samaniego ist künstliche Intelligenz eine zentrale Schlüsseltechnologie, um den Gebäudesektor „klimafit“ zu machen: „Die Steuerung von Gebäuden wird immer intelligenter. Wir müssen den technologischen Fortschritt in diesem Bereich nutzen, um Gebäude so schnell wie möglich zu dekarbonisieren. Die Ergebnisse, die wir erzielt haben, zeigen, dass diese intelligenten Lösungen die CO2-Emissionen erheblich reduzieren können und somit einen bedeutenden Einfluss auf die Erreichung der Klimaziele haben. Es ist wichtig, dass wir uns auf das konzentrieren, was wir jetzt schon tun können, um die Gebäude zu dekarbonisieren.“







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