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08.04.2022 Preisanstieg für Wohneigentum an Rhein und Ruhr leicht abgebremst

Der Markt für Wohnimmobilien in NRW ist weiterhin von einer starken Nachfrage geprägt. Landesweit verteuern sich die Kaufpreise von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen um durchschnittlich 4 bis 7 Prozent. Die verbreitet zweistelligen Preissprünge der letzten beiden Jahre sind allerdings nicht mehr zu beobachten. Dies geht aus dem Preisspiegel Wohn- und Gewerbeimmobilien NRW 2022 des Immobilienverbands Deutschland, IVD West, hervor, in dem die aktuellen Immobilienpreise für 147 Städte und Gemeinden dargestellt werden.

„Die dramatischen Teuerungsraten der Jahre 2020 und 2021 mit Preissteigerungen von verbreitet 10 bis 15 Prozent für Kaufimmobilien an Rhein und Ruhr sind zum Glück passé. In den großen Städten in NRW hat mit höheren Preisen zwischen 5 und 9 Prozent eine Konsolidierung eingesetzt. Nur die Nachfrage nach Baugrundstücken übersteigt das vorhandene Angebot deutlich, was die Preise im oft zweistelligen Prozentbereich steigen lässt“, erläutert Peter Wallisch, 1. Stellv. Vorsitzender des IVD West, die Ergebnisse der aktuellen Datenerhebung. „Der durchschnittliche Mietanstieg von 3,8 Prozent in den neun wichtigsten Städten im Rheinland und in Westfalen ist hingegen ein Indiz für die Normalisierung des Marktes“, stellt Wallisch fest.

Bei den Preisen für freistehende Eigenheime ergibt sich folgendes Bild: Die drei teuersten Städte in NRW sind hier Düsseldorf, Meerbusch und Köln mit aktuellen Kaufwerten zwischen 950.000 Euro und 1,1 Mio. Euro (guter Wohnwert, bezugsfrei, inkl. Garage und Grundstück). Dicht darauf folgen Bonn, Hilden und Pulheim, wo die entsprechenden Preise teils deutlich über der 800.000-Euro-Schwelle liegen. Zwar ebenfalls komfortabel aber deutlich günstiger sind Einfamilienhäuser z.B. in Lippstadt, Gevelsberg oder Voerde. Dort werden Kaufpreise um 300.000 Euro bezahlt.
Die teuersten Luxusimmobilien im Wert von mehreren Millionen Euro finden sich in der Landeshauptstadt und mehr noch in deren Umlandgemeinden. Das günstigste Wohnhaus wurde im Berichtszeitraum in Windeck an der Sieg für 80.000 Euro verkauft.

In Düsseldorf und in Köln ist der Markt für Eigentumswohnungen vergleichbar eng. Bestandswohnungen im guten Wohnwert kosten dort zwischen die 5.000 und 5.500 Euro pro Quadratmeter. Im Neubau werden im gleichen Segment Preise bis zu 6.600 Euro bezahlt. Sehr gut gelegene und ausgestattete Wohnungen erzielen Quadratmeterpreise von mehr als 8.000 Euro. „Anders als in Düsseldorf sind in Köln und Bonn in den letzten zwölf Monaten die Preise für Eigentumswohnungen noch einmal deutlich gestiegen – und zwar um durchschnittlich 8 Prozent“, erklärt Julia Braschoß, Stellv. Vorsitzende des IVD West, die Situation an der Rheinschiene. „Hier ist in den nächsten Monaten mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen, weil die Nachfrage ungebrochen ist und das zur Verfügung stehende Angebot begrenzt.“

Baugrundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser verteuern sich landesweit stärker als zuletzt. Hier liegen die Steigerungsraten in den großen NRW-Städten zwischen 6 und 13 Prozent. Doch auch am Niederrhein und im Sauerland ist die Nachfrage gestiegen.
Während die Ruhrgebietsmetropolen hier in guten Wohnlagen bei Quadratmeterpreisen zwischen 380,- (Duisburg) und 585,- Euro (Essen) rangieren, liegt Düsseldorf mit 895,- Euro deutlich darüber. Preis-Spitzenreiter sind hier Münster (900,-) und Köln (1.400,-). Wuppertal, Krefeld und Mönchengladbach liegen mit Grundstückspreisen zwischen 400,- und 500,- Euro im NRW-Mittelfeld.

Die Wohnungskaltmieten in den größten Städten NRWs stiegen im Beobachtungszeitraum durchschnittlich zwischen 2 und 7 Prozent an. Dabei war zu beobachten, dass es im Ruhrgebiet zu deutlicheren Steigerungen kam als an der Rheinschiene. Auch die großen Universitätsstädte entwickelten sich unterschiedlich: Während in Aachen die Mieten nur um 2 Prozent stiegen, waren es in Münster 3,7 und in Bielefeld immerhin 6,6 Prozent. Die insgesamt höchste Mietsteigerung wurde in Essen mit einem Plus von 7,4 Prozent verzeichnet.




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