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08.04.2022 Flächenangebot im Kölner Bürovermietungsmarkt bleibt niedrig

Der Bürovermietungsmarkt im Stadtgebiet Köln hat im ersten Quartal 2022 nach Angaben von Colliers einen Flächenumsatz von rund 63.000 Quadratmetern erzielt. Damit wurde das Umsatzergebnis des vergleichbaren Vorjahreszeitraumes um knapp 20 Prozent unterschritten. Insgesamt vier Verträge summierten sich auf über die Hälfte des gesamten Flächenumsatzes des ersten Quartals. Davon entfallen drei Abschlüsse auf die Öffentliche Hand, die sich zum Jahresauftakt 2022 erneut als Treiber des Flächenumsatzes präsentiert. Bei den kurzfristig verfügbaren Flächenüberhängen gab es wider Erwarten weniger Bewegung. Die Leerstandsquote erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreswert zwar um 30 Basispunkte auf 2,9 Prozent, bleibt jedoch unter der Drei-Prozent-Marke und damit weiter auf niedrigem Niveau.

Cem Ergüney, Head of Office Letting bei Colliers in Nordrhein-Westfalen: „Auch 2022 zeigt die öffentliche Hand auf dem Kölner Bürovermietungsmarkt Präsenz und sorgt für einen stabilen Flächenumsatz im ersten Quartal. Gerade im Hinblick auf die Ankündigung der 45.000 Quadratmeter großen Anmietung der Stadt Köln in der ehemaligen Kaufhof-Zentrale rechnen wir insgesamt mit einem starken ersten Halbjahr 2022.“

Insgesamt zwei Anmietungen sind der Größenklasse über 5.000 Quadratmeter im Jahr 2022 zuzuordnen, von denen ein Abschluss über 10.000 Quadratmeter zählt. Weitere fünf Abschlüsse sind in dem Segment über 2.000 Quadratmeter zu finden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnen die Größenklassen über 2.000 Quadratmeter (minus 25 Prozent) und 5.000 Quadratmeter (minus 80 Prozent) einen Rückgang des Flächenumsatzes. Einen Anstieg des Flächenumsatzes verzeichnen hingegen die kleinen und mittelgroßen Flächensegmente. Die Größenklasse über 500 Quadratmeter zeigt mit einem Zuwachs von 60 Prozent den stärksten Anstieg, gefolgt von der Größenklasse über 1.000 Quadratmeter mit fast 40 Prozent. Der Bereich bis 500 Quadratmeter zeigt, wie auch bereits im Vorjahreszeitraum, insgesamt den höchsten Flächenumsatz unter den kleinen und mittelgroßen Flächensegmenten.

Die räumliche Verteilung der Mietverträge konzentrierte sich im ersten Quartal insbesondere auf drei der zwölf Büroteilmärkte. Der Teilmarkt Köln-Süd weist mit knapp einem Drittel des Gesamtflächenumsatzes den mit Abstand höchsten Flächenumsatz auf. Dahinter folgen die Teilmärkte Ehrenfeld / Braunsfeld (8.900 Quadratmeter) sowie der neu ausgewiesene Teilmarkt Mülheim / Kalk (8.800 Quadratmeter) mit guten Umsatzergebnissen. Bei der Branchenverteilung nimmt die Öffentliche Verwaltung mit einem Umsatz von knapp 17.500 Quadratmetern die Spitzenposition ein, mit etwas Abstand gefolgt von der Branche Bildungseinrichtungen (16.400 Quadratmeter).

Seit Jahresbeginn haben die kurzfristig verfügbaren Flächenüberhänge im Stadtgebiet Köln aufgrund zahlreicher größerer Anmietungen im Bestand abgenommen. Als Ergebnis notiert die Leerstandsquote inklusive Untermietflächen zum Ende des ersten Quartals bei 2,9 Prozent, entsprechend 233.300 Quadratmeter Leerstand. „Entgegen unserer zum Jahresende 2021 aufgestellten Prognose ist die Leerstandsquote nicht weiter angestiegen, sondern unter die Drei-Prozent-Marke gesunken. Mit der kurz bevorstehenden Anmietung der 45.000 Quadratmeter großen, leerstehenden Kaufhof-Zentrale durch die Stadt Köln wird der Leerstand auch zur Jahresmitte hin noch weiter sinken“, kommentiert Herwig Lieb, Regional Manager bei Colliers in Nordrhein-Westfalen, die Entwicklung.

Für das Gesamtjahr 2022 sind in Summe Fertigstellungen von knapp 159.000 Quadratmetern angekündigt, rund 80 Prozent sind bereits an Nutzer vergeben. Die Flächenpipeline der Domstadt weist für das Folgejahr 2023 mit insgesamt 113.000 Quadratmetern ein ebenfalls hohes Projektvolumen auf. Die Vorvermietungsquote liegt hier derzeit bei rund 30 Prozent, sodass für interessierte Nutzer ausreichend Anmietungspotenzial besteht.

Die Mietpreisentwicklung in Köln konnte im bisherigen Jahresverlauf ihr Niveau aus dem Jahr 2021 weiter halten. Die gewichtete Durchschnittsmiete für das gesamte Stadtgebiet liegt ähnlich wie im Vorjahr weiterhin bei 16,20 Euro pro Quadratmeter. Die Spitzenmiete erreichte in 2022 erstmalig die 26,00-Euro-Marke pro Quadratmeter. Damit liegt der Kölner Bürovermietungsmarkt sowohl bei der Spitzen- als auch der Durchschnittsmiete weiter hinter der Landeshauptstadt Düsseldorf.

„Abschließend bleibt festzuhalten, dass der Bürovermietungsmarkt im Stadtgebiet Köln einen soliden Büroflächenumsatz gezeigt hat, der jedoch unter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraumes liegt. Die Leerstandsquote hat sich im bisherigen Jahresverlauf wider Erwarten unter der Drei-Prozent-Marke bewegt, mit einer weiter sinkenden Tendenz bis zum Ende der ersten Jahreshälfte. Die Mietpreisentwicklung zeigt sich konstant: Während die Durchschnittsmiete stabil bleibt, klettert die Spitzenmiete auf 26 Euro pro Quadratmeter. Für das Gesamtjahr 2022 könnte unter Berücksichtigung der kurz bevorstehenden Großanmietung durch die Öffentliche Hand die 300.000-Quadratmeter-Marke in Sichtweite kommen“, resümiert Ergüney.





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