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17.03.2022 MIPIM 2022: Gute Stimmung mit vielen Fragezeichen

Dr. Wulff Aengevelt
Nach drei Jahren gab es in dieser Woche endlich die Fortsetzung der internationalen Immobilienmesse MIPIM in Cannes als global bedeutendste Jahresauftaktveranstaltung der Branche. Mit mehr als 20.000 Fachbesuchern war sie nur wenig kleiner als die Vor-Corona-MIPIM 2019 (26.000 Teilnehmer), indessen fünfmal so groß wie die im Herbst 2021 durchgeführte MIPIM.

Grundsätzlich war die Stimmung gut, eine Eintrübung der Transaktionsfreude nicht festzustellen: Marktgerechte Offerten stießen – wenn sie solide vorbereitet waren und in Abhängigkeit von der Assetklasse – unverändert auf großes Interesse. Gleichzeitig haben viele Investoren angesichts von ESG und EU-Taxonomie deutlichen Informations- und Beratungsbedarf hinsichtlich Umsetzungskosten, Nutzersicht und daraus resultierender Kapitalisierungseffekte.

Das damit verbundene Thema “Nachhaltigkeit“ zeigte sich auch im Dialog mit Kommunalpolitik und -verwaltung, zum Beispiel auf dem Düsseldorf-Stand, wo OB Stephan Keller einem internationalen Publikum die beachtliche Auswahl heimischer Top-Projekte mit Schwerpunkt einer nachhaltigen, generationenübergreifenden Stadtentwicklung und Quartiersbildung präsentierte.

Gesprächsthema waren natürlich auch Auswirkungen des Ukraine-Konflikts auf die Immobilienwirtschaft, zum Beispiel bei langjährig erfolgreich in Osteuropa tätigen Developern bezüglich laufender Projekte unter anderem in Warschau, Prag und Budapest. Allerdings gibt es hier keine Kollaps-Prognosen.

Sorgenvoller werden dagegen steigende Rohstoff- und Energiepreise, Zinsen und anziehende Inflationsraten betrachtet, da dies bei überwiegend Index-gebundenen Gewerbemieten zwangsläufig zu Mieterhöhungen führt, die einem Post-Corona-Aufschwung abträglich sind.

Darüber hinaus zeichnen sich in der Bauwirtschaft durch weiter verschärfende Lieferengpässe und Materialpreissteigerungen Probleme hinsichtlich kalkulierter Baukosten und Fertigstellungstermine ab. Hieraus resultierende Verzugsschäden können – bei allem Verständnis zwischen den Vertragsparteien – zu Rechtskonflikten führen.

Angesichts dieser komplexen Marktsituation hat die diesjährige MIPIM als internationale Informations- und Kommunikationsplattform einen umso höheren Stellenwert!

(Statement von Dr. Wulff Aengevelt, AENGEVELT IMMOBILIEN GMBH & CO. KG)






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