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09.03.2022 Mieter zahlen die Zeche: Solar-Pflicht verteuert jede Neubauwohnung

Die Niedersächsische Landesregierung hat sich auf ein verschärftes Klimaschutzgesetz geeinigt, das unter anderem eine Pflicht für Solaranlagen auf allen neuen Wohngebäuden vorsieht. Bislang galt diese Verpflichtung nur für neue Gewerbebauten.

Zur Gesetzesinitiative sagt vdw-Verbandsdirektorin Dr. Susanne Schmitt: „Photovoltaik ist ein wichtiges Instrument zur Erreichung der Klimaschutzziele. Gerade auch vor dem Hintergrund der schlimmen internationalen Entwicklungen.

Aber um Klimaschutz hierzulande sozialverträglich umzusetzen, müssen wir die Baukosten im Blick behalten. Mehrfach haben wir uns deshalb schon für einen „Baukostengipfel“ unter Federführung der Landesregierung ausgesprochen.

Das oberste Ziel der sozialorientierten Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften bleibt es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Landesweit fehlen weiterhin viele tausend preisgünstige Wohnungen. Der Neubau kann die Lücke derzeit nicht schließen.

Ein Grund dafür sind die explodierenden Kosten für praktisch alle Baumaterialien und fürs Bauhandwerk. Hinzu kommen gravierende Versorgungsengpässe und fehlende Kapazitäten bei praktisch allen Gewerken. Fatale Auswirkungen hatte auch die Streichung der KfW55-Förderung durch die Bundesregierung; zahlreiche avisierte Wohnungsbauprojekte sind seitdem in der Warteschleife.

Um es deutlich zu sagen: Wir unterstützen die Klimaschutzpläne des Landes! Aber wer fordert, muss auch fördern. Eine Solar-Pflicht verteuert jedes einzelne Bauprojekt. Das schlägt im Mietwohnungsneubau auf die Miete durch. Zumal die Ausgaben für eine PV-Anlage im Wohnungsbau regelmäßig über den Kosten im Gewerbebau liegen. Grund dafür sind u.a. erforderliche Energiespeicher, um den Strom in den Wohnungen auch zeitversetzt in den Abendstunden verbrauchen zu können. Mieten von sechs oder sieben Euro pro Quadratmeter sind unter diesen Voraussetzungen unrealistischer denn je.

Eine öffentliche Förderung ist sozialpolitisch unabdingbar, sonst bezahlen am Ende die Mieter die Zeche.“








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