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18.02.2022 Wohn- und Geschäftshäuser Berlin: 7,5 Mrd. Euro Transaktionsvolumen

Der Berliner Markt für Wohn- und Geschäftshäuser verzeichnete trotz wohnungspolitischer Debatten und anhaltender Coronapandemie ein Rekordjahr. Engel & Völkers Commercial Berlin gibt einen Markteinblick, basierend auf den vorläufigen Daten des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Berlin. Das Transaktionsvolumen am Berliner Wohn- und Geschäftshausmarkt ist im Jahr 2021 um 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf etwa 7,5 Milliarden Euro gestiegen (2020: 5,15 Mrd. Euro). Einen ebenfalls positiven Trend zeigte die Anzahl der Transaktionen. Diese stieg im Vorjahresvergleich um 41 Objekte (plus 4,0 Prozent). Insgesamt wurden in Berlin im vergangenen Jahr 979 Wohn- und Geschäftshäuser gehandelt (2020: 938 Verkäufe). 69 Objekte davon wurden in Paketen gehandelt (2020: 68 Objekte). Der Share-Deal aus dem vergangenen Jahr, der die Übernahme der Deutsche Wohnen SE durch Vonovia beinhaltet, sowie der großvolumige Erwerb von Wohneinheiten durch das Wohnungsunternehmen Heimstaden sind für gewöhnlich nicht in den Daten des Gutachterausschusses enthalten.

Zugelegt hat im vergangenen Jahr auch der durchschnittliche Kaufpreis von Wohn- und Geschäftshäusern. Dieser stieg bei den Einzeltransaktionen um 18 Prozent auf 6,6 Millionen Euro (2020: 5,6 Mio. Euro).

„Der Berliner Investmentmarkt für Wohn- und Geschäftshäuser hat im vergangenen Jahr ein unglaubliches Rekordergebnis erzielt und zeigt, wie gefragt die Bundeshauptstadt als Investitionsstandort ist – und das trotz politischer Debatten um Enteignung und Vorkaufsrecht“, sagt Philip C. Hetzer, Leitung Investment Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial Berlin.

Berlin-Neukölln verzeichnete erneut die meisten Kauffälle

Mit 77 Transaktionen (2020: 90 Kauffälle) bleibt Berlin-Neukölln auch in diesem Jahr der Altbezirk mit der höchsten Anzahl gehandelter Objekte. Besonders positiv im Vorjahresvergleich entwickelten sich die Altbezirke Spandau mit 70 gehandelten Objekten (plus 43 Prozent), Schöneberg mit 60 Objekten (plus 62 Prozent) und Friedrichshain mit 41 Objekten (plus 71 Prozent).

Wie bereits in den vorigen Jahren verzeichneten Marzahn (4 Transaktionen) und Hohenschönhausen (8 Transaktionen) die wenigsten Transaktionsfälle. Der Altbezirk Schöneberg erzielte im Vorjahresvergleich mit einem Plus von 381 Prozent und insgesamt 807 Millionen Euro das höchste Umsatzvolumen. „Grund für den starken Zuwachs sind u. a. die großvolumigen Objektverkäufe des Stadtquartiers ‚Friedenauer Höhe‘ und des ‚Stadtquartiers am Südkreuz‘, die bei der Ermittlung der Durchschnittspreise natürlich Einfluss nehmen“, erklärt Philip C. Hetzer. Dicht gefolgt von Charlottenburg (649 Mio. Euro) und Berlin-Mitte (602 Mio. Euro).

Preise in Spitzenlagen weiter gestiegen

Die höchsten durchschnittlichen Kaufpreise wurden auch im Jahr 2021 in Berlin-Mitte gezahlt. Investoren mussten für Wohn- und Geschäftshäuser 5,0 Prozent mehr investieren als noch im Vorjahr und im Durchschnitt 18,8 Millionen Euro für ein Objekt aufbringen. „Die Nachfrage nach Objekten in guter Lage ist weiterhin ungebrochen, das ließ im vergangenen Jahr auch die Kaufpreise steigen. Das Wohn- und Geschäftshaus als Anlageklasse verdeutlicht einmal mehr: Investoren geht es vielmehr um ein langfristiges Investment zur Kapitalsicherung als um kurzfristige Renditemöglichkeiten“, beschreibt Philip C. Hetzer die Motivation der von Engel & Völkers betreuten Kunden.

Die Preise für Wohn- und Geschäftshäuser in Berlin steigen seit Jahren. Aktuellen Erhebungen zufolge liegt lediglich in Hellersdorf, Reinickendorf und Steglitz der durchschnittliche Kaufpreis für Wohn- und Geschäftshäuser unter 3,0 Millionen Euro. Die größten Kaufpreissprünge verzeichnete der Altbezirk Schöneberg. Dort lag der durchschnittliche Kaufpreis bei 13,5 Millionen Euro (plus 197 Prozent). Auch in Charlottenburg und Treptow sind die durchschnittlichen Kaufpreise bei gehandelten Objekten im Jahr 2021 mit 13,5 Millionen Euro (plus 113 Prozent) bzw. 10,8 Millionen Euro (plus 109 Prozent) stark gestiegen.

Prognose 2022: stabiler Markt, aber kaum weitere Preissteigerungen

Die Experten von Engel & Völkers Commercial Berlin rechnen mit einem weiterhin stabilen Markt, wenngleich nur mit marginalen Preissteigerungen. „Die Zinsen werden weiter steigen, was sich im Umkehrschluss auf die Finanzierung auswirken wird. Dennoch gehen wir nicht davon aus, dass dies die Kauflaune ungemein beeinflussen wird. Momentan sehen wir eine starke Käuferkraft mit hohem Eigenkapital, das in den vergangenen Jahren aufgrund der Unsicherheiten zurückgehalten wurde“, erläutert Hetzer. „Für Eigentümer, die überlegen, ihr Objekt zu verkaufen, ist die Lage aktuell noch gut. Diese Aussichten könnten sich im Jahresverlauf trüben, da steigende Zinsen über einen geringeren Kaufpreis kompensiert werden könnten. Mit Spannung verfolgen wir auch, was sich auf dem regionalen und bundesweiten politischen Parkett tut. Jede marktübergreifende Maßnahme zur Mietenregulierung stellt eine Veränderung der Rahmenbedingungen dar und könnte langfristig einen Impact auf die Verkaufspreise haben.“







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