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21.01.2022 HafenCity: Die Uni von morgen nach Plänen von C.F. Møller Architects

Fotocredit: © PATRIZIA / C. F. Møller
Urban, innerstädtisch und mit dem Blick auf die Herausforderungen unserer Zeit: In der HafenCity herrscht längst ein lebendiges nachbarschaftliches Miteinander von Menschen aus unterschiedlichen sozialen und kulturellen Milieus – unterstützt durch eine dichte soziale Infrastruktur aus Kitas, Schulen, Hochschulen und Universitäten. Gleichzeitig setzen neue Gebäude in der HafenCity regelmäßig Standards im Klimaschutz. Die Leitfragen bei dem Architekturentwurf für das neue Gebäude der MSH Medical School Hamburg am Strandkai waren daher folgerichtig: Wie bauen wir schon heute die Universität von morgen? In welchem Umfeld möchten junge, klimaaktive Menschen in Zukunft studieren?

Bauherrin PATRIZIA AG hat im Einvernehmen mit der MSH und der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen sowie der HafenCity Hamburg GmbH einen hochbaulichen kooperativen Realisierungswettbewerb mit sechs internationale Architekturbüros durchgeführt. Durchgesetzt hat sich das Team um Julian Weyer von C.F. Møller Architects. Ihr Entwurf bringt die Universität der Zukunft auf den Punkt: Konsequent durchdacht, ressourcenschonend errichtet und betrieben und im Einklang mit der Umgebung. Mit offenen flexiblen und multifunktionalen Lernwelten für zeitgemäßes Studieren, die eingebettet sind in einem Gemeinschaftsgebäude mit Unternehmen und Start-Ups.

Am Chicagokai im HafenCity-Quartier Strandkai entsteht somit ein innovatives und besonders nachhaltiges siebengeschossiges Hochschul- und Bürogebäude. Gut 60 Prozent der rd. 20.000 qm werden durch die MSH Medical School genutzt, die mit einem weiteren Standort ihre Präsenz in der HafenCity um zusätzliche moderne Lern- und Seminarflächen für ca. 1.750 Studierende und Mitarbeitende erweitert. Für Studium und Lehre der MSH sind das erste bis dritte Obergeschoss mit Seminarräumen und Büroflächen auf ca. 4.000 qm vorgesehen. Erd- und Zwischengeschoss stehen für publikumsbezogene Nutzungen zur Verfügung und beherbergen auf ca. 4.400 qm Fläche ein Restaurant, Ausstellungsflächen sowie Bereiche für die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch zwischen Studierenden und Lehrenden. Darüber hinaus sind weitere Funktionsbausteine der MSH, wie ein im Innenhof liegendes, rückbaubares Audimax und eine Fachbibliothek mit Arbeitsflächen auch für Besucher:innen zugänglich. In den oberen drei Geschossen entstehen auf ca. 5.900 qm hochwertige und moderne Büroflächen in bester Lage und mit großartiger Aussicht auf die Elbe und den Hafen.

Das Vorhaben zeichnet sich durch besondere Nachhaltigkeitsansprüche, insbesondere im Sinne der Kreislauffähigkeit und der Verwendung von recycelten und recycelbaren Materialien sowie nachwachsenden Rohstoffen wie Holz aus. Allein in der Bauphase werden rund 40 Prozent CO2 eingespart. Eine Reduktion der verbauten Baustoffmengen, vorrangig des Betons, erfolgt insbesondere durch die Optimierung der Bauweise und die Anwendung von sog. Gradientenbeton. Die vom Büro Werner Sobek (Stuttgart) und dem Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart entwickelte Gradientenbeton-Technologie ermöglicht es, die Masse und damit das Gewicht einzelner Bauteile um mindestens 50 Prozent zu verringern und somit effektiv graue Energie und graue Emissionen einzusparen.

Gemäß der Jury des Architekturwettbewerbs unter Vorsitz der renommierten Architektin Prof. Julia Bolles-Wilson gelingt es dem siegreichen Entwurf des in Berlin ansässigen Architekturbüros C.F. Møller Architects mit großer Feinheit und gestalterischer Leichtigkeit den zentralen Ort zwischen seinen architektonisch vielfältigen Nachbar:innen zu besetzen. Der Entwurf zeige ein Gebäude, welches einen essentiellen Beitrag für den öffentlichen Stadtraum leiste und dem Hochschulstandort Hamburg einen neuen und lebendigen Standort anbiete.

Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor, Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen der Freien und Hansestadt Hamburg: "Am Chicagokai in der HafenCity würde man gerne selber studieren wollen – direkt am Wasser in einem offenen und einladenden Haus mit einer Vielzahl von räumlichen Angeboten zum Lehren und Forschen. Das Hochschulgebäude ist ein wichtiger Baustein, der das Strandkai-Quartier attraktiver und lebendiger machen wird. Zudem entsteht hier ein Haus, das dem Anspruch nachhaltig zu sein, vollkommen gerecht wird."

Dr. Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH: "Ein urbaner Stadtteil wie die HafenCity mit ihren verschiedenen Milieus umfasst zahlreiche soziale Angebote. Dazu gehören vielfältige Wohnmöglichkeiten, abwechslungsreiche kulturelle Einrichtungen sowie eine breite Betreuungs- und Bildungsinfrastruktur. Ein Hochschulstandort ist somit Teil eines dichten wechselseitigen urbanen Systems, in das er sich er sich konsequent einfügen muss. In der HafenCity bedeutet das auch: aktiver Klimaschutz bei der Errichtung und dem Betrieb, eine innovative Bauweise, die sich zum umgebenden Stadtraum öffnet und gezielt die Nutzer:innen in den Mittelpunkt stellt. Die Hochschule wird damit zum Treff- und Orientierungspunkt: als moderner sozialer Marktplatz für Menschen, Inhalte und Ideen."

Harald Wüst, Head of Real Estate Development Hamburg, PATRIZIA AG: "Dieses innovative Projekt setzt durch die Verwendung von recyclierbaren und kreislauffähigen Baustoffen, sowie der Verwendung von Gradientenbeton zur C02-Reduzierung Maßstäbe in Punkto Nach-haltigkeit. Gleichzeitig fügt sich das Projekt mit einem hohen architektonischen Anspruch hervorragend in das Gesamtbild der HafenCity in unmittelbarer Nähe des zukünftigen Kreuzfahrtterminals ein. Durch die Medical School Hamburg als Ankermieter entsteht im Quartier Strandkai eine starke Verbindung zwischen Stadt, Bildung und Öffentlichkeit. Die herausragende Lage direkt an der Elbe wird so den Alltag von tausenden Studierenden positiv bestimmen können. Wir möchten uns bei allen teilnehmenden Büros für die eingereichten Beiträge bedanken und wünschen dem Projektteam viel Erfolg in der weiteren Umsetzung."

Ilona Renken-Olthoff, Geschäftsführerin der MSH Medical School Hamburg: "Die MSH hat sich als wichtiger Bildungsträger in der Hansestadt Hamburg etabliert und insbesondere den Standort in der HafenCity erfolgreich ausgebaut. Mit den Fakultäten Medizin und Humanwissenschaften konnte 2019 der Grundstein für die Ausbildung von Ärzten auf Universitätsniveau gelegt werden. Die MSH ist glücklich, den Studierenden zukünftig in einem zukunftsweisenden Gebäude einen sehr besonderen Ort des Lernens und der Begegnung anbieten zu können, welcher dem Charakter und der Qualität der Bildungseinrichtung entspricht."

Julian Weyer, Partner & Architekt, C.F. Møller Architects: "Wir sehen in diesem Projekt eine große Chance, einerseits ein Beispiel für neue Nachhaltigkeitsinitiativen zu schaffen, das zeigt wie Gebäude ressourcenbewusst und transformierbar gedacht werden können; andererseits eine attraktive und zeitgemäße Lern- und Arbeitswelt zu entwerfen, die Kommunikation und Gemeinschaft fördert, und ihre prominente Lage an der Elbe auch der Öffentlichkeit zugutekommen lässt.?Es ist uns daher eine große Freude, mit PATRIZIA und der Medical School Hamburg dieses Pionierprojekt umzusetzen."







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