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12.01.2022 Preissteigerung an Wohnmärkten flacht weiter ab, Mieten stagnieren

Nach einem rasanten Anstieg in der ersten Jahreshälfte verlor die Preisdynamik auch im abgelaufenen 4. Quartal weiter an Fahrt. Eigentumswohnungen im Bestand verteuerten sich nur noch um 1,7 % gegenüber dem Vorquartal. Die Preise für Mietwohnungen bewegten mit 0,8% abermals kaum. Lediglich Einfamilienhäuser verteuerten sich merklicher um 2,6%, blieben aber ebenso wie die übrigen Marktsegmente unter den Wachstumsraten des Vorquartals.

Die Preise auf dem deutschen Wohnungsmarkt sind im abgelaufenen Quartal weiter gestiegen, allerdings lässt die Dynamik erneut nach. Eigentumswohnungen im Bestand verteuerten sich um 1,7 % gegenüber dem Vorquartal, die niedrigste Wachstumsrate seit dem ersten Quartal 2017. Die Mieten stiegen lediglich um 0,8 %. Einfamilienhäuser verteuerten sich immerhin noch um 2,6 %, die Wachstumsraten nehmen aber auch hier ab. Die Preisdynamik nimmt nach aktueller Datenlage in allen betrachteten Bestandssegmenten ab. Dass auf Jahressicht immer noch Rekordmeldungen zur Preisentwicklung verbucht werden können, geht auf die Steilvorlage der ersten Jahreshälfte 2021 zurück.

In den Metropolen legten die Kaufpreise für Wohnungen durchschnittlich um 2,1 % zu, die Mieten blieben im Median zum dritten Quartal in Folge konstant. Spitzenreiter bei gebrauchten Eigentumswohnungen unter den 7 Großstädten ist in diesem Quartal Frankfurt am Main mit einem Plus von 3,8 %, vor München (2,1 %), Stuttgart (1,8 %), Berlin (1,4 %), Köln (0,8 %) sowie Hamburg (0,7 %) und Düsseldorf (0,3 %). Im Vorjahresvergleich führt Hamburg das Feld an. Im Vergleich zum 4. Quartal 2020 stiegen die Preise hier mit 14,5 % etwas stärker als in Köln mit 13,8 %. Dahinter folgt Düsseldorf (13,1 %) vor München (12,6 %) und Stuttgart (10,9 %), in Berlin (8,8 %) und Frankfurt am Main (4,2 %) war der Anstieg im letzten Jahr am geringsten. Die Mieten kletterten in den Metropolen diesmal wieder minimal nach oben, bleiben aber erneut weit hinter den Wachstumsraten der anderen Segmente. In Berlin stiegen sie im Vergleich zum Vorquartal um 1,2 % und auch in Stuttgart (1,1 %) gab es leichte Zuwächse. In Hamburg (0,6 %), Düsseldorf (0,3 %) und Köln (–0,1 %) fiel der Anstieg geringer aus. In Frankfurt am Main (–0,3 %) und München (–0,5 %) sind die Mieten aktuell leicht rückläufig.

In den B-14 Städten stiegen die Preise für Eigentumswohnungen gegenüber dem letzten Quartal um 2,5 %. In fast allen 14 B-Städten lag das Wachstum im Vergleich zum Vorjahresquartal bei über 10 %. Lediglich in Mainz (8,8 %), Münster (8,7 %) und Wiesbaden (7,5 %) verzeichnen wir geringere Wachstumsraten. Angeführt wird das Ranking von Leipzig (21,2 %) vor Dresden (19,1 %) und Bremen (17 %). Im Vergleich zum letzten Quartal führt Münster (7,5 %) die Liste vor Dresden (5,3 %) und Aachen (4,7 %) an. Bei den Mieten ist Bremen mit einem Anstieg von 5,9 % gegenüber dem Vorjahresquartal Spitzenreiter unter den B-14 Städten, vor Leipzig (5,7 %) und Münster (4,9 %). Am Ende der Skala rangieren Karlsruhe (1 %), Mannheim (0,9 %) und Hannover (0,6 %).

„Aktuell verfestigt sich der Eindruck, dass die Preise den Zenit erreichen, zumindest auf dem Bestandsmarkt. Angesichts stagnierender Mieten, der geringen Anfangsrenditen und – wie zuletzt gemeldet wurde – leicht ansteigender Leerstände ist dies keine überraschende Entwicklung. Einen nicht unwesentlichen Beitrag zur abflachenden Bestandspreisentwicklung dürften auch die stark gestiegenen Baukosten geleistet haben. Den Altbau auf Vordermann zu bringen, wird zunehmend teurer; das geht zulasten tragfähiger Kaufpreise.“ kommentiert Sebastian Hein, Leiter von VALUE Marktdaten und ergänzt: „Bei anhaltenden Baukostensteigerungen und gleichzeitig steigenden Energiekosten ist davon auszugehen, dass die teils überzogenen Preise für ineffiziente Bestandsbauten eine Korrektur erfahren.“

Regional Insight: Fokus auf Mieten und Kaufpreise in der Region Ostwestfalen-Lippe

Zum dritten Mal begleitet die regionale Sonderauswertung „Regional Insight“ die Datenanalyse vom VALUE Marktdaten-Team. Mit dem Kapitel soll zur Transparenz auf den Immobilienmärkten in Regionen beigetragen werden, die sonst weniger im Fokus der Berichterstattung stehen. Fokusregion in diesem Quartal ist die Region Ostwestfalen-Lippe.

Das Mietniveau liegt in der Region aktuell im Schnitt bei 7,35 €/m² während es im Bundesschnitt bei 8 €/m² liegt. Eigentumswohnungen sind für 2.370 €/m² zu haben, während sie im Bundesdurchschnitt bei 3.520 €/m² liegen. Gebrauchte Einfamilienhäuser kosten durchschnittlich 350.000 €, wobei im Bundesdurchschnitt 375.000 € verlangt werden.

Die Preisentwicklung in der Region ist vergleichbar mit der bundesweiten Entwicklung. Die Preise für Einfamilienhäuser stiegen im Vergleich zum Vorjahr mit 13,2 % etwas schwächer als bundesweit (14,2 %). Die Wachstumsrate der Preise von Eigentumswohnungen liegt mit 17,9 % hingegen deutlich über der durchschnittlichen Entwicklung von 11,9 %. Ähnlich wie auch in anderen Regionen stagnierten die Mieten mit 0,5 % gegenüber dem letzten Quartal. In Bielefeld kosten Eigentumswohnungen mit 2.740 €/m² und Eigenheime mit 450.000 € aktuell am meisten. Auch Mietwohnungen sind mit 8,31 €/m² in Bielefeld teurer als in der restlichen Region. Am günstigsten ist es im Kreis Höxter: Hier sind Mietwohnungen bereits für 5,5 €/m² und Eigentumswohnungen für rd. 1.510 €/m² zu haben. Eigenheime kosten hier 189.000 €. Im Kreis Paderborn kosten Einfamilienhäuser hingegen 417.000 €, Eigentumswohnungen 2.690 €/m². Die aktuelle durchschnittliche Miete liegt hier bei 7,8 €/m².

(Quelle: VALUE Data Insights der VALUE AG)






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