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28.12.2021 Änderungen für Immobilienkäufer im neuen Jahr

Größere Gesetzesänderungen stehen für Immobilienkäufer:innen mit dem Jahreswechsel erst einmal nicht an. Dafür richten sich alle Augen auf die Vorhaben der neuen Regierung, die den Erwerb von Wohneigentum erleichtern will.

1. Mehr Förderung für Wohneigentum

Die Ampel-Regierung will laut Koalitionsvertrag den Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum fördern, damit mehr Menschen in einer eigenen Wohnung oder einem eigenen Haus wohnen können. Weil angesichts hoher Immobilienpreise viele Kaufinteressent:innen gar nicht in Lage sind, das nötige Eigenkapital anzusparen, soll es Darlehen geben, die diesen Eigenanteil ersetzen. Haushalte mit Einkommen unterhalb der Grenzen der Wohnraumförderungsprogramme der Länder („Schwellenhaushalte“), sollen mit Tilgungszuschüssen und Zinsverbilligungen unterstützt werden. Details zur Umsetzung dieser Pläne stehen noch aus.

2. Erleichterungen bei der Grunderwerbsteuer

In Deutschland sind die Kaufnebenkosten beim Immobilienerwerb vergleichsweise hoch, insbesondere durch die Grunderwerbsteuer, die je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent liegt. Um auch diese Hürde zum Eigentumserwerb zu senken, sollen die Länder die Grunderwerbsteuer künftig flexibler gestalten können. Das könnte zum Beispiel mit einem Freibetrag beim Kauf einer selbst genutzten Immobilie funktionieren.

3. Anspruch auf zertifizierte Verwalter:innen

Interessant für Käufer:innen einer Eigentumswohnung: Mit dem Erwerb der Wohnung wirst du Teil einer Eigentümergemeinschaft, deren Rechte und Pflichten im Wohneigentumsgesetz (WEG) festgelegt sind. Ab dem 1. Dezember 2022 wird es durch eine neue Rechtsverordnung ergänzt. Danach haben Eigentümergemeinschaften mit mehr als acht Einheiten, die eine:n Hausverwalter:in bestellen, Anspruch darauf, dass diese:r fachlich qualifiziert ist. Nur wer vor einer Industrie- und Handelskammer die entsprechenden Kenntnisse durch eine Prüfung nachgewiesen hat, darf die Tätigkeit ausüben.

4. CO2-Preis steigt: Heizungsaustausch lohnt sich

Die Preise für Öl und Gas sind schon auf Rekordhoch. Zum 1. Januar 2022 erhöht sich auch noch die vor einem Jahr eingeführte und jährlich steigende CO2-Abgabe für fossile Energieträger auf 30 Euro pro Tonne CO2. Dadurch verteuert sich der Liter Heizöl um knapp 1,5 Cent, die Kilowattstunde Erdgas um 0,1 Cent. Beim Kauf einer Bestandsimmobilie mit Öl- oder Gasheizung musst du daher mit hohen und weiter steigenden Heizkosten rechnen. Deshalb solltest du am besten gleich beim Erwerb einen Heizungsaustausch und Wechsel des Energieträgers planen. Ab 2025 müssen laut Koalitionsvertrag dann alle neu eingebauten Heizungsanlagen zu 65 Prozent auf Basis erneuerbarer Energien laufen. Nach 30 Jahren müssen alte Heizungen nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) zwingend ausgetauscht werden. Geräte mit Baujahr 1992 müssen also im Laufe des Jahres 2022 den Heizungskeller räumen.

5. Was bei Sanierung zu beachten ist

Angesichts der hohen Energiekosten lohnen sich nach Kauf eines alten Hauses energiesparende Maßnahmen wie Dämmung oder Fenstertausch fast immer. Allerdings musst du bei einer energetischen Sanierung 2022 wahrscheinlich Geduld mitbringen. Viele Baustoffe sind derzeit wegen weltweit hoher Nachfrage Mangelware und haben daher lange Lieferzeiten. Stark betroffen sind auch Dämmmaterialien auf Erdölbasis wie Polystyrol (Styropor), die häufig in der Altbausanierung verwendet werden. Aufgrund der hohen Rohstoffpreise sind sie zudem deutlich teurer geworden. Die gute Nachricht: Bei den Kosten für energetische Maßnahmen bekommst du auch 2022 Hilfe vom Staat. Die entsprechenden Förderprogramme von KfW-Bank und Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) laufen weiter.

6. Preis- und Zinsentwicklung

Wer ein Haus oder eine Wohnung kaufen möchte, muss sich nach den Prognosen von Immobilienfachleuten auch 2022 auf steigende Preise einstellen. Weil sich Sparen angesichts niedriger Zinsen nicht lohnt, ist die Nachfrage nach Immobilien zur Geldanlage und Altersvorsorge groß. Das betrifft besonders Wohnungen und Häuser im Bestand, denn in den letzten Jahren ist zwar mehr, aber immer noch zu wenig gebaut worden. Vor allem auf dem Land kannst du aber noch Schnäppchen finden. Auf jeden Fall sprechen trotz zuletzt leichten Anstiegs immer noch niedrige Immobilienzinsen für einen baldigen Kauf. Wenn du im kommenden Jahr tatsächlich deine Wunschimmobilie findest, solltest du dir die günstigen Zinsen unbedingt langfristig sichern.

Quelle: ImmoScout24





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