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10.12.2021 Wettlauf um hochwertige Büroimmobilien in Großstädten geht weiter

Colliers hat ermittelt, dass 67% der EMEA-Investoren und 60% der globalen Investoren hochwertige Büroimmobilien in den wichtigsten Märkten als ihre Top-Anlagestrategie wählen. Europäische Städte wie London, Paris, Berlin und München haben ihre Anziehungskraft gewahrt und werden auch im nächsten Jahr sehr gefragt sein.

Die Anziehungskraft von Büroimmobilien beruht nicht nur auf der Erkenntnis, dass die Nachfrage nach diesen Vermögenswerten, insbesondere in Städten mit guter Verkehrsinfrastruktur und hohem Freizeitwert, anhalten wird, sondern auch auf der Tatsache, dass Büroimmobilien eine einfache Möglichkeit für den Kapitaleinsatz in großem Umfang bieten. Die steigenden Baukosten werden von insgesamt vier von fünf Anlegern (81%) als Problem angesehen und schränken Neubauten, Renovierungen und Nachrüstungsprojekte ein. Die Anleger erwarten, dass das starke Ungleichgewicht zwischen Nachfrage und Angebot dazu führen wird, dass die Werte von Core-Büroimmobilien in den nächsten 12 Monaten um bis zu 10% oder mehr steigen werden.

"Unserem Global Investor Outlook 2022 zufolge werden sich der Nachholbedarf und die verzögerten Transaktionen im nächsten Jahr in einer besonderen Dynamik niederschlagen. Investoren sehen sich jedoch mit einem zunehmend komplexen und wettbewerbsintensiven Markt konfrontiert, der durch neue Vorschriften und COVID-19-Unsicherheiten geprägt ist. Angesichts des bedeutenden Umfangs an vorhandenem Anlagevermögen werden Büros in Top-Städten als sicherer Hafen angesehen, der attraktive Möglichkeiten für den Einsatz von Kapital bietet", sagt Christian Kadel, Head of Capital Markets | Germany bei Colliers.

Zielgerichtete und ESG-konforme Investitionen

Der diesjährige Bericht zeigt, dass ESG-Erwägungen (Environmental, Social, Governance) einen hohen Stellenwert haben: Nahezu drei von vier Anlegern beziehen Umweltfaktoren in ihre Strategien ein. Dieser Wunsch, nachhaltig zu investieren, ist sowohl ein Mittel, um Anlagen zukunftssicher zu machen, als auch eine Reaktion auf den Druck von Interessengruppen und der Gesellschaft, die von ihnen fordern, auf die Klimakrise zu reagieren.

Nachhaltigkeit führt zu einer größeren Kluft zwischen neueren, hochwertigen Immobilien in erstklassigen Lagen und älteren Bestandsobjekten in städtischen Teilmärkten. Um ihre Portfolios zu schützen, konzentrieren sich die Investoren auf hochwertige Gebäude, bei denen Nachhaltigkeit und Wohlbefinden im Vordergrund stehen, während sie sich von alternden, nicht konformen Objekten trennen, bei denen die Gefahr besteht, dass sie veraltet sind, wenn sie nicht ESG-konform aufgewertet werden. Diese Neukalibrierung der Bestandsimmobilien wird den Marktumsatz ankurbeln.

„Immobilien spielen eine entscheidende Rolle für die Lebensqualität auf unserem Planeten", sagt Matthias Leube, CEO | Germany bei Colliers. „Als Reaktion auf die Pandemie, klimabedingte Veränderungsprozesse und zunehmende Spannungen durch soziale Ungleichheit verfolgen die führenden Investoren einen robusteren Ansatz in Bezug auf nachhaltigkeitsbezogene Risiken. Da Mieter zunehmend Flächen mit starken ESG-Eigenschaften wünschen und die Zahl der ESG-Auflagen weiter ansteigt, erwarten wir, dass Investoren diesen Faktoren deutlich mehr Priorität einräumen, um zu vermeiden, dass sie in Zukunft gestrandete Assets im Portfolio haben."

Partnerschaft ist der Schlüssel zu diversifizierten Portfolios

Die Pandemie hat neue Risiken mit sich gebracht und andere Risiken für bestimmte Immobilienanlagen erhöht. Investoren suchen nach Möglichkeiten, ihre Portfolios robust und diversifiziert zu gestalten, und erkunden daher spezialisierte Anlagen wie Rechenzentren, biowissenschaftliche Einrichtungen, erschwingliche Wohnungen und Studentenwohnungen, die von ihrer starken Bindung an demografische und gesellschaftliche Trends profitieren.

"Joint Ventures, lokale Partnerschaften und M&A-Strategien sind großartig für versierte Investoren, die vorankommen wollen. Alternative Anlagen bieten überzeugende Investitionsmöglichkeiten, aber ihre einzigartigen Merkmale machen die Zusammenarbeit mit dem richtigen Partner unerlässlich. Es besteht ein eindeutiger Bedarf an Fachwissen, um Wissenslücken zu schließen und Kapital sicher zu verwalten, insbesondere in aufstrebenden Sektoren", sagt Christian Kadel.

Weitere EMEA-Schlüsselergebnisse des Colliers 2022 Global Investor Outlooks sind:

• Zu den drei bevorzugten Vermögenswerten gehören Industrie- und Logistikimmobilien, die - wenig überraschend - nach wie vor an erster Stelle stehen. 69% der Befragten wollen 2022 am ehesten in diese Vermögenswerte investieren, 57% in Büros und 40% in Mehrfamilienhäuser.

• Der europäische Hotelsektor ist dank der beginnenden Wiederbelebung der Reise- und Tourismusbranche wieder auf dem Radar der Investoren. Doch der Arbeitskräftemangel hat die Wiedereröffnung einiger Hotels erschwert. Die Umnutzung von Hotels ist nach wie vor ein Trend, der jene Investoren anlockt, die einen Mehrwert schaffen wollen.

• Die Investoren erwarten Preissteigerungen im Luxuseinzelhandel, bei Fachmärkten sowie im Lebensmittelsektor. Traditionelle Einkaufszentren werden wahrscheinlich eine Übergangsphase durchlaufen, wobei die Neupositionierung von Kaufhäusern ein möglicher Auftakt für kurz- und mittelfristige Trends darstellt.

• Alternative Segmente, die in Europa die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sind Biowissenschaften, Studentenwohnungen, erschwinglicher Wohnraum und Rechenzentren. Der Markt für Biowissenschaften in Europa hinkt hinter den USA hinterher, und der Markt für Rechenzentren ist im Vergleich zu Asien weniger ausgereift, was es schwierig machen kann, Ertrag bringende Anlagen in großem Umfang zu sichern.

• Die bevorzugten Bürostandorte sind London (45%); Paris (30%); Berlin (30%) und München (30%). Die Investoren betrachten Büros als einen potenziellen Bereich, in dem sie Renditen gegenüber dem Markt erzielen können.

• Die Umfrage zeigt, dass Mehrfamilienhäuser und BTR-Anlagen an Attraktivität gewinnen, insbesondere bei Investoren in den nordischen Ländern und Südeuropa. Traditionelle Eigenheimmärkte wie Polen stoßen auf großes Interesse, da die sozialen und wirtschaftlichen Trends darauf hindeuten, dass mehr Menschen zur Miete wohnen.








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