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29.10.2021 Wohnbaugenossenschaft Breitefeld schafft bezahlbaren Wohnraum

Die Stadt Detmold (NRW), die Detmolder Gesellschaft für Stadtentwicklung und die Pyramis Immobilien Entwicklungs GmbH (Pyramis) geben heute die Gründung der Wohnbaugenossenschaft Breitefeld bekannt. Nach der Gründung der Wohnbaugenossenschaft Britensiedlung im Januar 2020, durch die in nur sieben Monaten 44 Familienquartiere zu preisgedämpften Mieten entstanden, ist Breitefeld die zweite Genossenschaft, die auf dem Detmolder Modell zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum beruht. 90 Quartiere der ehemaligen britischen Garnison (vollständig aufgegeben im Jahr 2014), welche die Genossenschaft aktuell von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) erwirbt, sollen im nächsten Jahr saniert und vergünstigt vermietet werden.

Das Detmolder Modell zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist eine Erfolgsgeschichte, die nun ihre Fortsetzung schreibt. Es sieht vor, dass eine Kommune ein Grundstück bzw. eine Immobilie in eine Wohnbaugenossenschaft einbringt und im Wege des Aktivtauschs Genossenschaftsanteile erhält. So behält sie den maßgeblichen Einfluss auf die Immobilien- und Mietpreisentwicklung sowie auf die Auswahl der Mieter, der zukünftigen Genossen. Der gedämpfte Mietpreis ist nicht wie in anderen Wohnungsbaugenossenschaften an einen bestimmten Zeitraum gebunden, sondern bleibt dank der Gestaltung der Satzung dauerhaft bestehen. Darüber hinaus ist die Wohnungsbaugenossenschaft nicht an das öffentliche Vergaberecht gebunden. Alle Bauaufträge können an lokale Handwerksbetriebe vergeben werden. Das Projektmanagement sowie die rechtliche Beratung übernimmt Pyramis, Spezialist für Immobilien- und Stadtentwicklung, und entlastet die Stadt somit in personeller und kapazitiver Hinsicht. Nach den Erfahrungen aus der konfliktfreien Sanierung und Vermietung der 44 Wohneinheiten der Britensiedlung beschloss die Stadt die zeitnahe Gründung der Wohnbaugenossenschaft Breitefeld.

Wohnbaugenossenschaft Breitefeld: 90 neue Wohneinheiten auf dem Konversionsgelände

Wurden zuvor Familienunterkünfte entwickelt, sollen nun Wohnungen für Paare und Singles entstehen. Da die Bereitstellung von Werkswohnungen die Attraktivität von Arbeitgebern erheblich steigert, liegt der Fokus insbesondere auf der Entwicklung von Quartieren für Mitarbeitende des Klinikums Detmold Lippe sowie weiterer lokaler Unternehmen, die sich bereits für die Anmietung angemeldet haben. Darüber hinaus sollen Wohnungen für Studierende der Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) entstehen, damit auch sie von einem bezahlbaren Mietpreis profitieren können.
Für Frank Hilker (SPD), Bürgermeister von Detmold, ist die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum eines seiner wichtigsten politischen Ziele. „Wenn Kommunen die Schaffung von bezahlbaren aktiv steuern, führt dies dazu, Fehlentwicklungen beim sozialpolitisch zentralen Thema Wohnen zu vermeiden“, so Bürgermeister Frank Hilker.

Auch Thomas Lammering (SPD), Technischer Beigeordneter von Detmold und Initiator der Gründung der Genossenschaften, betrachtet insbesondere die personelle Entlastung der Kommune als einen wichtigen Vorteil des Detmolder Modells. „Durch die Mitgliedschaft in einer Quartiersgenossenschaft kann die Kommune den Fachkräftemangel abfangen und gleichzeitig Wohnraum wesentlich schneller und unkomplizierter entwickeln als in einer anderen rechtlichen Konstellation.“

Michael Kirchner, Mitgründer und Geschäftsführer von Pyramis sowie Inhaber der Kirchner Immobilien Gruppe, ist der entwicklungstechnische Kopf. „Indem die Kommunen mit uns eine Quartiersgenossenschaft gründen, profitieren sie von unserem umfassenden Know-how, von der vergaberechtlichen Freiheit und sie müssen nicht ihre eigenen Ressourcen für die Immobilienentwicklung verwenden“, sagt Kirchner.
Auch Michael Hoppenberg, Mitgründer und Geschäftsführer von Pyramis, der das Genossenschaftsmodell erfunden hat, freut sich über die Neugründung. „Wir von Pyramis beobachten seit Jahren, wie der Zuzug in kleine und mittlere Kommunen stetig zunimmt. Wir sind sehr stolz darauf, mit dem Detmolder Modell einen Weg geschaffen zu haben, der diesen und weiteren Herausforderungen Rechnung trägt.“





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