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14.10.2021 Baufinanzierungszinsen verzeichnen minimalen Anstieg

Die EZB vollzieht den kleinstmöglichen geldpolitischen Schritt, während die Fed Pläne für gewichtigere Maßnahmen geschmiedet hat. Die Bestzinsen für 10- und 15-jährige Zinsbindungen tendieren währenddessen leicht aufwärts.

Die EZB beschloss im Rahmen des jüngsten Zinsentscheids, dass die Ankäufe für das Anleihenkaufprogramm PEPP im vierten Quartal etwas geringer ausfallen werden. Damit geht die Zentralbank einen kleinen Schritt auf diejenigen Kritiker zu, die ein Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik fordern. „An dieser Entscheidung ist zu erkennen, dass geldpolitische Maßnahmen der EZB doch nicht in Stein gemeißelt sind“, kommentiert Jörg Haffner, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH. „Wir sehen erstmals eine Reaktion von EZB-Chefin Christine Lagarde auf die ökonomischen Entwicklungen im Euroraum.

Konkrete Pläne für die weitere Straffung der Maßnahmen gibt es zwar noch nicht. Für weitere Vorhaben in Richtung einer strafferen Geldpolitik spricht aber beispielweise, dass die EZB die Prognose für das BIP-Wachstum im laufenden Jahr auf 5,0 erhöht hat. Die Energiepreise bleiben weiterhin Inflationstreiber, die Prognosen für die Kerninflation halten sich aber im Rahmen. Die Commerzbank rechnet beispielsweise für 2022 mit einer Kerninflation von 1,5% in der Eurozone.“

Fed-Chef Jerome Powell hat derweil angekündigt, dass auf der kommenden Sitzung Anfang November eine Drosselung des Anleihenkaufprogramms beschlossen werden könnte. Schon bis Mitte des nächsten Jahres könnten die Käufe ganz eingestellt werden, auch eine Zinserhöhung scheint nach dem Ende des Kaufprogramms möglich zu sein. „Ausgehend von der gewohnt verhaltenen Sprache der US-Notenbank war dies eine recht deutliche Ansage von Powell“, bemerkt Jörg Haffner. „Der Abschied von der extrem lockeren Notenbankpolitik steht uns demnach unmittelbar bevor.“

Bestzinsen für Baufinanzierungen – aktuelle Entwicklung und Ausblick

Die durchschnittlichen Bestzinsen für Baufinanzierungen zeigten im September bis Anfang Oktober eine leichte Aufwärtstendenz: Die 10-jährigen Zinsbindungen stiegen von 0,56% auf 0,66%. Die 15-jährigen Zinsbindungen schlugen dieselbe Richtung ein und stiegen von 0,82% auf 0,92%.

„Nachdem der erste zaghafte Schritt der EZB am Anleihen- und Zinsmarkt mehr oder weniger verhallte, waren nun leichte Reaktionen sichtbar“, erläutert Haffner. „Die nächste Sitzung der Fed und die Ankündigungen Powells sorgen für erhöhtes Interesse am Markt. Der weitere Kurs für die US-Zinspolitik scheint festzustehen, wenn die wirtschaftliche Erholung mithalten kann und die Pandemie im Zaum gehalten wird. Für unsere Finanzierungspartner und deren Kunden bedeutet das: Perspektivisch werden zumindest die historischen Tiefststände verlassen, die Bauzinsen bleiben aber auf absehbarer Zeit auf einem sehr niedrigen Niveau. Wer ein passendes Objekt an der Hand hat, sollte seine Finanzierung zügig abschließen, um noch vom absoluten Niedrigstniveau am Markt profitieren zu können.“






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