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12.10.2021 Anleger investierten 2021 rund 1,48 Mrd. Euro in Hotels in Deutschland

In den ersten drei Quartalen 2021 wurden in Deutschland circa 1,48 Mrd. EUR in Hotelimmobilien investiert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Q1-Q3 2020: 1,70 Mrd. EUR) entspricht dies einem Rückgang von etwa 13 Prozent. Grund dafür, so die international tätige Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W), ist das überaus umsatzstarke 1. Quartal 2020 (Q1 2020: 1 Mrd. Euro), dass noch nicht von der Corona-Pandemie beeinflusst war. Die Transaktionsaktivität war mit jeweils rund 500 Mio. EUR pro Quartal verhältnismäßig ausgeglichen. Portfoliotransaktionen waren die Ausnahme: Von 44 Investments wurden lediglich drei als Portfolios-Deals abgeschlossen. Einzeltransaktion stellten insgesamt circa 87 Prozent des Transaktionsvolumens dar. Die durchschnittliche Transaktionsgröße lag bei rund 34 Mio. EUR.

Zu den größten Transaktionen im 3. Quartal zählten:

• der Verkauf des Ellington Hotel Berlin mit 285 Zimmern an die österreichische Signa Holding. Verkäufer war die Ideal Versicherung. Der Betrieb wurde im September eingestellt und voraussichtlich wird hier eine Umnutzung, gegebenenfalls in Büro- oder Einzelhandelsflächen, angestrebt.
• die Veräußerung eines geplanten Intercity Hotels mit 176 Zimmern am Lübecker Hauptbahnhof an die Commerz Real für deren Commerz Real Institutional European Hotel Fund. Verkäufer ist die GBI. Die Eröffnung ist für 2023 geplant.
• der Verkauf des ehemaligen 309 Zimmer Maritim Berghotel in Braunlage an die Ahorn Hotels & Resorts. Verkäufer war die Maritim Gruppe, die sich unlängst auch von ihren Häusern in Timmendorfer Strand und Gelsenkirchen getrennt hatte.
• die Übernahme des im Bau befindlichen Hotels Europäischer Hof in Baden-Baden durch ein deutsches Versorgungswerk. Der Käufer wird das Luxushotel bis voraussichtlich 2024 fertigstellen. Ein Pachtvertrag mit Steigenberger Hotels wurde bereits unterzeichnet. Der Verkauf erfolgte aus der Insolvenz.
• die Veräußerung des ehemaligen Holiday Inn Express Stuttgart Airport von Art-Invest an Premier Inn. Nach einer mehrmonatigen Umbauphase wurde das Hotel mit 145 Zimmern als Premier Inn Stuttgart Airport wiedereröffnet.
• der Verkauf einer i Live-Projektentwicklung mit 204 Serviced Apartments in Offenbach an den offenen Core Fonds Eurocore der AEW. Verkäufer und zukünftiger Betreiber ist die i Live Group. Die Eröffnung unter dem Namen "Rioca Hafeninsel Posto 8" ist für Frühjahr 2024 geplant.

Stefan Giesemann, Head of Hospitality Germany & Austria bei Cushman & Wakefield, kommentiert: „Die Transaktionsaktivität war im 3. Quartal mit lediglich 13 Investments sehr verhalten. Das Gros der Transaktionen waren Off-Market Deals und nur wenige Objekte wurden in einem strukturieren Bieterverfahren veräußert. Nichtsdestotrotz können wir definitiv wieder ein erhöhtes Investoreninteresse verzeichnen. So haben sich einige Investoren der Anlageklasse Hotels erneut geöffnet, obgleich noch verhalten und selektiv. Einem größeren Aufschwung am Investmentmarkt steht außerdem das aktuell geringe Produktangebot im Markt entgegen. Zudem sind die Banken beim Thema Hotelfinanzierung noch sehr restriktiv.“

Für das Gesamtjahr 2021 prognostiziert C&W ein Investmentvolumen von rund 2,0 Mrd. EUR. Das entspricht in etwa dem Niveau des Vorjahres. Eine signifikante Erholung am Hotelinvestmentmarkt erwartet das Beratungsunternehmen erst ab Anfang 2022.






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