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01.10.2021 Über die Inflation, die keine sein soll, die aber eine ist

Wie das statistische Bundesamt heute mitteilte, ist die Inflation der Konsumgüterpreise in Deutschland im September 2021 vermutlich auf 4,1% gestiegen – nach 3,9% im August und 3,8% im Juli. Die Warenpreise stiegen um 6,1% gegenüber dem Vorjahr (August: +5,6%), vor allem getrieben durch steigende Energiepreise (+14,3%) und Nahrungsmittelpreise (+4,9%). Die Preise für Dienstleistungen stiegen um 2,5% gegenüber dem Vorjahr (August: +2,5%).

Hinter dem starken Jahresanstieg der Konsumgüterpreise verbergen sich zum einen zwar „Basiseffekte“ und Mehrwertsteuereffekte; so blieben die Konsumgüterpreise im September voraussichtlich unverändert gegenüber dem Vormonat August. Jedoch ist zu befürchten, dass die inflationäre Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) die Teuerung weiter in die Höhe treiben wird. Dafür spricht vor allem der hohe „Geldmengenüberhang“, für den die EZB seit etwa Frühjahr 2020 gesorgt hat.

Sparer und Investoren in traditionelle Kapitalanlagen – wie Bankguthaben, Geldmarkfonds, Anleihen etc. – erleiden schon jetzt schwere Verluste: Die reale (d. h. inflationsbereinigte) Rendite der 10-jährigen deutschen Staatsanleihe liegt derzeit bei schätzungsweise minus 4,5% – das hat es in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland noch nicht gegeben! Sparer und Anleger sollten sich nicht täuschen lassen: Die Inflation ist nicht vorübergehend.

Es ist vielmehr zu befürchten, dass die Nullzins- und Geldmengenausweitung, die die EZB praktiziert, die Kaufkraft des Euro systematisch weiter verringern wird; dass das Halten von Euro und in Euro ausgewiesener Zahlungsversprechen zu einem noch größeren Verlustgeschäft wird, als es jetzt schon ist. Was man tun kann, das können Sie z. B. im Degussa Marktreport vom 23. September 2021 lesen.

(Kommentar von Dr. Thorsten Polleit, Degussa Goldhandel)






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