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01.10.2021 Hohe Nachfrage nach Wohneigentum in NRW – Mieten weiter stabil

Der deutsche Wohnungsmarkt ist derzeit von drei wesentlichen Trends gekennzeichnet. Erstens: Die Mietpreisdynamik lässt weiter nach. Das dritte Jahr in Folge fallen die Mietpreissteigerungen im Bundesdurchschnitt geringer aus als zum Vorjahr. Die Mietpreisdynamik liegt weiter im Rahmen der Inflationsrate, derzeit sogar darunter. Zweitens: Die Nachfrage nach Wohneigentum steigt. Die Wertzuwächse bei Eigentumswohnungen, Einfamilienhäusern und Reihenhäusern bewegen sich auf dem Niveau der vergangenen Jahre. Drittens: Während die Nachfrage nach Wohneigentum weiter ansteigt, fallen die Mietpreisanstiege in Nordrhein-Westfalen etwas geringer aus als im Vorjahr. Das sind die zentralen Ergebnisse aus dem IVD-Wohn-Preisspiegel 2021/2022 auf Basis von Daten aus 400 Städten aus dem ersten Halbjahr 2021.

Mietenentwicklung

Die Wohnungsmieten in Deutschland stiegen das dritte Jahr in Folge langsamer als zum jeweiligen Vorjahr. Für eine Wohnung mit mittlerem Wohnwert zahlen Mieter 2,7 Prozent im Bestand und 3,2 Prozent im Neubau mehr als im Vorjahreszeitraum (2,8 und 3,2 Prozent). Im bundesweiten Durchschnitt beträgt die Neuvertragsmiete pro Quadratmeter für Bestandswohnungen rund 8,55 Euro und rund 11,30 Euro für Neubauwohnungen.
In den Top-6-Städten (ohne Berlin) ist die Mietendynamik bei Bestandswohnungen zum wiederholten Male geringer ausgefallen als in allen anderen Städteklassen. So steigen die Preise für eine Mietwohnung mit mittlerem Wohnwert im Bestand um 2,1 Prozent. Im Neubau liegen die Top-6-Metropolen im deutschlandweiten Trend von 3,2 Prozent Steigerung. Im Durchschnitt beträgt der Mietpreis in den Top-6-Städten je Quadratmeter 12,10 Euro im Bestand und 14,30 Euro im Neubau.

In Nordrhein-Westfalen sind die Bestandsmieten (mittlerer Wohnwert) um 3,1 Prozent angestiegen. Damit liegen sie zwar leicht über dem Bundesdurchschnitt, zeigen aber im Vergleich zum Vorjahr (plus 3,5 Prozent) eine Tendenz zur Entspannung. Die höchsten Durchschnittpreise ergeben sich mit 11 Euro pro Quadratmeter in Köln und mit 10 Euro pro Quadratmeter in Düsseldorf. Allerdings gab es in beiden Top-7-Städten keine marginalen Preisunterschiede gegenüber dem Vorjahr. Während Dortmund mit 8,6 Prozent einen stärkeren Mietenanstieg verzeichnete, erhöhten sich die Mietpreise in Aachen (plus 4,5 Prozent), Essen (plus 3,2 Prozent), Duisburg (plus 2,8 Prozent), Bochum (plus 1,7 Prozent), Bonn (1,5 Prozent), Wuppertal (plus 0,7 Prozent) im Rahmen oder leicht über der allgemeinen Preisteuerungsrate. In Münster gab es keine marginalen Mietenanstiege.

Kaufpreisentwicklung

Bundesweit profitieren Eigentümer weiter von Wertzuwächsen ihrer Eigentumswohnung, ihres Einfamilienhauses oder Reihenhauses. So ist eine Bestandswohnung mit mittlerem Wohnwert derzeit rund 9 Prozent mehr wert als im Vorjahr (2020: 7,5 Prozent). Der durchschnittliche Kaufpreis beträgt rund 2.550 Euro je Quadratmeter. In den Top-7-Städten fiel der Wertzuwachs mit 10 Prozent (2020: 8,8 Prozent) am stärksten aus. Die Preisdynamik bewegt sich damit aktuell auf dem Niveau der Jahre 2017, 2018 und 2019. Im ersten Corona-Jahr 2020 war eine leicht abflachende Dynamik zu verzeichnen.

Berlin bleibt mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 3.200 Euro (Bestand, mittlerer Wohnwert) die günstigste der Top-7-Städte. Mit Abstand am teuersten ist weiterhin München mit 6.800 Euro pro Quadratmeter.

Auch bei den Kaufpreisen für Eigentumswohnungen liegen in NRW die beiden Top-7-Städte Köln und Düsseldorf vorn. Diese kosten in Köln aktuell 3.800 Euro pro Quadratmeter und in Düsseldorf 3.400 Euro pro Quadratmeter. In weiteren großen Städten wie Dortmund (1.790 Euro) oder Essen (1.650 Euro) liegen die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen trotz des aktuellen Aufwärtstrends noch unter dem bundesweiten Durchschnitt. In noch stärkerem Maß gilt dies für die Stadt Duisburg (1.250 Euro).

Bei Einfamilienhäusern hat der durchschnittliche Wertzuwachs bundesweit im Vergleich zum Vorjahr leicht an Tempo verloren, auch in den Top-7-Städten. Im Bestand mit mittlerem Wohnwert steig der Wertzuwachs um 7,6 Prozent (2020: 8,5 Prozent). In den Top-7-Städten liegt der Preis eines Einfamilienhauses mit mittlerem Wohnwert bei durchschnittlich 7,6 Prozent, also niedriger als im Vorjahr (2020: 10,3 Prozent). Im bundesweiten Durchschnitt kostet ein Einfamilienhaus jetzt rund 450.000 Euro. Landesvergleich Nordrhein-Westfalen: Hier verzeichnen Düsseldorf mit durchschnittlich 663.000 Euro und Köln mit durchschnittlich 580.000 Euro erneut die höchsten Hauspreise. Leicht über dem bundesweiten Durchschnitt liegt Dortmund mit 460.000 Euro.

Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes Deutschland IVD: „In den vergangenen acht Monaten ist die Nachfrage nach Wohneigentum noch einmal deutlich gestiegen. Das zeigt eine aktuelle IVD-Umfrage. Dieser Trend spiegelt sich in den Preisdaten wider. Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Wohneigentum auch weiterhin hoch bleibt. Vielen Menschen ist in der Corona-Krise bewusster geworden, wie wichtig die eigenen vier Wände sind – sei es als Wohnung, Reihenhaus oder Einfamilienhaus. Diesem Wunsch nach Wohneigentum sollte die neue Bundesregierung gerecht werden. Sie sollte eine möglichst breite Förderung für junge Familien auf die Beine stellen. Unter anderem sollte das erfolgreiche Baukindergeld fortgesetzt und erweitert, die Grunderwerbsteuer gesenkt, Freibeträge gewährt sowie KfW-Bürgschaftsprogramme aufgelegt werden.“

Burkhard Blandfort, Vorsitzender des IVD West: „Die Entwicklung am Mietwohnungsmarkt in Nordrhein-Westfalen entspannt sich leicht, obwohl nach wie vor vielerorts ein Nachfrageüberhang besteht. Gerade die beiden Großstädte Köln und Düsseldorf zeigen eine Tendenz zur Stabilisierung. Wohneigentum erfreut sich in NRW großer Nachfrage. Das trifft nicht nur für die großen Metropolen zu, sondern flächendeckend für das gesamte Land. Gerade in den Mittelstädten sehen wir hier Nachholeffekte und eine solide Wertentwicklung."







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