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21.09.2021 Schinkel-Wettbewerb: Ressource Rüdersdorf – neu aufgemischt

Der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg (AIV) hat den Schinkel-Wettbewerb 2022 ausgelobt. Der Ideen- und Förderwettbewerb richtet sich an junge Leute bis 35 Jahre aus den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen, Stadtplanung, Landschaftsarchitektur, Verkehrsplanung und Freie Kunst. Er zählt zu den bekanntesten und ältesten deutschen Nachwuchspreisen. Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von bis zu 30.000 Euro vergeben. Dieses Jahr findet der Wettbewerb unter dem Titel „Ressource Rüdersdorf – neu aufgemischt“ statt.

Gesche Gerber und Ernst Wolf Abée, Vorsitzende des AIV-Schinkel-Ausschusses: „Auf Rüdersdorf waren wir sehr neugierig. Nach dem ersten Gespräch mit der Bürgermeisterin und nach den Erkundungstouren waren wir schnell sicher, spannende Themen für unseren Wettbewerb zu finden. Neben dem Kalksteinbruch, den historischen Brennöfen und dem modernen Zementwerk haben sich Betriebe der Baustoff- und Logistikbranche angesiedelt. So hat sich eine Agglomeration vitaler Ortschaften entwickelt, durchsetzt mit Stätten industrieller Fertigung, teils hochaktiv, teils aufgegeben und ruinös. Und genau diese Widersprüche und Maßstabsprünge machen Rüdersdorf mit seinen verschiedenen Ortsteilen so reizvoll für unsere Aufgabenstellung“, heben Gerber und Abée hervor.

Auf dem Areal der ehemaligen Futterphosphatfabrik ist seit der Stilllegung wenig passiert. Alles Verwertbare wurde demontiert und entfernt. Von den imposanten Gebäuden stehen seit der Jahrtausendwende nur noch leere Hüllen. Volumen, Struktur und Raumordnung der Hallen und Siloanlagen wirken wie eine kolossale Inszenierung der Pittura metafisica und laden dazu ein, eine imaginäre Stadt zu erträumen - Piranesi lässt grüßen.

Gerber und Abée erläutern: „Für die Eigentümer des Geländes steht der Abriss der erhaltenen Betonstrukturen zur Diskussion, um Bauflächen zu schaffen. Wir können heute nicht einmal sicher sein, ob das eindrucksvolle Ensemble noch steht, wenn die Teilnehmer*innen im Februar 2022 ihre Beiträge abgeben! Aber wir hoffen, dass unsere Ergebnisse noch rechtzeitig kommen, um die Diskussion über die Zukunft des Standorts zu bereichern.“

In den verschiedenen Fachsparten sind unterschiedliche Aufgabenstellungen zu lösen: Ein „Zukunftslabor für neue Wohn- und Arbeitsformen“ wird im Städtebau gefordert, Freizeit und Naherholung ist mit Kunst und Kultur, aber auch Natur- und Klimaschutz zu verbinden im Entwurf der Landschaftsarchitekt*innen. Als Architekturentwurf ist ein Vorschlag für einen „Kultur-Reaktor“ als Keimzelle des neuen Kreativquartiers gefragt, und die Ingenieure sollen eine neue Seilbahn konstruieren, die das neue Quartier mit dem Ortskern von Rüdersdorf verbindet, davon eine Strecke von 1.000 Metern über dem Tagebau. in der Architektur und Landschaftsarchitektur, in der Verkehrsplanung, im konstruktiven Ingenieurbau sowie in der Freien Kunst.

Die Ausschreibungsunterlagen stehen allen Interessierten online zur Verfügung: AIV-Schinkel-Wettbewerb 2022 - Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg e.V. (aiv-berlin-brandenburg.de).

Die Anmeldung erfolgt wie immer über unseren Kooperationspartner „Wettbewerbe aktuell“: wa - Architektur Zeitschrift für Wettbewerbe, Ausschreibung und Ergebnis (wettbewerbe-aktuell.de).

Tobias Nöfer, AIV-Vorsitzender: „Neben dem AIV-Schinkel-Wettbewerb stellen wir ab 1. Oktober wieder die ´Unvollendete Metropole´ (www.unvollendete-metropole.de) aus – dann auf dem Gelände des Behrens-Ufer-Areals in Oberschöneweide. Dort werden u.a. die Ergebnisse des Internationalen Städtebaulichen Ideenwettbewerbs Berlin-Brandenburg 2070 der breiten Öffentlichkeit zugänglich sein. Mit beiden Wettbewerben verfolgen wir das AIV-Ziel, die Baukultur in der Metropolregion Berlin-Brandenburg zu fördern.“





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