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15.09.2021 Europäische Alternatives auf Rekordkurs

Preqin, der weltweit führende Anbieter von Daten, Analysen und Marktinformationen zu Alternative Assets, hat den Bericht "Alternative Assets in Europa 2021" veröffentlicht. Zum vierten Mal erstellt er diesen gemeinsam mit dem führenden europäischen Vermögensverwalter Amundi. Ziel ist es, Investoren mit verlässlichen Daten – auch unter den Aspekten Transparenz und Standardisierung – für private Märkte zu versorgen, um deren Wachstum zu fördern. Dieser Bericht ist die größte Studie ihrer Art. Er untersucht, wie sich die Branche der Alternative Assets in den wichtigsten Sektoren und Anlageklassen entwickelt hat, und zeigt aktuelle Trends in 13 europäischen Schlüsselmärkten auf, wobei sechs Märkte intensiv analysiert werden.

Der Bericht stellt zum ersten Mal League Tables mit in Europa ansässigen Managern alternativer Fonds, unabhängig von der Fondsstruktur oder der Kapitalquelle, vor, um Anlegern einen umfassenden Überblick über den Stand der Alternative Assets in Europa zu geben. Fünf Ranglisten nach verwaltetem Vermögen (AUM) sind unten aufgeführt.

Mark O'Hare, Gründer und CEO von Preqin, dazu: „Die europäischen Volkswirtschaften könnten 2021 neue Rekorde erreichen. Wir sind optimistisch, dass sie sich nach der Pandemie erholen werden. Unsere Gespräche mit auf Europa fokussierten Anlegern bestätigen, dass sie bei ihren Allokationen in alternativen Anlagen "am Programm festhalten": Angesichts der Unsicherheit und der gesunkenen Renditen in allen Anlageklassen sind alternative Assets - einschließlich innovative grüne Anlagemöglichkeiten - nach wie vor attraktiv."

Dominique Carrel-Billiard, Global Head of Real Assets bei Amundi, fügt hinzu: „Reale Vermögenswerte zeichnen sich als die Hauptgewinner der Post-Covid-Welt ab. Vor allem könnte ein neuer Post-Covid-Zyklus ein Wiederaufleben der Inflation mit sich bringen und dazu führen, dass weiterhin Kapital in die Anlageklassen fließt, die Inflationsschutz und Aussicht auf höhere Renditen bieten. Reale Vermögenswerte können dazu beitragen, die wirtschaftlichen Herausforderungen nach der Coronakrise zu bewältigen. Sie können die Erwartungen der Anleger in Bezug auf Performance und positivem Impact erfüllen, insbesondere indem sie Kapital für die Energiewende zur Verfügung stellen. Daher ist es wichtig, reale Vermögenswerte einem breiteren Spektrum von Anlegern zugänglich zu machen."

Wachstum der Alternatives in Europa

Die in Europa ansässigen Fondsmanager für alternative Assets verfügten im Dezember 2020 über ein verwaltetes Vermögen von 2,06 Billionen Euro (gegenüber 1,81 Billionen Euro im Vorjahr) - ein Anstieg von über 13 %. Sie sind auf dem besten Weg, 2021 zu einem Rekordjahr für die Mittelbeschaffung zu machen. Das verwaltete Vermögen ist in den fünf Jahren von Dezember 2016 bis Dezember 2020 um 58 % gestiegen. Europa macht nun 24 % der globalen Investments für alternative Assets aus.

Fundraising, Investitionen und Performance haben sich im ersten Halbjahr 2021 beschleunigt. Im ersten Halbjahr 2021 konnten General Partners in Europa 59 % des gesamten Fundraising-Volumens 2020 einsammeln. Trotz der praktischen Herausforderungen aufgrund von Reisebeschränkungen und weniger persönlichen Meetings war dies der zweithöchste Wert aller Zeiten. Die Investmentteams waren stark ausgelastet, so dass die im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossenen Private-Capital-Transaktionen bereits 83 % des Gesamtwerts 2020 ausmachen. Risikokapital, Infrastruktur und Private Equity waren hier die aktivsten Sektoren.

Die seit dem zweiten Quartal 2020 stärker gewordenen Aktien- und Fremdkapitalmärkte haben zu lebhaften Verkaufsaktivitäten geführt. Dazu zählten nicht nur Börsengänge, sondern auch Tradings und Refinanzierungen. Die Renditedaten von Limited Partnership-Fonds in den ersten Jahren sind nur ein Indikator für die künftige Performance. Der Mittelwert der Netto-IRR für Private-Equity- und Venture-Capital-Fonds (PEVC) des Jahres 2018 lag bereits bei 22,0 %, während er in den Jahren 2011-2017 von 14,0 % bis 19,4 % stieg. Diese ansprechenden Performanceaussichten dürften in Zukunft noch mehr Kapital in europäische alternative Anlagen locken.

In Folge des ausgereiften britischen Alternative-Marktes holen andere europäische Schlüsselmärkte auf

Großbritannien war lange Zeit der größte europäische Markt für die Verwaltung von Alternative Assets. Mit der Ausweitung und der Globalisierung der Anlageklassen hat sich der Anteil der von britischen Vermögensverwaltern gemanagten Volumina verringert. Zwischen 2010 und 2020 stiegen die aus Europa heraus verwalteten Private Capital Investments um 209 %, während die verwalteten Vermögen bei im Vereinigten Königreich ansässigen Verwaltern um 177 % stiegen. So sank der Anteil Großbritanniens von 59 % auf 52 %.

Die PE/VC-Manager mit Sitz im Vereinigten Königreich verzeichneten in den letzten drei Jahren ein durchschnittliches Wachstum der verwalteten Vermögen von 13 %. Dies ist deutlich geringer als die 23 %, die von Managern in Frankreich erreicht wurden. Dennoch ist das PE/VC-Vermögen in Großbritannien immer noch 4,6-mal größer als das in Frankreich; also 473 Mrd. Euro gegenüber 102 Mrd. Euro. Weitere Länder-Highlights für Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, die Schweiz und Luxemburg sind weiter unten aufgeführt.

Infrastruktur und reale Vermögenswerte treiben die Investments voran

Die Infrastruktur ist ein positiver Faktor. Die Regierungen in ganz Europa treiben Investitionen voran, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und die Ziele zur Kohlenstoffreduktion zu erreichen. Gleichzeitig steigt aufgrund der hohen Staatsverschuldung infolge von Corona die Nachfrage nach privatem Kapital. Das in Europa verwaltete Infrastrukturvermögen ist in den letzten fünf Jahren bemerkenswert gewachsen und erreichte im Dezember 2020 fast 250 Mrd. Euro, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 22 % seit 2015 entspricht. Das aktuelle, auf Europa fokussierte zur Verfügung stehende Infrastrukturvolumen der Investoren in Höhe von 130 Mrd. Euro macht beeindruckende 43 % des weltweiten Volumens aus. Die Investitionstätigkeit wird also weiter steigen.

Die Immobilieninvestitionen im ersten Halbjahr 2021, gemessen an der Zahl der Deals, entwickeln sich ähnlich schnell wie 2020. Im ersten Halbjahr 2021 lag die Zahl der Deals bei 54 % der Anzahl im gesamten Jahr 2020, die wiederum deutlich unter der von 2019 lag. Die Pandemie löste keine massive Korrektur der Immobilienbewertungen aus. Das spiegelt sich in einem Anstieg der AUMs in Immobilien um 9 % auf 177 Mrd. Euro im Vergleich zu 2020 wider, obwohl das Fundraising nicht besonders stark war.

Hedgefonds steigen wieder in der Gunst

In einem für die Märkte weltweit herausfordernden Jahr beendeten Hedgefonds mit europäischem Schwerpunkt 2020 mit einem durchschnittlichen Plus von 7,04 % positiv. Und die Dynamik hält auch 2021 an. Nach Rekordabflüssen von -31,8 Mrd. Euro im ersten Quartal 2020 im Zuge des Ausverkaufs an den Aktienmärkten stabilisierten sich die Hedgefonds und akquirierten in der zweiten Jahreshälfte Kapital. Nettomittelzuflüsse in Höhe von 32,2 Mrd. Euro bedeuteten eine Trendwende für eine Anlageklasse, die in den letzten fünf Jahren der Hausse beständig Abflüsse verzeichnen musste. Europa kommt nun allmählich aus einer langen Rezessionsphase heraus. Hedgefonds sind hier am besten positioniert, um von einer erwarteten Volatilitätssteigerung auf dem Markt zu profitieren.

ESG wird Anlagestrategie

Das Bekenntnis zu ESG-Prinzipien und die Einhaltung der EU-Gesetzgebung sind für Fondsmanager und Anleger in Europa inzwischen die Norm. Mehr als 80 % des Anlagevolumens liegt in Fonds mit ESG-Ansatz. Umweltaspekte bieten auch in alternativen Anlageklassen neue Chancen. In der Immobilienbranche beispielsweise liegt ein großer Schwerpunkt auf Value-Added-Strategien, die 2020 11,7 Mrd. Euro einbrachten. Viele davon sind auf Wertsteigerungen ausgerichtet, die die Reduzierung der Kohlenstoffemissionen von Gebäuden mit sich bringt. Bei Private Equity nutzen Investoren zunehmend eine ESG-Perspektive, um KPIs in Bereichen wie Lieferketten zu schaffen, die zu höheren Bewertungen führen. Auch Infrastrukturinvestitionen, die Regierungen vorantreiben, um ihre Kohlenstoffreduktionsziele zu erreichen, werden für die Energiewende immer wichtiger, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien






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