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18.08.2021 Bauzinsen sind in den letzten Wochen gesunken

Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die Notenbanken EZB und Fed ein weiteres Mal unterschiedliche Wege einschlagen: Die Europäische Zentralbank wartet erst einmal ab, während die Pläne der Fed für ein Ende der expansiven Geldpolitik konkreter werden. Die Bauzinsen sinken bereits einige Wochen in Folge.

Die Europäische Zentralbank behält ihren Kurs bei und stellt bisher kein Ende der ultraexpansiven Geldpolitik in Aussicht. Bereits im Juni hatte die EZB im Rahmen ihrer neuen geldpolitischen Strategie das Inflationsziel angehoben und ihren Spielraum im Rahmen der aktuell hohen Inflation erweitert. Statt „unter, aber nahe zwei Prozent“ strebt die Zentralbank nun eine mittelfristige Teuerungsrate von 2,0% an. „Der EZB geht es auch in der Corona-Krise vor allem darum, die Eurozone zusammenzuhalten“, kommentiert Jörg Haffner. „Dafür braucht es, ausgehend von der wirtschaftlichen Situation einiger südeuropäischen Staaten, eine extrem lockere Geldpolitik. Die Europäische Zentralbank sieht aktuell keinen Spielraum, analog zur Fed offen über eine Straffung der Maßnahmen nachzudenken.“

Unter den Fed-Mitgliedern mehren sich währenddessen Stimmen, die das Volumen des laufenden Anleihenkaufprogramms sukzessive reduzieren möchten. Dies sollte ihrer Ansicht nach in absehbarer Zeit geschehen, bevor wie von der Fed angekündigt im Jahr 2023 zwei erste Zinsschritte nach oben erfolgen könnten. Jörg Haffner dazu: „Die konjunkturelle Lage in den USA stützt diese Überlegungen, wie man zuletzt etwa am Rekordwert des Einkaufsmanagerindex ablesen konnte. Nach Aussagen ihres Vorsitzenden Powell spielt die Fed aktuell durch, zu welchen Bedingungen sie das Anleihenkaufprogramm sinnvoll reduzieren könnte. Aktuell ist es dafür aber noch zu früh. Am Markt tippt man auf den Anfang vom Ende des Kaufprogramms zum Jahreswechsel 2021/22.“

Bestzinsen für Baufinanzierungen – aktuelle Entwicklung und Ausblick

Die durchschnittlichen Bestzinsen für Baufinanzierungen gingen in den letzten Wochen leicht zurück: Von 0,71% bis Ende Juni zu 0,61% Anfang Juli und 0,56% ab Mitte Juli bei den 10-jährigen Zinsbindungen. Die 15-jährigen Zinsbindungen fielen von 1,07% Ende Juni im Juli unter die Grenze von einem Prozent und notieren aktuell bei 0,88%.

„Der Aufwärtstrend der Bauzinsen seit Jahresbeginn wurde demnach nachhaltig gebrochen“, konstatiert Haffner. „Die Bankpartner reagieren mit deutlicheren Zinssenkungen, einzelne Angebote für 10-jährige Zinsbindungen gibt bereits unter 0,5%. Die Baufinanzierungszinsen nähern sich damit wieder den absoluten Tiefstwerten um 0,4% aus dem Januar und Februar an. Finanzierungskunden, welche die steigenden Zinsen im ersten Halbjahr mit Besorgnis beobachtet haben, können erst einmal durchatmen und sich wieder auf die Suche nach einem passenden Objekt konzentrieren.“





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