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03.08.2021 Wohnungswirtschaft auf dem Weg zur Normalität

Bereits zu Beginn der Corona-Krise schätzte Aengevelt das Wohninvestmentsegment angesichts weiter steigender Bevölkerung und vor allem Haushaltszahlen als weitgehend robust und krisenresistent ein.

Aengevelt wollte es genauer wissen und hat nach Befragungen im Sommer 2020 und Winter 2020/2021 im Juni dieses Jahres erneut Experten aus allen Bereichen der Wohnungswirtschaft zu den Auswirkungen auf ihr Unternehmen befragt. Das Ergebnis: Große Teile der Befragungsteilnehmer rechnen weiterhin mit wirtschaftlichen Einbußen.

Allerdings erwarten deutlich weniger als noch vor einem Jahr Forderungsausfälle, dafür eine zügige Rückkehr zur betrieblichen Normalität. Wie bereits in den vorherigen Umfragen rechnen zudem nur wenige mit größeren strukturellen Auswirkungen auf ihr Unternehmen.

Auf dem Weg zur Normalität.

Unter der Fragestellung “Wie schätzen Sie den Einfluss der Corona-Krise auf Ihr Unternehmen ein?“ konnten die Teilnehmer aus einem Spektrum möglicher Auswirkungen für ihr Unternehmen wählen, wobei Mehrfachantworten möglich waren. Dazu zählten u.a.:

- Verlangsamung der Umsatzdynamik
- Forderungsausfälle
- Reduzierung des Neugeschäfts
- Erhöhter Kostenaufwand durch bislang nicht kalkulierte Restart-Investitionen
- Verlust von Stammkunden
- Personalabbau

Mittlerweile geht weniger als die Hälfte (43 %) der Befragungsteilnehmer von einer abgeschwächten Umsatzdynamik aus. Im Sommer 2020 (60 %) und auch Winter 2020/2021 (52 %) waren es noch deutlich mehr.

Dagegen ist die Zahl derer wieder gestiegen, die mit Forderungsausfällen rechnen, nämlich von 32 % im Winter 2020/2021 auf nun 40 %. Allerdings lag die Quote im Sommer 2020 mit 52 % noch deutlich höher.

Kontinuierlich weiter gesunken ist der Anteil der Befragungsteilnehmer, die eine Reduzierung des Neugeschäfts erwarten: Waren es im Sommer 2020 50 % und im Winter 2020/2021 noch 40 %, sind es aktuell 35 %.

Auch ist die Einschätzung der Befragungsteilnehmer hinsichtlich eines Personalabbaus in ihrem Unternehmen entwickelt sich positiv: Rechneten damit im Sommer 2020 und Winter 2020/2021 bereits lediglich 4%, sind es nun sogar nur noch 2 %.

Ähnlich gering (2%) ist der Anteil der Teilnehmer, die mit einem Verlust von Stammkunden rechnen (Winter 2020/2021: 6 %; Sommer 2020: 4 %).

Von einem erhöhten Kostenaufwand durch bislang nicht kalkulierte Restart-Investitionen gehen ebenfalls immer weniger Befragungsteilnehmer aus, nämlich lediglich 14 % (Winter 2020/2021: 23 %; Sommer 2020: 18 %).

Normalisierung des Geschäftsbetriebs

In einer weiteren Frage wurde um die Einschätzung gebeten, wie lange es dauert, bis sich der Geschäftsbetrieb in den Unternehmen der Befragungsteilnehmer wieder normalisiert.

Ergebnis:

41 % geben an, dass dies bereits geschehen ist, 21 % erwarten dies in weniger als sechs Monaten und 27 % innerhalb von sechs bis zwölf Monaten. Lediglich 11 % gehen davon aus, dass es länger als zwölf Monate dauern wird.

Fazit:

- Nach wie vor rechnet ein signifikanter Teil der Befragten ungeachtet der Robustheit der Wohnimmobilienmärkte mit mittel- bis längerfristigen Auswirkungen von Corona, z.B. in Form von Forderungsausfällen und einer verlangsamten Umsatzdynamik.
- Allerdings werden sie – wie bereits in den beiden vorangegangenen Befragungen – auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht als existenzbedrohend betrachtet und deshalb unverändert kaum strukturelle Auswirkungen für Unternehmen erwartet.
- Vielmehr bescheinigt knapp die Hälfte aller Befragten ihren Unternehmen bereits eine Normalisierung des Geschäftsbetriebs.
- Auch insgesamt zeichnet sich zunehmend eine optimistischere Erwartungshaltung in der Wohnungswirtschaft ab.

Dazu Dr. Wulff Aengevelt: „Die erneute Aengevelt-Umfrage belegt die Stärke der Wohnungswirtschaft und den Optimismus der Branche, zumal kaum jemand – nämlich nur 2 % der Befragten – einen Personalabbau erwartet. Entsprechend bleibt die Wohnungswirtschaft handlungsfähig – im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsbereichen wie z.B. der Gastronomie, wo abwanderungsbedingter Personalmangel durch berufliche Umorientierung eine zügige Rückkehr zur betrieblichen Normalität erheblich verzögert.“






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