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29.07.2021 Mietpreisentwicklung flacht im zweiten Quartal bundesweit ab

Laut dem ImmoScout24 WohnBarometer sind die Mietpreise Im zweiten Quartal 2021 deutschlandweit nur noch leicht gestiegen – für Bestandswohnungen um 0,8 Prozent und für neugebaute Wohnungen um 1,5 Prozent. Damit schwächte sich die Entwicklung gegenüber dem Vorquartal deutlich ab. Im ersten Quartal wurden Wohnungen im Bestand noch 1,8 Prozent und Neubauwohnungen 2,1 Prozent teurer angeboten.
Deutschlandweit übersteigt die Nachfrage nach Mietwohnungen weiterhin das Angebot mit durchschnittlich elf Anfragen pro Inserat und Woche im Bestand sowie fünf Anfragen pro Woche auf Neubau-Mietwohnungen. Für die nächsten zwölf Monate prognostiziert das WohnBarometer in der gesamtdeutschen Betrachtung eine moderate Entwicklung der Angebotsmieten von 2,9 Prozent für Bestandswohnungen. Im Neubau erwartet ImmoScout24 bis zum zweiten Quartal 2022 einen Anstieg um 4,1 Prozent. Für die Preisprognose fließen aktuelle Einwohnersalden sowie der verfügbare und geplante Wohngebäudebestand in die Berechnung ein.

Berliner Wohnungsangebot steigt deutlich, Mietentwicklung zeigt Nachholeffekt

Das ImmoScout24 WohnBarometer zeigt, dass die Bestandsmieten in Berlin im Vergleich zu den übrigen Metropolstädten im zweiten Quartal am stärksten stiegen. Dies ist vor allem auf Nachholeffekte nach der Zeit des Mietendeckels zurückzuführen. Dieser wurde Mitte April durch das Bundesverfassungsgericht für nicht verfassungskonform erklärt. Die Angebotsmieten für das zuvor Mietendeckel-relevante Segment mit Baualter vor 2014 stiegen seit dem Urteil im Durchschnitt um 87 Cent pro Quadratmeter. Das entspricht einer Preisanpassung von rund 6,7 Prozent. Das Angebot von Mietwohnungen auf ImmoScout24 stieg seit der Aufhebung des Mietendeckels in dieser Altersklasse um 32 Prozent. Für Berlin verzeichnete das ImmoScout24 WohnBarometer mit durchschnittlich 154 Kontaktanfragen pro inserierter Bestandsmietwohnung (hier definiert mit älter als zwei Jahre) pro Woche mit weitem Abstand die höchste Nachfrage. Für die nächsten zwölf Monate prognostiziert das WohnBarometer demnach für Bestandsmietwohnungen in Berlin die höchsten Preisanstiege mit einem Plus von 5,8 Prozent.

„Die gute Nachricht ist: Das Angebot von Mietwohnungen ist in Berlin in Folge des aufgehobenen Mietendeckels wieder deutlich angestiegen. Damit steht Wohnungssuchenden in der Hauptstadt wieder mehr Wohnraum zur Verfügung. Gleichzeitig zogen aber auch die Mietpreise wieder an“, kommentiert Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24, die Auswirkungen des Mietendeckels.
In Berlin und in Köln liegen die Angebotsmieten im Bestand mit 10,39 Euro bzw. 10,93 Euro trotz der dynamischen Preisentwicklung im Vergleich zu den übrigen Metropolen auf einem relativ moderaten Niveau. Private und städtische Wohnungsgesellschaften bieten in Berlin mit 8,79 Euro und 7,19 Euro im Durchschnitt deutlich günstigere Mieten an. Das teuerste Pflaster der Top 5 bleibt München mit 16,25 Euro pro Quadratmeter.

Hohe Dynamik im Kölner Wohnimmobilienmarkt

Nach Berlin zogen in Köln die Angebotsmieten von Bestandswohnungen im zweiten Quartal 2021 mit einem Plus von 1,5 Prozent am deutlichsten an. In Frankfurt am Main, München und Hamburg fiel die Entwicklung mit 1,3 Prozent, 0,7 Prozent und 0,3 Prozent deutlich moderater aus als in den Vorquartalen. Laut ImmoScout24 WohnBarometer gehen auf jede inserierte Bestands-Mietwohnung in Köln 43 Kontaktanfragen pro Woche ein. In Frankfurt am Main sind es demgegenüber nur 12. Das ImmoScout24 WohnBarometer prognostiziert demnach, dass die Angebotsmieten im Bestand in Köln in den nächsten 12 Monaten um 4,3 Prozent anziehen, gefolgt von München mit 3,1 Prozent Aufgrund der hohen Neubauquote und der dadurch relativ ausgeglichenen Marktlage werden die Mietpreise mit 2,7 Prozent in Hamburg am geringsten steigen.

Leicht rückläufige Neubaumieten in München

Die absoluten Quadratmeterpreise für Neubauwohnungen haben in München bereits ein Spitzenniveau von 18,55 Euro erreicht. Im zweiten Quartal war mit einem leichten Rückgang von minus 0,1 Prozent keine weitere Steigerung zu sehen. Auch für Hamburg zeigt das ImmoScout24 WohnBarometer ein weitgehend stagnierendes Mietniveau für neugebaute Wohnungen. In Köln und Berlin hingegen zogen die Angebotsmieten im Neubau leicht an. So boten Anbieter:innen neugebaute Mietwohnungen in der Rheinmetropole um 1,4 Prozent teurer an als im ersten Quartal des Jahres. Mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 12,24 Euro werden Neubau-Mietwohnungen hier weiterhin am günstigsten angeboten. In Berlin haben die Angebotsmieten im Neubau mit einer Steigerung von 1,8 Prozent auf 14,08 Euro pro Quadratmeter das Niveau von Hamburg überflügelt. In Berlin und Köln ist die fortgesetzte Preisentwicklung auf die hohe Nachfrage zurückzuführen. So kamen in Köln auf eine inserierte Neubauwohnung 14 Kontaktanfragen pro Woche, in Berlin sogar 27.

Für Berlin erwartet ImmoScout24 mit 5,6 Prozent in den kommenden zwölf Monaten weiterhin die stärksten Preiszuwächse bei den Neubaumieten. Auch für Köln prognostiziert das ImmoScout24 WohnBarometer einen Anstieg um 3,9 Prozent. In Frankfurt am Main werden die Mietpreise für Neubauwohnungen mit 1,7 Prozent voraussichtlich am geringsten steigen.

„Wir sehen in den fünf größten deutschen Metropolen einen dreigeteilten Mietwohnungsmarkt. Köln und Berlin zeigen aufgrund der höchsten Nachfrage und des niedrigen Ausgangsniveaus noch deutliche Preissteigerungen. Frankfurt am Main und München pendeln sich auf hohem Niveau ein. Hamburg ist auf dem Weg zu einem ausgeglichen Mietmarkt, in dem Angebot und Nachfrage sich annähern, und erreicht dadurch die höchste Preisstabilität“, kommentiert Dr. Thomas Schroeter.





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